fiction.wikisort.org - Schauspieler

Search / Calendar

Friedrich Liechtenstein (* 2. Januar[2] 1956 in Stalinstadt, heute Eisenhüttenstadt, DDR; bürgerlich: Hans-Holger Friedrich) ist ein deutscher Musiker, Schauspieler und Unterhaltungskünstler.[3]


Leben


Hans-Holger Friedrich begann seine berufliche Karriere als Puppenspieler, Theaterregisseur und Schauspieler. Er studierte von 1980 bis 1984 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. 1986 versuchte die Staatssicherheit vergeblich, Friedrich als IM anzuwerben.[4][5] In den 1990er Jahren machte er mit verschiedenen Theaterinszenierungen in den Berliner Sophiensælen, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und dem Kammertheater Neubrandenburg auf sich aufmerksam, darunter Regiearbeiten wie Tanztee für den Frieden mit Sophie Rois, der Bietikow Salon und der im Haus der Berliner Festspiele errichtete Carmen Miranda Revue Pavillon.[6] Große Resonanz erfuhr sein Mittagsschlafsaal.[7]

Im Jahr 2003 begann er unter dem Künstlernamen Friedrich Liechtenstein mit den Elektronik-Produzenten Arnold Kasar und Nicholas Bussmann eine Karriere als Elektro-Pop-Musiker und Entertainer. Darüber hinaus initiierte Liechtenstein Kunstprojekte wie die Sparkling Love Towers World Tour (Fernsehturm Berlin), Pop-Varietés oder Hörbücher wie Der kleine Mann im Bauch. Liechtenstein tourte mit seiner Liveshow durch Clubs von Berlin, Bremen, Hamburg, Dresden, München, Wien im deutschsprachigen Raum bis hin zu Bordeaux, Paris und Lille in Frankreich. Er war einer von drei Intendanten des ehemaligen Berliner Hansa-Theaters, später „Engelbrot (& Spiele)“ genannt.

Zu seinen weiteren Aktivitäten zählen popup Installationen in der Berliner Pan Am Lounge sowie die Radiomoderation im Bremer Radioprojekt schwankungen.de.[8] Im Jahr 2009 war Friedrich Liechtenstein „Reiseleiter“ in der 3sat-Dokumentarreihe 1-2-3 Istanbul.[9][10] Die Berlinale 2012 begleitete er als Conférencier in den Sophiensælen mit der Show dark & cosy. Liechtenstein beschäftigt sich philosophisch mit Algen.[11]

2013 trat Liechtenstein als Darsteller und Interpret im Musikvideo Supergeil von Der Tourist auf.[12] Im Februar 2014 startete der Einzelhandelsverbund Edeka eine virale Marketingkampagne mit einer eigenen Version des Supergeil-Videos[13] sowie einzelnen Clips, in denen Liechtenstein der Hauptdarsteller ist.[14][15] Die Aktion fand im Internet rasche Verbreitung und verschaffte Liechtenstein internationale Bekanntheit.[16][17]

Im März 2014 veröffentlichte Liechtenstein die zehnminütige Single Belgique, Belgique.[18] Im Sommer 2014 erschien das zugehörige Album Bad Gastein, ein Konzeptalbum über den gleichnamigen Kurort in den österreichischen Alpen, das er gemeinsam mit dem Künstler- und Produzentenduo Heavylistening schrieb.[19] Das Album wurde von der Presse durchweg sehr positiv aufgenommen.[20][21][22]

Obwohl Liechtenstein von sich selbst ausdrücklich sagt, er sei „kein Schriftsteller“, sondern „Performer“, hat er beim Blumenbar Verlag 2014 ein Buch herausgebracht. Es enthält vor allem Bilder, zu denen er kurze humoristische Sentenzen „Helfern ins Diktiergerät gesprochen“ hat.[23] Als Vorbilder nennt er Julian Schnabel und Wes Anderson.[24]

Liechtenstein sorgte als DJ mit Hit-Jingles für die musikalische Untermalung bei der Verleihungsshow des Deutschen Webvideopreises 2015 in Düsseldorf.[25] 2016 war Liechtenstein als Teil einer Werbekampagne kurzzeitig der Senderchef beim Fernsehsender Tele 5. Von April bis September 2016 war er für Arte Creative der Hauptdarsteller der 8-teiligen Webvideoserie Das Universum nach Friedrich Liechtenstein.[26] Im November 2016 nahm er an der Tanzshow Deutschland tanzt (ProSieben) teil. 2018 trat er gemeinsam mit Liam Mockridge als Elevator Man and Lobby Boy bei Das Supertalent auf.[27]

Liechtenstein lebt nach eigener Auskunft seit einiger Zeit im architektonisch ausgefallenen Berliner L40-Wohn- und Geschäftshaus des Architekten Roger Bundschuh am Rosa-Luxemburg-Platz, Ecke Linienstraße.[28] Sein Sohn ist der Schriftsteller Franz Friedrich.


Werke



Bühne



Film/Fernsehen



Diskografie


Alben

Singles / EPs


Werbung




Commons: Friedrich Liechtenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Chartquellen: DeutschlandÖsterreich
  2. Markenzeichen Dandy — Performer Friedrich Liechtenstein im Gespräch mit Marco Schreyl, Deutschlandfunk Kultur, 12. September 2022
  3. Friedrich Liechtenstein „Ich hoffe, Berlin bleibt so lässig“, Berliner Zeitung, 11. August 2014
  4. BamS-Vorwürfe gegen Liechtenstein, Berliner Zeitung, 2. September 2014
  5. Der supergeile Werbestar und die Stasi, Die Welt, 30. August 2014
  6. Tagesspiegel Carmen Miranda Revue Pavillion, Der Tagesspiegel, 7. Juli 2001
  7. „Vertreibung ins Paradies, Theaterschlaf“, Der Freitag, 7. Juli 2000
  8. Moderatorenseite auf www.kulturformate.de
  9. 1-2-3 Istanbul: Eine Balkan-Bus-Tour. Kurzbeschreibung der DVD der 3sat-Edition auf www.3sat.de.
  10. 1-2-3 Istanbul! in der Internet Movie Database (englisch)
  11. Sibylle Anderl: Algen-Kultur: Video einer Begegnung: Die Zeit der Eiche ist vorbei. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 28. April 2021]).
  12. Der Tourist feat. Friedrich Liechtenstein - Supergeil auf YouTube
  13. Friedrich Liechtensteins Supergeil-Video für Edeka auf YouTube
  14. Süddeutsche Zeitung, Unterhaltungskünstler Friedrich Liechtenstein Großmeister der Ironie
  15. EDEKA: Supergeil-Video mit Friedrich Liechtenstein erobert das Netz: Was ist nur in Edeka gefahren? Rheinische Post, 21. Februar 2014, abgerufen am 22. Februar 2014.
  16. New York Times Friedrich Liechtenstein
  17. Edeka Video: In den USA genießt Friedrich Liechtenstein Kultstatus. dpa-Artikel auf tagesspiegel.de, 27. Februar 2014, abgerufen am 28. Februar 2014
  18. Belgique, Belgique Musikvideo auf YouTube
  19. Künstlerseite auf Heavylistening Records
  20. Das Meisterwerk des Friedrich Liechtenstein, Die Welt vom 29. Juli 2014
  21. Ist wirklich Troll geworden, Der Freitag vom 24. Juli 2014
  22. Großmeister der Ironie, Süddeutsche Zeitung vom 25. Juli 2014
  23. Friedrich Liechtensteins Buchparty, Süddeutsche Zeitung vom 15. Oktober 2014, abgerufen am 17. Oktober 2014
  24. Stil-Fragebogen: Friedrich Liechtenstein, FAZ vom 17. Oktober 2014, abgerufen am 17. Oktober 2014
  25. Ulmen präsentierte die größten Internetstars, NDR, abgerufen am 14. Juni 2015
  26. Das Universum nach Friedrich Liechtenstein, arte creative auf YouTube
  27. RTL Television: Das Supertalent 2018: Liam Mockridge und Friedrich Liechtenstein wollen den Dancefloor retten vom 17. November 2018
  28. Giovanni di Lorenzo: Friedrich Liechtenstein – Entertainer. (Memento des Originals vom 4. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radiobremen.de Interview in der Talk-Show 3 nach 9 auf Radio Bremen TV vom 7. März 2014; abgerufen am 1. Juni 2014.
    Frédéric Schwilden: Friedrich Liechtenstein: Sehr geiler Typ übrigens. Die Zeit, 27. Februar 2014. Abgerufen am 1. Juni 2014.
  29. Brandnamic: Friedrich Liechtenstein in #mehrdrauf. Abgerufen am 29. Juni 2020.
Personendaten
NAME Liechtenstein, Friedrich
ALTERNATIVNAMEN Friedrich, Hans-Holger (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker, Schauspieler und Unterhaltungskünstler
GEBURTSDATUM 2. Januar 1956
GEBURTSORT Stalinstadt, DDR



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии