Dirch Hartvig Passer (* 18. Mai 1926 in Kopenhagen-Østerbro, Dänemark; † 3. September 1980 in Kopenhagen) war ein dänischer Schauspieler und populärer Filmkomiker der 1950er bis 1970er Jahre.[1]
Dirch Passer 1974
Leben und Wirken
Passer gab 1946 sein Bühnendebüt in dem Stück Seks kammerater und erhielt 1946/47 am Kopenhagener Frederiksberg Theater seine Schauspielausbildung. Anschließend ging er auf Tournee durch die dänische Provinz. 1949 kehrte er nach Kopenhagen zurück, um einer Verpflichtung an das ABC-Theater nachzukommen. Dieser Bühne hielt er bis 1962 die Treue. Rasch entwickelte er großes Talent für komische Stoffe, am Theater wurde die Boulevardkomödie sein bevorzugtes Fach, Passer trat aber auch immer wieder in Varieté-Revuen wie der berühmten Cirkusrevyen (Dyrehavsbakken) auf. Zusammen mit dem Kollegen Kjeld Petersen bildete er in den Jahren 1955 bis 1958 ein beliebtes Komikerduo.
Bereits 1947 stand Dirch Passer erstmals vor der Kamera, mehrfach gab er auch filmische Gastspiele in Schweden. Vor allem in den 1950er und 60er Jahren war er einer der beliebtesten Filmkomiker Skandinaviens, „der mit intensiver Gesichtsmimik in oft sehr schlichtgestrickten Lustspielen den sinnenfrohen und mitunter ein wenig tolpatschig-einfältigen Durchschnittsdänen verkörperte.“[2] 1974 wurde er zum Ritter 1. Klasse des Dannebrogordens ernannt.[1]
Einige große Erfolge konnte er an der Seite des Komikerkollegen Ove Sprogøe in einer Reihe von Produktionen der Produktionsfirma Saga landen. Gelegentliche Ausflüge in das Charakterfach wie in den Filmen „Gøngehøvdingen“ und „Venus fra Vestø“ hatten weitaus weniger Erfolg und floppten an der Kinokasse. Gelegentlich trat Dirch Passer auch vor die Fernsehkamera; dem älteren deutschen Publikum ist er vielleicht mit einem Sketch in Erinnerung, in dem er als Partner von Rudi Carrell in dessen Show Am laufenden Band 1978 einen Zigarettenjunkie spielte, der verzweifelt versucht, sich das Rauchen abzugewöhnen.
Am 3. September 1980 brach er während einer Revue im Tivoli zusammen und starb nach mehreren Wiederbelebungsversuchen am selben Tag um etwa 21.20 Uhr im Kopenhagener Stadtkrankenhaus an Herzstillstand. Er wurde auf dem Friedhof der Dragør Kirke in Dragør bei Kopenhagen beigesetzt.[1]
In Dänemark wurde im August 2011 der Film Dirch über das Leben und die Karriere von Dirch Passer der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Regie zu dem Film führte Martin Zandvliet und die Hauptrolle des Dirch Passers spielte Nikolaj Lie Kaas (Sohn von Schauspieler Preben Kaas), der 2012 dafür mit dem Robert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Des Weiteren wurde mit diesen Film der Schauspieler Lars Ranthe in der Rolle als Kjeld Petersen mit dem Bodil in der Kategorie Bester Nebendarsteller prämiert.[3]
Familie
Passer war der Bruder der Schauspielerinnen Marchen Passer und Kirsten Passer. Insgesamt war er zweimal verheiratet, von 1950 bis 1959 mit der Schauspielerin Sigrid Horne-Rasmussen und von 1970 bis 1976 mit der Illustratorin und Künstlerin Hanne Bjerregaard Pedersen. Aus diesen beiden Ehen hatte er jeweils eine Tochter, Dorte Passer und Josephine Passer. Anschließend hatte er auch noch eine weitere Beziehung, so lebte er über fünf Jahre mit der Schauspielerkollegin Judy Gringer zusammen.[1]
Filmografie
1947: Stjerneskud
1950: Den opvakte jumfru
1951: Dorte
1952: Drömsemester
1952: Vi arme syndere
1953: Solstik
1953: Ved kongelunden
1954: I kongens klæ’r
1954: Sieben schwarze Büstenhalter (Sju svarta Be-Hå)
1955: Det vat på Rundetårn
1955: Far och flog
1956: Færgekroen
1957: Tag til marked i Fjordby
1958: Krudt og klunker
1958: Styrmand Karlsen
1959: Charles tante
1959: Uns kann keiner (Soldaterkammerater rykker ud)
Jens Kistrup:Dirch Passer.In:Den Store Danske Encyklopædi und Dansk Biografisk Leksikon.denstoredanske.dk,18.Juli 2011,abgerufen am 19.Januar 2014(dänisch).
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 155.
Nominerede personer 2012(dänisch)In: filmakademiet.dk.Danmarks Film Akademi.31.Januar 2012.Archiviert vom Original am 20.März 2012.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmakademiet.dkAbgerufen am 12.Februar 2012.
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