Fritz Stavenhagen (* 15. Mai 1945 in Klettwitz, Niederlausitz) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Sprecher.
Biografie
Stavenhagen wuchs als Kriegshalbwaise in Minden/Westfalen auf, 1963 machte er am Mindener Altsprachlichen Gymnasium sein Abitur und begann anschließend das Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften in Hamburg, das er an der Freien Universität Berlin fortsetzte. Dort entschloss er sich zu einer praktischen Theaterausbildung, besuchte eine private Schauspielschule und bestand 1966 die Abschlussprüfung. Nach einigen Theaterstationen nahm er jedoch 1973 an der Pädagogischen Hochschule Köln sein Studium mit den Fächern Deutsch und Englisch wieder auf, schloss es 1975 mit dem ersten Staatsexamen ab und kehrte danach zum Theater zurück. Er ist Vater von drei Söhnen. Er ist verheiratet und lebt in Neuwied am Rhein.
Mikrofonarbeit bestimmte neben dem Theater seine berufliche Laufbahn von Anfang an: Außer der Tätigkeit als Werbe- und Synchronsprecher wirkte er in einer Vielzahl von Funk- und Hörbuchproduktionen mit, u.a. in Gestatten Froschkönig, Bo im wilden Land sowie als Erzähler in der mit dem German Kids Award Gold und mehreren Leopold-Preisen ausgezeichneten Kindermusicalserie Ritter Rost, die mit einer Gala in der Deutschen Oper Berlin 2014 ihren zwanzigsten Geburtstag feiern konnte.[1]
Neben Film- und Fernsehrollen trat er 1971 auch als Kabarettist in Hurra, wir sterben von und mit Georg Kreisler sowie zwischen 1984 und 1986 mit dem eigenen Soloprogramm Alles unter Kontrolle auf.[2][3][4]
Theaterstationen
1963 Jugendbühne Minden
1965 Studiobühne Hamburg
1967 Fränkisches Theater Maßbach
1968 Zimmertheater Münster
1970 Theater Krefeld
1971 Renitenztheater Stuttgart
1972 Forum Theater Berlin
1972 Theater des Westens Berlin
1975–77 Theater Central Bonn
1977–79 Heilbronner Theater
1979–82 Grenzlandtheater Aachen
1982–83 Theater am Dom Köln
1983–84 Zimmertheater Heidelberg
1983–84 Kleines Theater Bad Godesberg
1985–86 Theater im Bauturm Köln
1985–87 Theater an der Luegallee Düsseldorf
1989 Theater am Sachsenring Köln
2002 Komödie Bochum
2003 Komödie Duisburg
Theaterinszenierungen
1976 Stille Nacht von Harald Mueller
1977 Der fliegende Geheimrat von Curt Goetz
1978 Der Mustergatte von Avery Hopwood
1979 Es war die Lerche von Ephraim Kishon
1979 Frau von Stein von Peter Hacks
1980 Schlafzimmergäste von Alan Ayckbourn
1980 Memoiren von John Murrell (mit Elfriede Kuzmany)
2006 Die Bergische Rose – Sagen aus dem Bergischen Land
2006 Die verwunschene Prinzessin – Sagen aus dem Schwarzwald
2006 Von Herzögen, Wundern und Soldaten – Sagen aus dem Gelderland
2007 Das versunkene Schloss – Sagen vom Niederrhein
2007 Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft
2008 Frankenstein – Mythos und Wahrheit
2010 Graf Dracula – Mythos und Wahrheit
2010 Der Schweif des Diabolus
Film/Funk/Fernsehen (Auswahl)
TV
1988 Alles unter Kontrolle (WDR)
1995 Dinomania (RTL)
2001 Lindenstraße (WDR)
2002 Wilde Engel (RTL)
2003 Der Elefant
HF
1980 Mein Fall liegt anders (WDR)
1986 Man nennt mich Ameisenbär (WDR)
1986 Mer schwade kölsch (WDR)
1988 Die Schlacht (WDR)
1988 Jan und Griet (WDR)
1986 Näwwel em Kopp (WDR)
1990 Allein Gottes Wort (WDR)
1993 Luwi Arndt – D'r treue Husar (WDR)
1993 Sterben kann ich überall (WDR)
1999 Die Stimmen von Nienbeck (WDR)
Projekt Deutsche Lyrik
2001 begann er mit dem Aufbau des Internetportals Gesprochene Deutsche Lyrik, einer Audio-Anthologie von ihm ausgesuchter und gesprochener Gedichte. Diese Sammlung ist nach 20 Jahren auf 1600 Gedichte von 120 Autorinnen und Autoren angewachsen.[5] 2019 veröffentlichte er seine Einführung in die Lyrik bei Books on Demand.[6][7]
Politisches Engagement
Stavenhagen widmete sich 2016/2017 als Pressesprecher des Landesverbands Rheinland-Pfalz aktiv dem Aufbau der V-Partei³.[8] Er kandidierte zur Bundestagswahl 2017 auf der Landesliste Rheinland-Pfalz Listenplatz 5.[9][10][11][12]
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