Eugeniusz Bodo (eigentlich Bohdan Eugène Junod; * 28. Dezember 1899 in Genf; † 7. Oktober 1943 in Kotlas, Sowjetunion) war einer der populärsten polnischen Schauspieler und Filmregisseure der Zwischenkriegszeit.
Eugeniusz Bodo mit seinem Hund "Sambo"
Leben
Er wurde als einziger Sohn des schweizerischen Ingenieurs Theodor Junod (Calvinist) und der Polin Anna Dylewska (katholisch) vermutlich in Genf (andere behaupten in Warschau) geboren und behielt zeit seines Lebens die Schweizer Staatsbürgerschaft. Die Familie zog 1910 nach Łódź, wo der Vater das Revuekino "Urania" eröffnete. 1917 zog Junod nach Posen um und wurde Ensemblemitglied des dortigen Apollo-Theaters. 1919 ging er mit seinem neuen Namen versehen (er bildete ihn aus den ersten beiden Buchstaben seines zweiten Vornamens und aus denen seiner Mutter Dorota) nach Warschau, um an verschiedenen Musicaltheatern zu spielen. Einzelne Rollen spielte er auch am dortigen Teatr Polski und am Teatr Lutnia in Wilna.
Mit dem aufkommenden Tonfilm startete Bodo eine neue Karriere. In über 30 Streifen, v.a. Musikfilmen, wirkte er bis 1939 mit. In den dreißiger Jahren erhielt er verschiedene Ehrungen, u.a. als „König der polnischen Schauspieler“. Er nutzte seine Kinoerfolge auch im finanziellen Bereich. So gründete er 1931 das Filmstudio B.W.B. mit und eröffnete zwei Jahre später eine eigene Produktionsfirma mit dem Titel Urania. Im Frühjahr 1939 eröffnete er wie sein Kollege Mieczysław Fogg ein eigenes Café in Warschau. Nachdem dieses unter deutscher Besatzung zu einem Wehrmachtscafé „nur für Deutsche“ umgewandelt wurde, vermietete er es und floh ins sowjetisch besetzte Lemberg, wo noch eine polnische Kulturszene existierte. Dort schloss er sich der renommierten Band Jazz Tea des Komponisten und Bandleaders Henryk Wars an, der später in Hollywood Karriere machen sollte. Im Juni 1941 wurde er vom NKWD verhaftet und trotz seines Schweizer Passes in den Gulag deportiert. Der Pass verhinderte auch, dass er unter die Amnestie für polnische Staatsbürger in der UdSSR infolge des Sikorski-Majski-Abkommens fiel. Über verschiedene Gefängnisse kam er in ein Lager in der Nähe der Stadt Kotlas, wo er im Herbst 1943 starb. Diese Tatsache widersprach der Version zu Zeiten der Volksrepublik Polen, während dort behauptet wurde, dass Bodo von den Deutschen erschossen wurde, nach ihrem Einmarsch in Lemberg.[1]
Filme
Rywale (als Geniuś) 1925
Czerwony błazen 1926
Uśmiech losu (als Revuetänzer) 1927
Człowiek o błękitnej duszy (als Bildhauer) 1929
Policmajster Tagiejew (als Markowskij) 1929
Kult ciała (als Franciszek, Czesławs Helfer) 1930
Na Sybir (als Arbeiter) 1930
Niebezpieczny romans (als Chef einer Einbrecherbande) 1930
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