Brigitte Hobmeier (* 2. März 1976 in München) ist eine deutsche Schauspielerin. Sie spielte von 2013 bis 2015 bei den Salzburger Festspielen die Buhlschaft im Jedermann.[1]
Leben
Aufgewachsen in Ismaning bei München studierte Brigitte Hobmeier nach dem Abitur von 1996 bis 1999 an der Folkwang-Hochschule in Essen.[2] Nach ersten Gastengagements am Landestheater Neuss und am Schauspielhaus Düsseldorf gehörte sie von 1999 bis 2001 zum Ensemble von Peter Steins Faust-Projekt. Von 2002 bis 2005 spielte sie unter Christian Stückl am Münchner Volkstheater, an dessen Bühne sie als Viola in Shakespeares Was ihr wollt als Lulu und als Geierwally Erfolge feierte. 2004 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis.
Seit 2005 ist Brigitte Hobmeier Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und war dort unter anderem als Warja in Tschechows Der Kirschgarten und in der Rolle der Gudrun Ensslin in Elfriede JelineksUlrike Maria Stuart zu sehen. Für ihre Interpretation der Glückssucherin Elisabeth in Ödön von Horváths Glaube Liebe Hoffnung wurde sie 2007 mit dem Faust-Theaterpreis in der Sparte Beste darstellerische Leistung im Schauspiel ausgezeichnet. Thomas Ostermeiers Bühnenfassung von FassbindersDie Ehe der Maria Braun mit Brigitte Hobmeier in der Rolle der Titelheldin wurde 2008 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und von der Kritik sehr positiv aufgenommen.[3] 2010 spielte sie, abermals in einer Inszenierung von Thomas Ostermeier, neben Lars Eidinger in Lars Noréns Dämonen an der Schaubühne am Lehniner Platz.[4] In den Münchner Kammerspielen ist sie weiterhin in der Rolle der Susn in Herbert Achternbuschs gleichnamigen Stück sowie als Kaiserin Elisabeth in Ivo van Hoves Bühnenfassung von ViscontisLudwig II. zu sehen, die am 3. März 2011 Premiere feierte.
In den vergangenen Jahren war Brigitte Hobmeier auch vermehrt in Fernseh- und Kinoproduktionen präsent. Bereits 2003 machte sie in der Hauptrolle von Sören Voigts Identity Kills auf sich aufmerksam und gewann bei internationalen Filmfestivals zwei Darstellerpreise. 2005 wurde sie als Birgit Winkler in dem Konstanzer Tatort Das Lächeln der Madonna in einen Kunstraub verwickelt. In Martin Gypkens’ Adaption von Judith Hermanns Erzählband Nichts als Gespenster wirkte sie ebenso mit, wie an der Seite von Maximilian Brückner in Marcus H. Rosenmüllers Verfilmung der Lebensgeschichte des Räuber Kneißl und in der Verfilmung von Andrea Maria Schenkels Bestseller Tannöd. Im ZDF-Historiendrama Die Hebamme – Auf Leben und Tod spielte sie die Titelrolle neben Mišel Matičević. In den vom Bayerischen Rundfunk produzierten Folgen des ARD Radio Tatorts spricht sie die Polizeiobermeisterin Senta Pollinger.[5]
Von Juli 2013 bis August 2015 gab Hobmeier bei den Salzburger Festspielen im Jedermann die Buhlschaft.[6][1]
Brigitte Hobmeier ist mit einem Schriftsteller verheiratet und Mutter eines Sohnes.[7]
Filmografie (Auswahl)
2001: Stiller Sturm – Regie: Tomasz Thomson
2003: Identity Kills – Regie: Sören Voigt
2003: Wir – Regie: Martin Gypkens
2003: Und Tschüss, Ihr Lieben (Fernsehfilm) – Regie: Connie Walther
2005: Marias letzte Reise (Fernsehfilm) – Regie: Rainer Kaufmann
2005: Tatort – Das Lächeln der Madonna – Regie: Christoph Stark
2006: Winterreise – Regie: Hans Steinbichler
2006: Raunacht (Fernsehfilm) – Regie: Stephanus Domanig
2006: Tod einer Freundin (Fernsehfilm) – Regie: Diethard Klante
2006: Nichts als Gespenster – Regie: Martin Gypkens
2007: Weiße Lilien – Regie: Christian Frosch
2008: Räuber Kneißl – Regie: Marcus H. Rosenmüller
2008: Tatort – Häschen in der Grube – Regie: Dagmar Knöpfel
2009: Die Perlmutterfarbe – Regie: Marcus H. Rosenmüller
2009: Hanna und die Bankräuber – Regie: Carolin Otterbach
2009: Tannöd – Regie: Bettina Oberli
2010: Tatort – Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen – Regie: Christine Hartmann
2010: Die Hebamme – Auf Leben und Tod (Fernsehfilm) – Regie: Dagmar Hirtz
2011: Papa allein zu Haus (Fernsehfilm) – Regie: Vivian Naefe
2011: Sommer in Orange – Regie: Marcus H. Rosenmüller
2012: Ende der Schonzeit – Regie: Franziska Schlotterer
2012: Was machen Frauen morgens um halb vier? – Regie: Matthias Kiefersauer
2013: Unheil in den Bergen – Regie: Dirk Regel
2013: Wer hat Angst vorm weißen Mann? – Regie: Wolfgang Murnberger
2015: Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit – Regie: Wolfgang Murnberger
2015: Nussknacker und Mausekönig – Regie: Frank Stoye
2016: Ein Teil von uns – Regie: Nicole Weegmann
2017: Stadtkomödie – Die Notlüge – Regie: Marie Kreutzer
seit 2018: Schwartz & Schwartz (TV-Krimireihe)
2018: Mein erster Mord
2019: Der Tod im Haus
2020: Wo der Tod wohnt
2019: M – Eine Stadt sucht einen Mörder (Fernsehserie) – Regie: David Schalko
2019: Ein Dorf wehrt sich – Regie: Gabriela Zerhau
2019: Vorstadtweiber (Fernsehserie)
2020: Oktoberfest 1900 (Fernsehserie)
2020: Landkrimi – Steirerwut (Fernsehreihe)
2021: Weißbier im Blut
2021: Stadtkomödie – Die Unschuldsvermutung (Fernsehreihe)
2021: Die Chefin (Fernsehserie)
2021: Zimmer mit Stall: Schwein gehabt (Fernsehreihe)
2022: Souls (Fernsehserie)
Hörspiel
2005: Oskar Maria Graf: Einer gegen alle. Rolle: Elly. Regie: Bernadette Sonnenbichler. BR Hörspiel und Medienkunst 2005.
2011: Robert Hültner – Unter Verdacht (Radio-Tatort – BR Hörspiel und Medienkunst) Rolle: Polizeiobermeisterin Senta Pollinger
2012: James Joyce: Dubliner. Hörspiel in 12 Teilen. Mit Sylvester Groth, Peter Fricke u.a. Regie: Ulrich Lampen. BR Hörspiel und Medienkunst 2012. Als Hörbuch im Hörverlag München erschienen. ISBN 978-3-86717-834-1.
2013: E. M. Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein – Regie: Kai Grehn (Hörspiel – SWR)
2014: Sabine Bergk: Ichi oder der Traum vom Roman, Regie: Judith Lorentz (DKultur)
2014: Robert Hültner: Wallfahrt – Regie: Ulrich Lampen (Radio-Tatort – BR Hörspiel und Medienkunst)
2015: Robert Hültner: Schenja (Polizeiobermeisterin Senta Pollinger) – Regie: Ulrich Lampen (Radio-Tatort – BR Hörspiel und Medienkunst)
Alle ARD Radio Tatorte des BR von Robert Hültner mit Brigitte Hobmeier als Polizeiobermeisterin Senta Pollinger im BR Hörspiel Pool.[8]
2015: Ödön von Horváth: Der ewige Spießer. Hörspiel in vier Teilen. Rolle: Anna. Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR Hörspiel und Medienkunst 2015. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[9]
2015: Elfriede Jelinek: Das Schweigende Mädchen – Regie: Leonhard Koppelmann / BR Hörspiel und Medienkunst 2015. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[10]
2004 – Beste Schauspielerin für ihre Rolle in Identity Kills beim Internationalen Independent Filmfestival Rumänien und dem International Contemporary Filmfestival in Mexiko-Stadt
2004 – Bayerischer Kunstförderpreis in der Sparte Darstellende Kunst
2007 – Faust-Theaterpreis in der Kategorie Beste darstellerische Leistung im Schauspiel für die Rolle der Elisabeth in Glaube Liebe Hoffnung
2011 – Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung 2010 für Die Hebamme – Auf Leben und Tod
2011 – Theaterpreis der Landeshauptstadt München[11]
2012 – Nominierung für die Goldene Kamera in der Kategorie Beste deutsche Schauspielerin für Die Hebamme – Auf Leben und Tod
2012 – Grimme-Preis für Die Hebamme – Auf Leben und Tod
2012 – Beste Schauspielerin beim World Film Festival Montreal für Ende der Schonzeit[12]
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