Ernst Pittschau (* 5. Oktober 1883 in Altona; † 2. Juni 1951 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Pittschau, etwa 1915
Leben
Ernst August Carl Christoph Pittschau, Sohn des Theaterschauspielers Ernst Pittschau und dessen erster Ehefrau Caroline Binder, genoss eine kaufmännische Ausbildung und handelte mit zahnärztlichen Bedarfsartikeln. Er entschied sich aber bald für den Beruf seines Vaters und erhielt sein erstes Engagement Ende 1905 in Koblenz.
1910 trat er in New York auf, 1911 wurde er Bühnenschauspieler in Berlin. Bereits ein Jahr später übernahm er Rollen bei der noch geringgeschätzten Kinematographie.
Pittschau verkörperte elegante Liebhaber und war unter anderem Partner von Hanni Weisse und Henny Porten.
In den 20er Jahren wurden seine Filmrollen kleiner, danach erhielt er kaum noch Aufgaben. Er spielte nun vor allem am Theater am Kurfürstendamm, an der Komödie und an der Tribüne. In den 40er Jahren lebte er in Armut und war auf die Unterstützung der Goebbels-Stiftung „Künstlerdank“ angewiesen. Kleinstrollen beim Film in der Spätphase des Zweiten Weltkriegs sorgten für ein geringes, finanzielles Zubrot.
Nach Kriegsende holte der italienische Regisseur Roberto Rossellini den fast vergessenen Schauspieler noch einmal vor die Kamera. In dem Überlebensdrama Deutschland im Jahre Null mimte er 1948 den bettlägerigen Familienvater.
Sein Stiefbruder war der sehr erfolgreiche Bühnen- und Filmschauspieler Werner Pittschau (1902–1928), der bei einem Autounfall ums Leben kam.
Filmografie
1912: Um Haaresbreite
1912: Die Zigeunerin
1913: Ein Mädchen zu verschenken
1913: Die schwarze Kugel oder Die geheimnisvollen Schwestern
1920: Die Frau im Delphin oder 30 Tage auf dem Meeresgrund
1920: Sein letzter Trick
1920: Wenn Colombine winkt
1921: Das Geheimnis der Santa Margherita
1921: Der Mann im Schrank
1921: Du bist das Leben
1921: Cocain
1922: Die vom Zirkus
1922: Lucrezia Borgia
1922: Lola Montez, die Tänzerin des Königs
1922: Die fünf Frankfurter
1924: Der zweite Schuß
1924: Die Radio-Heirat
1924: Namenlose Helden
1925: Aschermittwoch
1925: Motor, Liebe, Leidenschaft
1925: Reveille, das große Wecken
1925: Das stolze Schweigen
1925: Lena Warnstetten
1926: Aus des Rheinlands Schicksalstagen
1926: Ich hatt’ einen Kameraden
1928: Der Biberpelz
1929: Trust der Diebe
1930: Lumpenball
1931: Viktoria und ihr Husar
1931: Der Liebesarzt
1943: Philharmoniker
1944: Die Zaubergeige
1944: Die Degenhardts
1944: Die Affäre Roedern
1944: Junge Adler
1948: Deutschland im Jahre Null
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 251 f.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии