Beate Hasenau (* 15. April 1936 in Frankfurt am Main; † 1. Oktober 2003 in Hamburg) war eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin und Synchronsprecherin.
Leben
Beate Hasenau absolvierte eine kaufmännische Lehre und nahm parallel dazu Schauspiel- und Gesangsunterricht. Nachdem sie zunächst an Theatern in Frankfurt engagiert war, wurde die Künstlerin danach vor allem durch Auftritte im Kabarett Die Stachelschweine bekannt. Mehrfach war sie auch Gast bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft.
Hasenau lieh ihre Stimme seit 1961 als Synchronsprecherin Claudia Cardinale (Spiel mir das Lied vom Tod), Anita Ekberg(Die Morde des Herrn ABC), Gina Lollobrigida(Die Puppen), Monica Vitti (Modesty Blaise), Raquel Welch (Auf leisen Sohlen kommt der Tod) und Barbara Ewing in Draculas Rückkehr. Auch der Figur von ‚Dorothy‘ (Beatrice Arthur) in der Fernsehserie Golden Girls verhalf sie mit ihrer charaktervollen Stimme zu großer Popularität.
Außerdem war sie in Zeichentrickfilmen von Walt Disney, darunter in beiden deutschen Synchronisationen von Arielle, die Meerjungfrau (als ‚Meerhexe Ursula‘ und ihre Schwester ‚Morgana‘), Cap und Capper (als ‚Big Mama‘), Der Nussknackerprinz (als ‚Mäusekönigin‘), 101 Dalmatiner (als ‚Cruella De Vil‘) und Bernard und Bianca (als ‚Madame Medusa‘), mit ihrer Stimme präsent. Des Weiteren lieh sie ihre Stimme der Figur ‚Lexy‘ in der Zeichentrickserie Gesucht, entdeckt, erfunden und 2002 der ‚Mama Dorita‘ in dem PC-Spiel Runaway: A Road Adventure.
Als Schauspielerin konnte man Beate Hasenau unter anderem in Episoden der Serien Ein Heim für Tiere, Der Alte, Großstadtrevier und Die Männer vom K3 sehen. In diesen Auftritten stellte sie mit der ihr eigenen rauchigen Stimme häufig Damen der Halbwelt dar. In den 1970er Jahren war sie langjährige Co-Moderatorin von Felix Knemöller in der Hörfunksendung RIAS-Musicbox.
Beate Hasenau starb am 1. Oktober 2003 in Hamburg im Alter von 67Jahren an einem Krebsleiden im Hospiz Hamburg Leuchtfeuer und wurde anonym auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt.
An Beate Hasenau wird auf einem Gedenkstein im „Garten der Frauen“ auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg erinnert.
Filmografie
1957: Feind im Blut
1962: Nachts ging das Telefon
1963: Jack und Jenny
1963: Die Nacht am See
1967: Heißes Pflaster Köln
1968: Der Gorilla von Soho
1969: Dr. med. Fabian – Lachen ist die beste Medizin
1972: Der Fall Opa
1972: Dem Täter auf der Spur – Der Tod in der Maske
1973: Lokaltermin – Nichts geht mehr
1975: Tatort – Als gestohlen gemeldet
1975: Tarzoon: Schande des Dschungels
1975: Berlin grüsst Bern (Fernsehfilm)
1975: Beschlossen und verkündet – Ferdinands Pferdchen (Fernsehserie)
1976: Jeder stirbt für sich allein
1976: Die Katze kennt den Mörder (Faux pas de deux)
1977: The Late Show
1977: Nachtvorstellungen
1977: Drei Schwedinnen in Oberbayern
1978: Der Alte: Die Sträflingsfrau
1979: Es begann bei Tiffany – Regie: Wolfgang Becker
1979: Warum die UFOs unseren Salat klauen
1981: Piratensender Powerplay
1983: Kiez – Aufstieg und Fall eines Luden
1983: Im Himmel ist die Hölle los
1985 – 1993: Ein Heim für Tiere (Fernsehserie, durchgehende Rolle, Sprechrolle)
1994: Carol Channing in Däumeline als Frau Feldmaus
1998: Ja’net DuBois in Logan: Ein Bulle unter Verdacht als Lefty
1999: Ja’net DuBois in Logan: Im Hotel des Todes als Lefty
2000: Pat Carroll in Arielle, die Meerjungfrau 2 – Sehnsucht nach dem Meer als Morgana
Serien
1966: Joan Vohs in Dezernat M als Julie Darrell
1966: Margaret Field in Dezernat M als Rose Pulaski Mooney
1990–1992: Beatrice Arthur in Golden Girls als Dorothy Zbornak (2. Stimme)
1993 Gesucht, entdeckt, erfunden als Lexy
1996: Beatrice Arthur in Golden Palace als Dorothy Zbornak Hollingsworth
2002: Beatrice Arthur in Malcolm mittendrin als Mrs. White
2003: Karen Austin in Rodney als Patsy Hamilton
Hörspiele
1976: Heinrich Goertz: Joachimstaler '35 (Hyazinthe) – Regie: Wolfgang Wölfer (SFB)
1988–2000: Die drei??? (Folgen 43, 62, 75, 76, 88, 89) verschiedene Rollen – Regie: Heikedine Körting (Europa)
2002: Arielle die Meerjungfrau – Das Original Hörspiel zum Film, Walt Disney Records, EAN: 4001504196226
2006: Arielle, die Meerjungfrau 2 – Sehnsucht nach dem Meer – Das Original – Hörspiel zum Film, Kiddinx Verlag/Walt Disney Records, EAN: 4001504196608
Diskografie
1964: Sie trug den Mini-Bikini
1964: Beha-beha – behalt das Ding
1965: Sächs’scher Sex
1965: Grosse Männer haben kleine Episoden
1965: So nah’ bei dir (C’eri Anche Tu)
1965: Es liegt eine Leiche im Fernsehkanal
1969: Lektion für Sexmuffel – zusammen mit Rainer Pries
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.365.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.560.
Weblinks
Beate Hasenau in der Internet Movie Database (englisch)
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