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Vasco Pratolini (* 19. Oktober 1913 in Florenz; † 12. Januar 1991 in Rom) war ein italienischer Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane und Erzählungen gehören zum literarischen Neorealismus.


Leben


Pratolini wuchs im volkstümlichen Viertel um die Kirche Santa Croce in Florenz auf, in dem später viele seiner Romane spielen. Da seine Mutter früh starb und sein Vater als Soldat im Ersten Weltkrieg diente, lebte er bei seinen Großeltern und arbeitete schon früh in verschiedenen Berufen, darunter als Straßenverkäufer, Kellner und Arbeiter in einer Druckerei. Sein schriftstellerisches Interesse wurde durch ausgiebige Lektüre geweckt, er benannte später Dostojewski und Alfred Döblin als seine wichtigsten Einflüsse.

Durch seine Kontakte zu dem Maler Ottone Rosai und dem Schriftsteller Elio Vittorini kam er mit dem literarischen Ambiente von Florenz in Berührung und begann ab 1934 zunächst für die Zeitschrift Bargello, dann für Letteratura über Politik und Literatur zu schreiben. 1935 bis 1936 war er wegen einer Tuberkuloseerkrankung in einem Sanatorium. 1937 veröffentlichte er in der Zeitschrift Letteratura seine erste Erzählung Prima vita di sapienza. 1938 gründete er mit Alfonso Gatto die der literarischen Strömung des Ermetismo nahestehende Zeitschrift Campo di Marte, die 1939 vom faschistischen Regime verboten wurde.

Grab von Vasco Pratolini in Florenz
Grab von Vasco Pratolini in Florenz

Ab 1941 war Pratolini in Rom beim italienischen Bildungsministerium angestellt. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seinen ersten Erzählband Il tappeto verde. Bis zum Ende des Krieges arbeitete er auch als Journalist und Lehrer in Mailand und Neapel. Nachdem er noch als Jugendlicher mit dem Faschismus sympathisiert hatte, nahm er unter dem Decknamen Rodolfo Casati aktiv an der römischen Resistenza teil, und stand nach dem Krieg dem PCI nahe.

Ab 1951 wohnte er dauerhaft in Rom. 1957 wurde er mit dem Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet. Vasco Pratolini starb 1991, nachdem er nahezu 25 Jahre keine Werke mehr veröffentlicht hatte. Er ist auf dem Cimitero delle Porte Sante in Florenz begraben.


Werk


Pratolinis schriftstellerischer Erfolg begann gleich nach dem Krieg mit den Romanen Il Quartiere (1945), Cronache di poveri amanti (1947) und Cronaca familiare (1947). 1955 erschien Metello, für den Pratolini mit dem Premio Viareggio ausgezeichnet wurde. Mit den Romanen Lo scialo (1960) und Allegoria e derisione (1966) bildet Metello die Trilogie Una storia Italiana.

Pratolini beschreibt in seinen autobiographisch beeinflussten Romanen oft einfache, private Geschichten, die mit den politischen Zeitströmungen und dem Krieg verwoben sind. Den Hintergrund bilden die Viertel und Straßenzüge des Florenz der einfachen Leute, Arbeiter und Kleinbürger.

Mehrere Romane von Vasco Pratolini wurden verfilmt. Er selbst arbeitete an Drehbüchern mit, so zusammen mit Federico Fellini an Paisà von Roberto Rossellini, Appunti su un fatto di cronaca und Rocco e i suoi fratelli, beide von Luchino Visconti, sowie Le quattro giornate di Napoli (Die vier Tage von Neapel) von Nanni Loy. Letzteres Drehbuch wurde 1964 für den Oscar nominiert.


Bibliographie



Filmografie (Auswahl)


Drehbuch
Literarische Vorlage


Commons: Vasco Pratolini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Pratolini, Vasco
KURZBESCHREIBUNG italienischer Schriftsteller und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 19. Oktober 1913
GEBURTSORT Florenz
STERBEDATUM 12. Januar 1991
STERBEORT Rom

На других языках


- [de] Vasco Pratolini

[en] Vasco Pratolini

Vasco Pratolini (19 October 1913 – 12 January 1991) was an Italian writer of the 20th century. He was nominated for the Nobel Prize in Literature three times.[1]

[ru] Пратолини, Васко

Васко Пратолини (итал. Vasco Pratolini; 19 октября 1913, Флоренция, Королевство Италия — 12 января 1991, Рим, Италия) — итальянский писатель, поэт, сценарист, участник антифашистского Сопротивления, виднейший представитель неореализма[en] в послевоенной итальянской литературе.[1] Трижды был номинирован на Нобелевскую премию по литературе.[2]



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