Hugo Landsberger (Pseudonym: Hans Land, * 25. August 1861 in Berlin; † 31. August 1939 ebenda[1]) war ein deutscher Schriftsteller.
Josef Kainz: Hans Land
Leben
Hugo Landsberger war ein Sohn des Rabbis Julius Landsberger. Hugo Landsberger besuchte das Joachimsthaler Gymnasium in Berlin. Nach bestandener Reifeprüfung begann er eine kaufmännische Ausbildung, die er jedoch abbrach; stattdessen studierte er Literaturwissenschaft und Geschichte an den Universitäten in Leipzig und Berlin. Er stand in Kontakt zur Arbeiterbewegung; die Tatsache, dass er Vorträge vor Arbeitervereinen gehalten hatte, führte zu seiner Relegation von der Berliner Universität. Landsberger verlegte sich auf das Verfassen literarischer Werke, die er unter dem Pseudonym „Hans Land“ veröffentlichte und die teilweise als Vorabdruck in sozialdemokratischen und syndikalistischen[2] Zeitungen erschienen. Er pflegte Verbindungen zur naturalistischen Bewegung (unter anderem zum Friedrichshagener Dichterkreis) und unterstützte die Volksbühnenbewegung. Landsberger verband eine enge Freundschaft mit dem Schauspieler Josef Kainz. Seit 1901 war er mit der Schauspielerin Lola Rameau verheiratet.
Von 1898 bis 1901 gab Hugo Landsberger die wöchentlich erscheinende Zeitschrift Das neue Jahrhundert heraus. Ab 1905 war gehörte er der Redaktion von Reclams Universum an. Von 1909 bis 1911 war er Vorstandsmitglied der Neuen Freien Volksbühne. Seit den Zwanzigerjahren lebte er in Berlin-Halensee. Er starb dort 1939 in seiner Wohnung am Kronprinzendamm 11 an einer vergrößerten Vorsteherdrüse.[1]
Hugo Landsberger war Verfasser von Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, die anfangs stark vom sozialen Engagement des Autors geprägt waren. Spätere Werke wie die erfolgreichen Bände Stürme und Staatsanwalt Jordan sind eher der Unterhaltungsliteratur zuzurechnen. Seit 1913 war Landsberger auch für den Film tätig; er schrieb zahlreiche Drehbücher zu Spielfilmen, spielte in einigen Filmen als Darsteller mit und führte 1913 bei dem Film StürmeRegie.
Werke
Die am Wege sterben, Berlin 1889
Amor Tyrannus, Berlin 1889
Stiefkinder der Gesellschaft, Berlin 1889
Der neue Gott, Dresden [u.a.] 1891
Sünden ..., Berlin [u.a.] 1892
Die heilige Ehe, Berlin 1893 (zusammen mit Felix Hollaender)
Die Richterin, Berlin 1893
Mutterrecht, Berlin 1894
Die Tugendhafte, Berlin 1895
Um das Weib, Berlin 1896
Schlagende Wetter, Berlin [u.a.] 1897
Von zwei Erlösern, Berlin 1897
Und wem sie just passieret ..., Berlin 1899
Liebesopfer, Berlin 1900
Bande!!, Berlin 1902
Sonnenwende und andere Novellen, Berlin [u.a.] 1904
Artur Imhoff, Berlin 1905
Fäulein Gelbstern, Berlin 1905
Ja – die Liebe, Wien [u.a.] 1906
Königliche Bettler, Berlin 1906
Stürme, Berlin 1909
Flammen und andere Geschichten, Berlin 1911
Alfred von Ingelheims Lebensdrama, Breslau 1914
Staatsanwalt Jordan, Berlin 1915
Friedrich Werders Sendung, Berlin 1917
Das goldene Friedelchen, Berlin [u.a.] 1917
Wanda, Berlin 1917
Das Mädchen mit dem Goldhelm, Berlin 1918
Flammen aus der Tiefe, Breslau [u.a.] 1919
Spartacus, Hamburg 1919
Tyrannei der Schatten, Hamburg [u.a.] 1919
Der Liebe Golgatha, Hamburg 1921
Mutas Glück und Schuld, Berlin [u.a.] 1921
Der Aufstand des Spartacus, Leipzig 1922
Entgleist, Berlin 1922
Der Fall Gehrsdorf, Stuttgart [u.a.] 1922
Das Mädchen aus dem goldenen Westen, Stuttgart [u.a.] 1922
Wenn das Herz der Jugend spricht (Deutschland 1926)
Die Hochstaplerin (Deutschland 1927)
Literatur
Klaus Siebenhaar:Landsberger, Hugo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S.518(Digitalisat).
Einzelnachweise
StA Schmargendorf, Sterbeurkunde Nr. 723/1939
"Kunst und Kultur", in: Der Pionier, 1. Jg. (1911), Nr. 1
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