Maria Anna Löhn-Siegel (geb. Maria Anna Löhn; * 30. November 1830 in Naundorf; † 1. Januar 1902 in Dresden) war eine Frauenrechtlerin, deutsche Schriftstellerin und Königliche Hofschauspielerin.
Anna Löhn-Siegel. Stich von August Weger.Anna Löhn-Siegel.
Leben
Anna Löhn-Siegel wurde als Tochter eines lutherischen Geistlichen in der Nähe von Freiberg geboren. Sie erhielt eine gründliche Ausbildung und schrieb bereits mit 15 Jahren ihr erstes Drama Odysseus auf Ogyia.[1] Ihr Debüt als Schauspielerin gab sie 1846 in Posen und schloss sich bald darauf reisenden Gesellschaften an, bis sie 1848 am Stadttheater Leipzig engagiert wurde. Kurze Zeit spielte sie am Magdeburger Sommertheater, bis sie von 1848 bis 1850 ein Engagement in Oldenburg annahm. Im Jahr 1850 kam sie nach Dresden, wo sie über 20 Jahre der Dresdner Hofbühne angehörte, 1857 bestritt sie ein Gastspiel in Berlin.
Im Jahr 1872 heiratet sie ihren langjährigen Freund Dr. Franz Ludwig Siegel (1812–1877), der als Chefredakteur der Dresdner Konstitutionellen Zeitung tätig war und an dessen Blatt sie bereits mehrere Jahre mitgearbeitet hatte. Ihre Heirat bedeutete gleichzeitig ein Ende ihrer Tätigkeit als Schauspielerin. Auch nach dem Tod ihres Mannes 1877 kehrte Anna Löhn-Siegel nicht auf die Bühne zurück. Bereits 1870 hatte sie den Ersten Dresdner Frauenbildungs-Verein gegründet, dessen Vorsitzende sie wurde. Bis zu ihrem Tod engagierte sie sich für den Verein, der Mädchen und Frauen weiterführende Bildung und ökonomische Unabhängigkeit ermöglichen sollte. Auch widmete sie sich weiterhin ihren poetischen Arbeiten. Sie starb am 1. Januar 1902 im Friedrichstädter Krankenhaus und wurde auf dem Alten Annenfriedhof in Dresden neben ihrem Ehemann beerdigt. Ihr Grab ist nicht erhalten.
Der Geheimnißvolle. Janke, Berlin 1869. (Digitalisat)
Hartmann von Siebeneichen. Schauspiel in 5 Acten. Von Wilibert von Herrigau. Berlin 1871.
Ein deutscher Schulmeister. Eine Dorfgeschichte in Versen. Matthes, Leipzig 1872. (Digitalisat)
Gesammelte Novellen und Reiseeindrücke (1872)
Die Kinder der Clarice Strozzi. Roman aus dem sechzehnten Jahrhundert. Mit freier Benutzung italienischer Schriftsteller. Baensch, Dresden 1875. (Digitalisat)
Das falsche Jettchen. Dramatischer Scherz. Marschner & Stephan, Berlin 1876
Aus der alten Coulissenwelt. Mein Engagement am Leipziger und Magdeburger Stadttheater in den Jahren 1847 und 1848, Friedrich, Leipzig 1883, urn:nbn:de:hbz:6:1-237829
Vom Oldenburger zum Dresdner Hoftheater, Schulzesche Hof-Buchh. und Hof-Buchdr., Oldenburg 1885, urn:nbn:de:gbv:45:1-5977
Literatur
Rechenschaftsbericht des Ersten Dresdner Frauenbildungs-Vereins vom 30. April 1874 – 29. April 1876 (Stadtarchiv Dresden).
Satzungen des I. Dresdner Frauenbildungsvereins. Erneuert am 1. Juni 1900. Dresden 1900 (Digitalisat).
Heinrich Groß: Deutsche Dichterinen und Schriftstellerinen in Wort & Bild. Fr. Thiel, Berlin 1885, S. 354ff.
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