Hermann Wächter (* 17. Januar 1937 in Augsburg) ist ein deutscher Schauspieler und Autor.
Leben
Nach dem Gymnasium absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, nahm berufsbegleitend Schauspielunterricht und legte die Bühnenreifeprüfung ab. Von 1953 bis 1987 hatte er eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft in Augsburg, München und Stuttgart. 22 Jahre gehörte er dem Prüfungsausschuss von Industrie- und Handelskammern an. Ab 1987 arbeitete er in der Hauptverwaltung des Bezirks Schwaben in der Öffentlichkeitsarbeit und Kulturabteilung. Veranstaltungsorganisation, Ausstellungsorganisation in Bayerisch-Schwaben und ausländischen Partnerregionen sowie die Zuarbeit Bezirkstagspräsident (Glückwünsche, Kondolenzen, Redeskizzen und andere Texte) gehörte zu seinem Aufgabengebiet. Von 1987 bis 2007 beschäftigte er sich auch mit Beratung der Amateurtheater in Bayerisch-Schwaben. Wächter leitete Fortbildungsseminare für Amateurtheater, bei denen das Agieren auf der Bühne im Mittelpunkt stand. Zudem widmete er sich der Zusammenstellung von Stückekatalogen („Was sollen wir spielen?“).
Über 30 Jahre arbeitete er am Rundfunk, Sprecher in Hörspielen (u. a. war er der Vater in der Funkfamilie Schwärmle) und hatte ca. 200 Moderationen der Sendung „Heimatspiegel“ (BR). Als Volksschauspieler verkörperte er in Fernsehrollen meist bodenständige Typen, auch immer wieder Pfarrer, wobei ihm hier, neben der professionellen Schauspielausbildung auch zugutekam, dass er als Bub jahrelang Ministrant war. 1963/64 war er Ensemblemitglied beim Augsburger Kabarett „Die Scheibenwischer“. Theatergastspiele erfolgten an Heimatbühnen, am Theater Augsburg und im Parktheater im Kurhaus Göggingen. Außerdem war er Sprecher in der Augsburger Puppenkiste und über 20 Jahre Erzähler beim Augsburger Adventsingen in der Kongresshalle.
1979 begann er mit dem Schreiben und verfasste 15 Bücher. Aus seiner Feder stammt Literatur über Brauchtum in Bayerisch-Schwaben, heitere und besinnliche Geschichten und Gedichte in Hochdeutsch und schwäbischer Mundart. Am Liebsten schreibt er über die Heimat, über Land und Leute, die Jahreszeiten in der Natur. Einige Schulbuchbeiträge in schwäbischer Mundart und Unterrichtsbesuche (Lyrik im Unterricht). Die mittelschwäbische Mundart erlernte er als Kind in den 1940er Jahren, wo er kriegsbedingt über 4 Jahre auf einem Bauernhof in Hochwang (bei Günzburg) lebte. Rund 400 Lesungen und Moderationen hatte er in Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Bukowina, sowie in Bonn, Berlin und Brüssel. Wächter ist verheiratet und lebt in Augsburg.
Filmografie (Auswahl)
1986: Liddl 17
1987: Löwengrube (Fernsehserie)
1989: Josef Filser (Fernsehserie)
1990: Erfolg (Kino und Fernsehen)
1990: Der König von Bärenbach
1990: Porträt: Ein schwäbischer Dichter
1992: Arsen und Hammerbärte
1995: Das schwäbische Jahr
1995: Mali (Zweiteiler)
1995: Weihnachtslesung
1996: Schwäbische Weihnacht
1996: Schwurgericht
1999: Streit um Drei (Fernsehserie)
1999: Bilderbuch Deutschland – Augsburg (Fernsehreihe)
2000: Streit um Drei
2003: Autorenlesung
2007: Weihnachten in Schwaben
2016: Dahoam is Dahoam
Theater (Auswahl)
1959: Revier am Don
1960: Der Hauptmann von Köpenick
1960: Die Blume von Hawaii
1960 Unter dem Milchwald
1960 Amphitryon
1961: Der zerbrochene Krug
1961: Becket oder die Ehre Gottes
1961: Kabale und Liebe
1962: Götz von Berlichingen
1972: Das Glas Wasser
1972: Leben des Galilei
1972: Show Boat
1973: Der Vogelhändler
1973: Gasparone
1974: Die Acharner oder der private Sonderfrieden
1975: Unsere kleine Stadt
1976: 700 Jahre Augsburger Stadtrecht
1977: Moral
1978: Die Wildente
1982: Schwäbische Weihnacht
1984: Der Baumnarr
1985: Der Regenmacher
2000: Bayerisch-Schwäbischer Abend
2003: Schwäbische Weihnacht
2005: Weihnachten in Schwaben
2007: Schwäbische Weihnacht
2008: Golden zieht der Herbst ins Land
2010: Schwäbischer Advent
2011: Schwäbische Weihnacht
2016: Schwäbischer Advent
Schriften (Auswahl)
Unterm schwäbischen Himmel. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1989, ISBN 3-88006-141-6.
Augschburger Gschichtla. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1989, ISBN 3-88006-144-0.
Immer wenn es Weihnacht' wird. Franz Brack Verlag, Altusried 1993, ISBN 3-928934-11-2.
Ja, die Schwaben! Franz Brack Verlag, Altusried 1995, ISBN 3-930323-04-4.
Grüß Gott in Bayerisch-Schwaben. Brigitte Settele Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-932939-30-1.
Unterm weißblauen Schwabenhimmel. Franz Brack Verlag, Altusried 2001, ISBN 3-930323-30-3.
Schwäbisches Wörterbüchle. Franz Brack Verlag, Altusried 2001, ISBN 3-930323-27-3.
Zum Glück gibt es die Schwaben. Franz Brack Verlag, Altusried 2002, ISBN 3-930323-38-9.
Lachendes Schwaben. Franz Brack Verlag, Altusried 2003, ISBN 3-930323-44-3.
Weihnachten wird es nun bald. Franz Brack Verlag, Altusried 2005, ISBN 3-930323-55-9.
Wir in Augsburg. Franz Brack Verlag, Altusried 2010, ISBN 978-3-930323-95-1.
Ein Abend bei Familie Schwärmle. Einakter 1989.
Übertragung der Fitzgerald Kusz-Stücke, „Schweig, Bub!“ und „Der letzte Wille“ aus dem Fränkischen in bayerisch-schwäbische Mundart, 1990 und 1995 Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
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