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Heinrich Rademin (getauft 15. Dezember 1674 in Hamburg; † 29. November 1731 in Wien) war ein deutscher Schauspieler, Theaterprinzipal, Bühnenschriftsteller und Übersetzer.

Textblatt der Mater Dolorum von 1729
Textblatt der Mater Dolorum von 1729

Leben


Seine Eltern waren der Hamburger Kämmereischreiber Diedrich Rademin und die Catharina Bertha geb. Lamprecht. Er war der Urenkel des Hamburger Ratsherrn Diedrich Rademin († 1581).[1] Nach dem Studium der Rechte und promovierte er 17. Dezember 1697 in Halle (Saale).

Der Schauspieler Konrad Ekhof erklärte, mit Ausgang dieses Seculi sei der Licentiat Rademin von Hamburg nach Wien gegangen und habe daselbst das Theater wo nicht gegründet doch befestigt.[2]

Rademin heiratete um 1703 in Wien als Prinzipal hochdeutscher Komödianten die Schauspielerin Anna Ernestina Gettner, die Tochter von Theaterleiter Johann Georg Gettner. Von Wien aus startete er Tourneen nach Brünn.

Gemeinsam mit Joseph Anton Stranitzky, Johann Baptist Hilverding und Jacob Hirschnackh (1664–1724) gründete Rademin 1706 die Gesellschaft Teutscher Comoedianten[3] und war danach Schauspieler bei Stranitzky in Wien, der 1709 Taufpate seines Sohnes wurde.

Seit 1710 gastierte er mit den Wienerischen Comoedianten in Regensburg 1711, Ulm 1712, Linz 1714, Augsburg 1715, Brünn 1716/1717, Prag 1718, teils in Kompagnie mit Anton Joseph Geißler bzw. Markus Waldmann. Um 1717 kam es zu ersten Kontakten mit dem böhmischen Grafen und Theatermäzen Franz Anton von Sporck, an dessen Kurtheater in Kukus Rademin wiederholt auftrat.

1719 kehrte er zu Stranitzky an das Kärntnertortheater in Wien zurück. Im Jahre 1723 war wieder Prinzipal hochdeutscher Comoedianten in Breslau und Brünn und kam 1724 mit Franz Albert Defraine nach Kukus. Auch entstanden 1724 in Wien fünf Libretto-Umarbeitungen für den Hanswurst. Er war auch 1724 bis 1726 in Wien als Schreiber der 14 sogenannten Wiener Haupt- und Staatsaktionen beauftragt, die Rademin aus italienischen Librettotexten zusammenstellte.

Am 16. Mai 1726 wurde sein erfolgreiches Nepomuk-Oratorium Der liegend-obsiegende Held (Musik: Georg Reutter der Ältere) am Kärnertortheater aufgeführt. Nach dem Tod Stranitzkys (1726) wurde Rademin, der bereits seit 1725 Karfreitagsoratorien (Oratorium) sowie die alljährlich auf der Hohen Brücke (Wien I) aufgeführten Nepomuk-Oratorien (Musik: Georg Reutter der Jüngere), in dem für Wien neuartigen Genre der Musikkomödie im Kärntnertortheater als Übersetzer bzw. Verfasser herangezogen.


Nachkommen


Sein Sohn Karl (* ca. 1700) heiratete Sophie Eckenberg, Tochter des starken Mannes und Theaterprinzipals Johann Carl von Eckenberg, in dessen Truppe er seit 1731 tätig war. Seine Tochter Barbara (* ca. 7. November 1719 Wien oder Olmütz, † nach 1760) heiratete den bekannten Theaterprinzipal und letzten deutschen Harlekin Franz Schuch den Älteren.


Werk



Literatur





Einzelnachweise


  1. Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart: Pauli-Schoff Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1873, S. 139f.
  2. Ruth Gstach: Die Liebes Verzweiffelung: Eine bisher unbekannte Tragikomödie der frühen Wanderbühne, De Gruyter, Berlin und Boston 2017, Ref. 1248.
  3. Biografie Stranitzkys auf NDB
Personendaten
NAME Rademin, Heinrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler
GEBURTSDATUM 15. Dezember 1674
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 29. November 1731
STERBEORT Wien



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