Eberhard Feik (* 23. November 1943 in Chemnitz; † 18. Oktober 1994 in Oberried, Breisgau) war ein deutscher Schauspieler. Popularität erlangte er in der Rolle des Christian Thanner als Partner-Kollege von Kommissar Horst Schimanski in der in Duisburg spielenden Tatort-Reihe.
Eberhard Feik (ca. 1985)AutogrammGrab auf dem Friedhof von Oberried-Hofsgrund
Lebenslauf
Der Sohn eines Bergmanns und einer Postbeamtin war das jüngste von fünf Geschwistern. Er wuchs im Bergischen Land in der Nähe von Köln auf. Der Nachname stammte von einem seiner Vorfahren, dem türkischen Reiteroffizier Sulaiman Feik.[1]
In seiner Jugend wollte Feik Lastwagenfahrer werden. Er begann jedoch in Köln ein Studium der Anglistik und Germanistik und wechselte, angeregt durch seine Erfahrungen an dortigen Studententheatern,[2] u.a. in der „Studiobühne am Germanistischen Seminar der Uni-Bonn“, auf die Schauspielschule und studierte nebenbei Theaterwissenschaften.[3] Die ersten Stationen seiner schauspielerischen Karriere waren das Theater am Dom in Köln, das Stadttheater Krefeld und die Staatstheater in Stuttgart, wo er 1971 als DKP-Kandidat bei der Kommunalwahl für den Stadtrat aufgestellt wurde, sowie Frankfurt am Main.[4] 1973 wechselte er nach Berlin zur Schaubühne am Halleschen Ufer, der er sechs Jahre lang angehörte.[4] Feik wirkte in mehreren Kinderfilmen mit, z.B. in Die Vorstadtkrokodile, Schöne lahme Ferien und Die Distel.
Er führte Regie, arbeitete in Konstanz, Pforzheim, Dortmund und Karlsruhe und inszenierte unter anderem Stücke von Bertolt Brecht, Henrik Ibsen, William Shakespeare, Friedrich Schiller. Feik spielte Oboe, Klavier und Gitarre.
Einem breiten Publikum wurde er durch die Rolle des Christian Thanner bekannt, den er an der Seite von Götz George (Schimanski) in 27 Tatortfolgen sowie zwei Kinofilmen verkörperte. Von 1981 bis 1991 ermittelte das Duo im Ruhrgebiet mit eher unkonventionellen Methoden. Nach einer Umfrage im Mai 2008 war die Figur Thanner zusammen mit Schimanski der beliebteste Tatort-Kommissar.
Im Oktober 1987 erlitt der Schauspieler im Alter von 43 Jahren während der Dreharbeiten zum Tatort Einzelhaft einen Herzinfarkt, woraufhin er sich einer Operation mit drei Bypassen unterziehen musste. Seine letzte große Fernsehrolle war 1993 Ein Mann am Zug. 1994 erlag er bei einer Fahrradtour im Schwarzwald einem weiteren Herzinfarkt.[5]
Feik war mit der Schauspielerin Anneli Wagner verheiratet, mit der er zwei Töchter hatte.[4] Die Grabstelle des Schauspielers befindet sich auf dem Friedhof Hofsgrund am Schauinsland.[6]
Im Dezember 2014 berichtete Die Zeit, dass Feik und seine Ehefrau von 1977 bis 1984 als Inoffizielle Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit geführt worden seien.[7] Feik war damals Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei.[8] Kurze Zeit später dementierte Feiks Witwe die Tätigkeit. Ihr Mann habe vielmehr 1984 einen Anwerbeversuch bei einem Verwandtenbesuch dem bundesdeutschen Verfassungsschutz gemeldet.[9]
1991: Polizeiruf 110: Thanners neuer Job (in gleicher Rolle)
1995: Tatort: Bienzle und die Feuerwand (Gastrolle als Prof. Dr. Sternebeck)
Auszeichnungen
1989: Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Tatort: Moltke (zusammen mit Hajo Gies und Götz George)
2001: Goldene Kamera in der Kategorie Beliebteste Tatort-Kommissare (Hörzu-Leserwahl). Götz George nahm den Preis postum für Eberhard Feik in Empfang.
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.234.
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S.176.
Eberhard Feik in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
Gestorben: Eberhard Feik. In: Der Spiegel. Nr.43, 1994, S.260 (online).
Z. B. an der Studiobühne Bonn unter der Regie von Jürgen Flimm (Bühnenwitz und Weiss-Moritat, in: Bonner Generalanzeiger, 14. Februar 1966.)
„Mich zog es zur Schauspielerei, nachdem ich mir meinen Jugendtraum, Lastwagenfahrer zu werden, aus dem Kopf schlagen musste.“ Zitiert in: Horst O. Hermanni: Von Dorothy Dandridge bis Willy Fritsch: Das Film ABC. BoD, Norderstedt, 2009, ISBN 978-3-8334-2374-1, S. 270
Jan Freitag, Herr Rossi und die Rappelkiste in der Frankfurter Rundschau vom 27. Oktober 2009: " 1977 [sic!] jagte Schimanskis Helfer keine Mörder, sondern erklärte seinen Kindern den Kapitalismus. Dass er dem Bauherrn als Bauarbeiter zwar die Häuser baut, aber nicht drin wohnen darf, sagt Eberhard Feik in einer Folge der Kinderserie "Rappelkiste", sei schon ungerecht."
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