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Andriy Kritenko (ukrainisch Андрій Юрійович Крітенко Andrij Jurijowytsch Kritenko; * 10. Juli 1963 in Kiew, Ukrainische SSR; † 29. Juli 2019 in Stuttgart) war ein ukrainischer Theaterregisseur, Schauspieler und Schauspiellehrer.


Studium und Beruf


Andrij Kritenko kam als Sohn des Theaterschauspielers und Regisseurs Jurij Kritenko (Юрій Григорович Крітенко; 1938–1997[1]) und einer Balletttänzerin in Kiew zur Welt. Nach dem Abitur studierte er von 1981 bis 1987 an der Schauspielabteilung der Staatlichen Hochschule für Bühnenkunst in Kiew. Die ersten zwei Jahre war er in der Klasse von Arkadij Haschinski, einem Schüler von Tarchanow, der der führende Schauspieler bei Konstantin Stanislawski gewesen war. Danach wechselte er zur Regiefakultät in die Werkstatt von Eduard Mitnizkij (einem Schüler von Leonid Warpachowski, der seinerseits Schüler von Wsewolod Meyerhold war), dem Leiter des „Akademischen Theaters des Dramas und der Komödie“ in Kiew. In diesem Theater debütierte Kritenko 1986 als Regisseur mit dem Stück „Zwei Baba Jagas“, das noch heute im Repertoire des Theaters ist. Während des Studiums absolvierte er in Moskau ein einjähriges Praktikum bei Anatolij Efros, dem Hauptregisseur des Theaters „Na Taganke“.Seit 1986 führte Kritenko Regie in verschiedenen Theaterhäusern sowie in der damals dank der Perestroika florierenden freien Theaterszene. 1988 bis 1989 leistete er Wehrdienst in der dramaturgischen Abteilung des „Zentraltheaters der Sowjetischen Armee“ in Moskau als Dramaturg unter der Führung des bekannten russischen Regisseurs und Professor des GITIS-Instituts in Moskau, Leonid Kheifets. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion arbeitete Kritenko als Regisseur mit freien Theatergruppen in Manchester und London (1992). Von 1992 bis 1994 war er zudem als Dozent für Schauspieltheorie und -praxis an der Staatlichen Hochschule für Bühnenkunst in Kiew tätig.

Vom 1. Juni 1994 bis 31. Dezember 1995 war er Stipendiat der Stuttgarter Akademie Schloss Solitude.[2] Dort lernte er viele deutsche und internationale Künstler und freie Theaterschaffende kennen, mit denen er eine Reihe von Projekten realisierte.

Von 1996 bis 2005 war er als festes Mitglied im Schauspielensemble des Theaterhaus Stuttgart als Regisseur und Schauspieler tätig. Aus ausländerrechtlichen Gründen durfte Kritenko bis 2001 in Deutschland nicht als freier Regisseur arbeiten. 2000 wurde er Mitglied im Deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts. Von 2001 bis zu seinem Tod 2019 hatte er einen Lehrauftrag für Rollen- und Grundlagenunterricht an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.[3] Von 2001 bis 2006 war er Schauspielberater an der Staatsoper Stuttgart. Kritenko führte Regie an zahlreichen Theaterprojekten in Deutschland und im Ausland. Zudem war er regelmäßig als Schauspieler tätig (u. a. beim O-Team[4]) und leitete in vielen Ländern Schauspielseminare und Kurse für Profis und Laien.


Inszenierungen (Auswahl)



Theaterstücke (Auswahl)



Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. Eintrag zu Jurij Hryhorowytsch Kritenko in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 30. März 2020 (ukrainisch)
  2. Akademie Schloss Solitude. Abgerufen am 29. März 2020.
  3. HMDK Stuttgart - Personenverzeichnis. Abgerufen am 29. März 2020.
  4. Die Verschollenen / Os Desaparecidos – O-Team. Abgerufen am 29. März 2020.
  5. Christian Bollow: Demetrius spricht nur Russisch , Vanessa Valk zeigt im Fitz "Marinas Fluch" sehr frei nach Schillers letztem Historiendrama - Pressebericht - FITZ! - Zentrum für Figurentheater. Abgerufen am 29. März 2020.
  6. Österreichische Erstaufführung: "Liebesruh" von Jan Neumann in Graz. Abgerufen am 29. März 2020.
  7. U.T.E. - FESTIVAL: DAS NEUE EUROPA im Düsseldorfer Schauspielhaus. Abgerufen am 29. März 2020.
  8. KURZ & KRITISCH. Abgerufen am 29. März 2020.
  9. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Stachelschweinbraten und Barbiepuppen. 30. Januar 2012, abgerufen am 29. März 2020.
  10. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: "Ich sterbe im Stehen!" 14. Februar 2012, abgerufen am 29. März 2020.
  11. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Krieg ist Schwachsinn. 26. März 2012, abgerufen am 29. März 2020.
  12. "Bienen" von Alexej Schipenko im Theaterhaus Jena. Abgerufen am 29. März 2020.
Personendaten
NAME Kritenko, Andriy
ALTERNATIVNAMEN Kritenko, Andrij Jurijowytsch (vollständiger Name, ukrainisch transkribiert); Крітенко, Андрій Юрійович (ukrainisch)
KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Theaterregisseur, Schauspieler und Schauspiellehrer
GEBURTSDATUM 10. Juli 1963
GEBURTSORT Kiew, Ukrainische SSR
STERBEDATUM 29. Juli 2019
STERBEORT Stuttgart



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