Sarah Ellen Polley OC (* 8. Januar 1979 in Toronto, Ontario) ist eine kanadische Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin.
Sarah Polley bei den 66. Filmfestspielen von Venedig 2009
Leben und Karriere
Sarah Polley hat vier ältere Geschwister. Ihre Eltern, Diane und Michael, waren Schauspieler, was ihr schon als Kind erste Rollen einbrachte. Bereits im Alter von vier Jahren trat sie in dem Disney-Film Wenn Träume wahr wären (1985) auf. Mit neun Jahren spielte sie in Die Abenteuer des Baron Münchhausen (1988), einem Film von Terry Gilliam. Mit zehn hatte sie eine Rolle in dem Fernsehfilm Die Macht eines Kindes (1990). Kurz nach ihrem elften Geburtstag starb ihre Mutter an Krebs.
Polley widmete sich bevorzugt Independent-Filmen. Mehrfach drehte sie mit Atom Egoyan, dessen Oscar-nominierter Film Das süße Jenseits (1997) ihr den Durchbruch brachte. Danach war sie in Filmen von David Cronenberg, Michael Winterbottom, Isabel Coixet und Wim Wenders zu sehen. Dawn of the Dead (2004), das Remake des Klassikers Zombie von George A. Romero, war ihr erster großer Hollywood-Film.
2006 gab Polley ihr allseits gefeiertes Regiedebüt mit dem Kinofilm An ihrer Seite, zu dem sie auch das Drehbuch verfasste. Der Film erlebte bei der Berlinale 2007 in der Sektion Panorama seine Deutschlandpremiere und lief am 6. Dezember 2007 in den deutschen Kinos an. Im selben Jahr wurde sie in die Wettbewerbsjury der 60. Filmfestspiele von Cannes berufen. Der Film war der Beginn der Zusammenarbeit mit dem Kameramann Luc Montpellier.
2017 wurde die von ihr entwickelte Serie Alias Grace veröffentlicht. Als Regisseurin ist sie an der Serie Hey Lady! (2020) beteiligt. 2022 veröffentlichte sie ihren dritten Spielfilm Die Aussprache.
Polley veröffentlichte 2022 das autobiografische Buch Run Towards the Danger: Confrontations With a Body of Memory. Hierin berichtet sie über ihre negativen Erlebnisse im Filmgeschäft und welche Auswirkungen diese bis in die Gegenwart haben.[1]
Polley war in erster Ehe von 2003 bis 2008 mit dem Filmeditor David Wharnsby verheiratet. Im August 2011 heiratete sie den Rechtsanwalt David Sandomierski; 2012 kam eine gemeinsame Tochter zur Welt.[2]
Filmografie (Auswahl)
1985: Wenn Träume wahr wären (One Magic Christmas)
1987: Chicago Blues (The Big Town)
1988: Ramona (Fernsehserie)
1988: Die Abenteuer des Baron Münchhausen (The Adventures of Baron Munchhausen)
1989: Das Mädchen aus der Stadt (Road To Avonlea)
1990: Die Macht eines Kindes (Lantern Hill)
1994: Exotica
1997: Das süße Jenseits (The Sweet Hereafter)
1997: The Hanging Garden
1998: Jerry and Tom
1998: Last Night
1999: Das Mädchen und der Fotograf (Guinevere)
1999: eXistenZ
1999: Go
2000: Das Gewicht des Wassers (The Weight of Water)
2000: Das Reich und die Herrlichkeit (The Claim)
2003: Mein Leben ohne mich (Mi vida sin mí)
2004: The I Inside – Im Auge des Todes (The I Inside)
2004: Dawn of the Dead
2005: Das geheime Leben der Worte (La Vida Secreta De Las Palabras)
2005: Don’t Come Knocking
2005: Beowulf & Grendel
2006: An ihrer Seite (Away From Her, Regie und Drehbuch)
2008: John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams, Miniserie)
2009: Mr. Nobody
2009: Splice – Das Genexperiment (Splice)
2010: Trigger
2011: Take This Waltz (Regie und Drehbuch)
2013: Stories We Tell (Dokumentarfilm; Regie und Drehbuch)
2017: Alias Grace (Fernsehserie, Drehbuch)
2020: Hey Lady! (Fernsehserie, Regie)
2022: Die Aussprache (Women Talking, Regie und Drehbuch)
Auszeichnungen (Auswahl)
Chlotrudis Awards
1998: nominiert als Beste Schauspielerin für Das süße Jenseits
2000: nominiert als Beste Schauspielerin für Go und Guinevere
2004: Beste Schauspielerin für Mein Leben ohne mich
2008: nominiert als Beste Schauspielerin für Das geheime Leben der Worte
Weitere Preise:
1992: Gemini Award als Nebendarstellerin in Die Macht eines Kindes.
1997: NBR Award mit dem Schauspielensemble aus Das süße Jenseits.
1998: Gemini Award für die Folge Mortifying in der Serie Straight Up
2003: Genie Award für I Shout Love
2004: Genie Award als Hauptdarstellerin für Mein Leben ohne mich
Beim Goya 2004 nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Mein Leben ohne mich
Beim Europäischen Filmpreis 2006 nominiert als Beste Darstellerin für The Secret Life of Words
Bei den Academy Awards 2008 Oscar-Nominierung für das Drehbuch von An ihrer Seite
2007: „DGC Craft Award“ der Directors Guild of Canada für die Regie bei einem Spielfilm für An ihrer Seite
2007: „WGC Award“ der Writers Guild of Canada für das Buch bei einem Spielfilm für An ihrer Seite
2008: Claude Jutra Award für An ihrer Seite
2008: sechs Genie Awards für An ihrer Seite, einschließlich beste Regie, bester Film und bestes adaptiertes Drehbuch
2013: New York Film Critics Circle Award für Stories We Tell (Bester Dokumentarfilm)
2013: National Board of Review Award für Stories We Tell (Bester Dokumentarfilm)
Werke
Run Towards the Danger: Confrontations with a Body of Memory. Penguin, New York 2022, ISBN 978-0-593-30036-7.
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