Erna Elisabeth Dorothea Sellmer (* 19. Juni 1905 in Hamburg; † 13. Mai 1983 in München) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Erna Sellmer absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und bei Ilka Grüning in Berlin. Sie debütierte 24-jährig an der Grünen Bühne in Thale. Ab 1930 war sie am Stadttheater Osnabrück und dann am Stadttheater Augsburg tätig. Von 1937 bis 1940 gehörte sie zum Ensemble der Münchner Kammerspiele, anschließend agierte sie bis Kriegsende am Deutschen Theater und anderen Bühnen in Berlin. Zu ihren Rollen gehörten Mutter Henschel in Gerhart Hauptmanns Fuhrmann Henschel, Mutter Wolffen in Der Biberpelz, die Kupplerin in Maß für Maß und das Dienstmädchen Rosa in Der Raub der Sabinerinnen. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]
Neben ihrer Bühnentätigkeit wirkte sie in über 50 deutschsprachigen Spielfilmen mit (z.B. Große Freiheit Nr. 7), zumeist in Nebenrollen, wie z.B. in der Fernsehserie Landarzt Dr. Brock (1967) als Arzthelferin Helene sowie in der ersten deutschen Farbfernsehserie Adrian der Tulpendieb (1966). Zu ihren Filmerfolgen zählen Die Mörder sind unter uns, Unser täglich Brot und Ferien vom Ich.
Daneben lieh sie als Synchronsprecherin ihre Stimme unter anderem Hattie McDaniel in ihrer Oscar-prämierten Rolle in Vom Winde verweht.
Sellmer war ab 1945 als Theaterschauspielerin am Hebbel-Theater und am Schlosspark Theater zu sehen.
Erna Sellmer starb am 13. Mai 1983 in München. Beigesetzt wurde sie auf dem Münchner Waldfriedhof, anonym, Neuer Teil, Gräberfeld 421.
Filmografie (Auswahl)
1939: Befreite Hände
1939: Fasching
1940: Das Fräulein von Barnhelm
1941: Das andere Ich
1941: Komödianten
1941: Der siebente Junge
1941: Was geschah in dieser Nacht
1942: Die große Liebe
1942: Weiße Wäsche
1942: Zwei in einer großen Stadt
1943: Das Bad auf der Tenne
1943: Floh im Ohr
1943: Gefährlicher Frühling
1943: Liebesgeschichten
1944: Große Freiheit Nr. 7
1944: Die heimlichen Bräute
1944: Ich brauche dich
1944: Seinerzeit zu meiner Zeit
1944: Wie sagen wir es unseren Kindern? (UA: 1949)
1945: Das kleine Hofkonzert
1945: Dr. phil. Döderlein (unvollendet)
1945: Frühlingsmelodie
1945: Das Mädchen Juanita
1945: Der Scheiterhaufen
1946: Die Mörder sind unter uns
1948: Frech und verliebt
1949: Anonyme Briefe
1949: Unser täglich Brot
1950: Der Fall Rabanser
1950: Insel ohne Moral
1950: Das Mädchen aus der Südsee
1950: Die wunderschöne Galathee
1951: Das fremde Leben
1951: Corinna Schmidt
1951: Torreani
1952: Ferien vom Ich
1952: Fritz und Friederike
1952: Karriere in Paris
1952: Klettermaxe
1953: Die Unbesiegbaren
1953: Blume von Hawaii
1953: Heimlich, still und leise …
1953: Hurra – ein Junge!
1953: Käpt’n Bay-Bay
1953: Regina Amstetten
1953: Tagebuch einer Verliebten
1954: Frühlingslied
1954: Ihre große Prüfung
1955: Ingrid – Die Geschichte eines Fotomodells
1955: Meine Kinder und ich
1957: Das Herz von St. Pauli
1957: Kein Auskommen mit dem Einkommen!
1957: Vergeßt mir meine Traudel nicht
1957: Die große Chance
1958: 13 kleine Esel und der Sonnenhof
1958: Meine 99 Bräute
1958: Münchhausen in Afrika
1959: Die Nacht vor der Premiere
1960: Lampenfieber
1962: Florence und der Zahnarzt
1962: Das Leben beginnt um acht
1962: So war Mama
1963: Heimweh nach St. Pauli
1964: Freddy, Tiere, Sensationen
1967: Landarzt Dr. Brock
1967: Das Fräulein (Fernsehfilm)
1968: Ein dreifach Hoch dem Sanitätsgefreiten Neumann
1982: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 1, Episode: "Der Antrag")
1983: Der Raub der Sabinerinnen (Fernsehspiel)
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.256 f.
Weblinks
Erna Sellmer in der Internet Movie Database (englisch)
Sellmer, Erna. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten: Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 405f.
Alles wegen George. In Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade. Goldmann, München 2005, S. 61 ISBN 3-442-30124-6
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