Jane Mallory Birkin OBE (* 14. Dezember 1946 in Marylebone, London) ist eine englisch-französische Schauspielerin und Sängerin. Sie lebt seit Ende der 1960er Jahre in Frankreich, u. a. in Paris und der Bretagne (in der Nähe von Saint-Pabu).
Jane Birkin wurde als mittleres von drei Kindern des Lieutenant-Commander der Royal Navy David Birkin und der Schauspielerin Judy Campbell geboren. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Linda und ihrem älteren Bruder Andrew wuchs sie in Chelsea auf.[1]
Ihren internationalen Durchbruch hatte Jane Birkin in der Rolle eines Fotomodells in Michelangelo Antonionis Film Blow Up, der 1967 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme erhielt. 1968 spielte sie an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon eine Nebenrolle in Der Swimmingpool (La Piscine).
Während der Dreharbeiten zu Slogan lernte sie den französischen Musiker und Schauspieler Serge Gainsbourg kennen. Mit ihm nahm sie 1969 den von Gainsbourg verfassten Song Je t’aime … moi non plus auf, den dieser ursprünglich mit Brigitte Bardot eingesungen, aber auf deren Bitte nicht veröffentlicht hatte.[2] Das Lied stand bei zahlreichen Rundfunksendern auf der Schwarzen Liste, da es als anstößig galt. Die Schallplatte verkaufte sich vermutlich gerade deshalb in wenigen Monaten mehr als eine Million Mal und machte das Paar Birkin-Gainsbourg international bekannt. Birkin hatte in den frühen Jahren ihrer Laufbahn ein Lolita-Image.
Gainsbourg und Birkin produzierten anschließend zwölf Jahre lang teils solo, teils gemeinsam Musik. So wirkte sie an seiner Langspielplatte L’histoire de Melody Nelson (1971) und deren surrealer Verfilmung mit.[3] Birkin spielte zudem in zahlreichen, oft seichten Kinofilmen mit.
1980 trennten sich Birkin und Gainsbourg.[4][1] Mit Rollen in den Filmen ihres neuen Lebenspartners, des Regisseurs Jacques Doillon, gelang es Birkin, als Schauspielerin ins Charakterfach zu wechseln.[1] Gainsbourg widmete ihr 1990 sein letztes Album, Amours des feintes. Nach seinem Tod im Jahr 1991 beschloss sie, ihre musikalische Karriere zu beenden. Seit 1998 veröffentlichte sie jedoch wieder eigene Musikaufnahmen, teilweise mit bekannten Künstlern wie dem Geiger Djamel Benyelles, Manu Chao, Brian Molko, Bryan Ferry und Beth Gibbons.
Birkin war Ehrengast der Viennale 2005. Ihr zu Ehren wurden während des Festivals einige ihrer Filme aufgeführt, so z. B. Je t’aime, La Pirate und Daddy Nostalgie.
Im März 2006 erschien ihr Album Fictions, auf dem sie erneut mit zeitgenössischen Musikern wie Beth Gibbons, Johnny Marr oder Rufus Wainwright zusammenarbeitete. Auf dem Album finden sich Coverversionen von Liedern von Tom Waits, Neil Young und Kate Bush.
2017 ging sie mit ihrem neuen Album, Birkin/Gainsbourg le symphonique, auf Tournee.[5] In Deutschland war sie auf den Ruhrfestspielen zu Gast.[6] Sie wurde von einem Symphonieorchester aus rund 80 Musikern unter der Leitung des japanischen Komponisten und Pianisten Nobuyuki Nakajima begleitet.
Birkin war von 1965 bis 1968 mit dem Komponisten John Barry verheiratet, von 1969 bis 1980 war sie mit dem Sänger Serge Gainsbourg liiert und danach bis in die 1990er Jahre mit dem Regisseur Jacques Doillon. Ihre Töchter Kate Barry (1967–2013), Charlotte Gainsbourg (* 1971) und Lou Doillon (* 1982) entstammen diesen Beziehungen.
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
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![]() | |||
1996 | Versions Jane | FR36 ![]() (2 Wo.)FR |
BEW12 (15 Wo.)BEW |
— | |
Concert intégral à l’Olympia | FR33 (2 Wo.)FR |
— | — | ||
1998 | À la legère | FR11 (7 Wo.)FR |
— | — | |
2002 | Arabesque | FR41 ![]() (29 Wo.)FR |
BEW27 (17 Wo.)BEW |
— |
Livealbum |
2004 | Rendez-vous | FR5 ![]() (37 Wo.)FR |
BEW2 (30 Wo.)BEW |
CH29 (10 Wo.)CH |
|
2006 | Fictions | FR25 (8 Wo.)FR |
BEW25 (6 Wo.)BEW |
CH70 (3 Wo.)CH |
|
2008 | Enfants d’hiver | FR65 (7 Wo.)FR |
BEW70 (3 Wo.)BEW |
— | |
2009 | Au Palace | FR144 (1 Wo.)FR |
— | — | |
2017 | Birkin / Gainsbourg: Le symphonique | FR11 (17 Wo.)FR |
BEW12 (38 Wo.)BEW |
CH42 (3 Wo.)CH |
|
2020 | Oh! Pardon tu dormais... | FR17 (14 Wo.)FR |
BEW23 (13 Wo.)BEW |
CH33 (5 Wo.)CH |
Weitere Alben
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||||
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![]() | |||
1969 | Je t’aime… moi non plus |
— | — | DE3 (28 Wo.)DE |
AT1 (24 Wo.)AT |
CH1 (17 Wo.)CH |
UK2 (20 Wo.)UK |
US58 (10 Wo.)US |
mit Serge Gainsbourg |
1986 | Quoi Quoi |
FR11 ![]() (19 Wo.)FR |
— | — | — | — | — | — | |
1992 | Je suis venue te dire que je m’en vais... |
FR40 (5 Wo.)FR |
— | — | — | — | — | — | |
1996 | La gadoue Versions Jane |
FR16 (12 Wo.)FR |
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2004 | Je m’appelle Jane |
— | BEW12 (10 Wo.)BEW |
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mit Mickey 3D |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Das Pariser Modehaus Hermès benannte 1984 eine für Birkin entworfene Handtasche nach ihr, die Birkin Bag.[13][14]
Personendaten | |
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NAME | Birkin, Jane |
ALTERNATIVNAMEN | Birkin, Jane Mallory (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | englisch-französische Schauspielerin und Sängerin |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1946 |
GEBURTSORT | Marylebone, London |