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Henning Venske (* 3. April 1939 in Stettin) ist ein deutscher Schauspieler, Kabarettist, Moderator, Regisseur und Schriftsteller. Er gilt als einer der herausragenden Protagonisten des politischen Kabaretts in Deutschland, zudem als wortgewandter, präziser und streitbarer, teils radikaler Satiriker.[1]

Henning Venske (2014)
Henning Venske (2014)

Leben


Henning Venske in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, 2017
Henning Venske in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, 2017

Henning Venske entstammt einer pommerschen Familie und wuchs nach der Flucht zu Kriegsende in Minden in Ostwestfalen auf. Die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Regula Venske ist seine Schwester. Nach dem Abitur studierte er Germanistik und Geschichte. Ein Studium der Theaterwissenschaft brach er zugunsten einer Schauspielerausbildung an der Max-Reinhardt-Schule Berlin ab; sein erstes Bühnenengagement hatte er 1961 am Theater am Kurfürstendamm.

Es folgten bis 1967 weitere Engagements als Schauspieler und Regieassistent in Berlin mit Regisseuren wie Fritz Kortner, Boleslaw Barlog, Hans Lietzau und Samuel Beckett. Am Thalia-Theater in Hamburg arbeitete er 1967/68 mit Regisseuren wie Hans Deppe, Peter Mosbacher und Ullrich Haupt.

In den 1970er Jahren begann Venske seine Tätigkeit als freiberuflicher Schauspieler, Regisseur, Moderator und Autor beim Fernsehen und im Hörfunk, u. a. beim NDR. Wegen inhaltlicher Differenzen und seiner als kritisch, scharfzüngig und unbequem empfundenen Aussagen wurde er zu dieser Zeit von einer ganzen Reihe öffentlich rechtlicher Rundfunkanstalten mit einem Haus- und Sendeverbot belegt (u. a. vom HR) und musste deshalb teils juristische Auseinandersetzungen führen. Er galt als „Deutschlands meistgefeuerter Satiriker“.[2]

Von 1971 bis 1974 moderierte er die Fernsehsendung Musik aus Studio B. Auch die Mitwirkung in der deutschen Rahmenhandlung der Sesamstraße und Rollen im Tatort machten ihn einem größeren Publikum bekannt. Auf der Bühne ging er in dieser Zeit u. a. mit der Hörspielreihe Papa, Charly hat gesagt… auf Tournee. 1976 übernahm er in der Tatortfolge Augenzeuge, die in Heidelberg spielt, die Rolle eines dubiosen Geschäftsmannes. Im gleichen Zeitraum veröffentlichte Venske mehrere Kinderbücher und -schallplatten, wovon Als die Autos rückwärts fuhren mit dem deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet wurde.[3]

Zu Beginn der 1980er Jahre schrieb Venske deutsche Liedtexte für die niederländische Rockgruppe Bots (LP Aufstehn, 1980) und war Chefredakteur der Satirezeitschrift Pardon bis zu ihrer Einstellung 1982. Er veröffentlichte unter dem Pseudonym Arne Piewitz 1983 ein illustriertes Erwiderungsbuch mit dem Titel Ich war der Märchenprinz als fiktive Antwort auf Svende Merians Buch Der Tod des Märchenprinzen. Mit dem Stern-Redakteur Günter Handlögten zusammen schrieb er vier Bücher über Wirtschaftskriminalität.[2] Auf das Angebot Sammy Drechsels hin wurde er 1985 Ensemblemitglied, Autor und Regisseur der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und war dort bis 1993 tätig.[4][5]

Viele Jahre arbeitete Venske regelmäßig als Sprecher und Moderator. Zudem gab er im Hamburger Kabarett Alma Hoppes Lustspielhaus regelmäßige Monats- und Jahresrückblicke zum Besten (Venskes Monats-/Jahresschauer).[6] Seit September 2009 tourte er darüber hinaus mit Jochen Busse und dem Programm Inventur durch den deutschsprachigen Raum.

Am 29. März 2009 bekam Venske im Rahmen der 15-Jahre-Gala des Alma Hoppe-Lustspielhauses in Hamburg von Kultursenatorin Karin von Welck die Biermann-Ratjen-Medaille des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen.[7] Im Jahre 2010 erhielt er zusammen mit seinem Partner Jochen Busse den Ehrenpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis. 2012 folgte ebenfalls gemeinsam mit Jochen Busse der Ehrenpreis des Bayerischen Kabarettpreises;[8] Laudator war dabei Dieter Hildebrandt. Nach dem Zwei-Personen-Stück Gegensätze (mit Partner Kai Magnus Sting) folgten die Solo-Programme Es war mir ein Vergnügen (2014) und SATIRE – gemein aber nicht unhöflich (2016). 2018 ging Henning Venske, am Akkordeon begleitet von Frank Grischek, mit Summa Summarum auf Abschlusstournee und verabschiedete sich am 25. November in Hamburg vom Publikum.[9]

Henning Venske lebt mit seiner Frau Hilde in Hamburg. Sein Sohn Nicolaus starb 2006 45-jährig an einer Krebserkrankung, dessen Zwillingsschwester Louise 2009 im Alter von 47 Jahren.[1][10] Venske hat noch eine weitere Tochter[11] und zwei Enkelinnen.[12]


Werke (Auswahl)



Bücher



Tonträger



Hörspiele (Auswahl)



Auszeichnungen



Quellen


  1. Kabarettist Henning Venske – radikaler Moralist , Die Welt, 5. Januar 2013.
  2. Vita auf der offiziellen Webseite von Henning Venske
  3. Rezension im Terrorverlag, 2008
  4. Henning Venske: Es war mir ein Vergnügen. Eine Biografie, Westend, Frankfurt am Main, 2014, Seite 313. ISBN 978-3-86489-051-2.
  5. Webseite der Münchner Lach- und Schiessgesellschaft
  6. Webseite von Alma Hoppes Lustspielhaus
  7. Hamburger Abendblatt am 30. März 2009: Hohe Auszeichnung für Henning Venske
  8. Bayerischer Kabarettpreis 2012: Ehrenpreis für Busse & Venske
  9. KULTURBUREAU München - Tourdaten
  10. H. Venske auf Facebook zu seinen früh verstorbenen Kindern
  11. Gätjen trifft … Henning Venske - Ein Kabarettist und die Sehnsucht nach Vernunft. Hamburger Abendblatt, 9. Oktober 2009.
  12. Hohenfelder und Uhlenhorster Rundschau, Dezember 13/Januar 14 PDF-Datei, S. 12.


Personendaten
NAME Venske, Henning
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Kabarettist, Moderator und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 3. April 1939
GEBURTSORT Stettin



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