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Ingrid Bergman (* 29. August 1915 in Stockholm; † 29. August 1982 in London) war eine schwedische Schauspielerin. Die dreifache Oscar-Preisträgerin gilt als eine der bedeutendsten und populärsten Schauspielerinnen der Filmgeschichte. Bei einer Umfrage des American Film Institute wurde sie im Jahr 1999 auf den vierten Platz der 25 größten weiblichen Filmlegenden gewählt.[1]

Ingrid Bergman (1960)
Ingrid Bergman (1960) Ingrid Bergman (1960)

Leben


Ingrid Bergman wurde als Tochter der in Kiel am 12. September 1884 geborenen Frieda „Friedel“ Henriette Auguste Louise Adler geboren.[2] Diese starb, als Ingrid zwei Jahre alt war.[3][4] Der Vater Justus Samuel Bergman war Fotograf. Die Eltern hatten am 13. Juni 1907 in Hamburg[5] geheiratet. Nach dem frühen Tod der Mutter förderte der Vater schon früh Ingrids schauspielerisches Talent, doch er starb nur neun Jahre nach seiner Frau, und Ingrid Bergman lebte fortan bei einem Onkel. Sie verbrachte mehrere Sommer in der Heimat ihrer Mutter und sprach fließend Deutsch.

Bergman besuchte die Schauspielschule des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm und hatte im Jahr 1935 ihre erste Sprechrolle in einem schwedischen Film. Zwei Jahre später heiratete sie den Zahnarzt und späteren Hirnchirurgen Petter Lindström;[6] im folgenden Jahr wurde die gemeinsame Tochter Pia Lindström geboren.

Ingrid Bergman (1946)
Ingrid Bergman (1946)
Denkmal in Fjällbacka
Denkmal in Fjällbacka

Den Durchbruch brachte ihr das Filmdrama Intermezzo (1936) unter Regie von Gustaf Molander. Durch diesen Erfolg wurde Hollywood auf sie aufmerksam. Als sie 1938 nach dem in Deutschland für die UFA gedrehten Film Die 4 Gesellen unter anderem auf Betreiben des Star-Produzenten David O. Selznick in die USA ging, war sie in Schweden bereits ein Star. Bergman konnte das amerikanische Publikum vor allem durch ihre Natürlichkeit für sich einnehmen, durch die sie sich ganz wesentlich von den amerikanischen Filmstars abhob. Häufig kam es in ihrer Filmkarriere zu Streitigkeiten mit den Produzenten oder Regisseuren, da sie z. B. ohne Make-up spielen (was die Natürlichkeit unterstützen sollte) oder eine andere Rolle im Film übernehmen wollte.

Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte sie im Jahr 1942 als Ilsa Lund an der Seite von Humphrey Bogart in der US-Produktion Casablanca des Regisseurs Michael Curtiz. 1949 drehte Bergman mit Roberto Rossellini in Italien den Film Stromboli. Dabei verliebte sie sich in den Regisseur und verließ in der Folge ihren Ehemann Petter Lindström, nachdem sie von Rossellini schwanger geworden war. Dies löste in den Vereinigten Staaten einen Skandal aus, und sie verlor die Gunst des amerikanischen Publikums. 1950 heiratete sie Rossellini.[7] Die beiden hatten drei gemeinsame Kinder, den Sohn Roberto Ingmar (* 1950) und die zweieiigen Zwillinge Isabella und Isotta (* 18. Juni 1952). Bergman und Rossellini drehten insgesamt sieben Filme miteinander. 1957 wurde die Ehe mit Rossellini geschieden, nachdem Rossellini eine Beziehung mit der 24 Jahre jüngeren Inderin Sonali Dasgupta eingegangen und diese schwanger geworden war.[8] Ein Jahr später heiratete Bergman den schwedischen Produzenten Lars Schmidt. Diese Ehe hielt bis 1970.

Mit dem Film Anastasia konnte sie 1956 die Gunst des amerikanischen Publikums zurückerobern. Neben vielen Film- und Fernsehrollen spielte Bergman in zahlreichen europäischen Städten wie London oder Paris sowie unter anderem auch in New York am Theater. Im Laufe ihrer Karriere gewann sie dreimal den Oscar und ist nach Katharine Hepburn gemeinsam mit Meryl Streep die am zweithäufigsten mit dem Oscar ausgezeichnete Schauspielerin.

Im Jahr 1974 wurde bei Bergman Brustkrebs diagnostiziert, der zunächst erfolgreich behandelt werden konnte. Anfang der 1980er-Jahre wurde die Krankheit erneut festgestellt. 1982 drehte sie – bereits schwer erkrankt – ihren letzten Film, Golda Meir, in dem sie in der Titelrolle die israelische Politikerin Golda Meïr darstellte. Sie starb an ihrem 67. Geburtstag in London.

Bergman wurde symbolisch auf dem Norra begravningsplatsen (Nordfriedhof) in Solna (Provinz Stockholms län) beigesetzt, da ihre Asche am 5. Juni 1983 vor dem Ort Fjällbacka an der schwedischen Westküste in der Nähe ihrer Lieblingsinsel Dannholmen auf See verstreut wurde.[9] Am gleichen Tag wurde eine Büste von Bergman (Bildhauer Gudmar Olofsson) am Hafen der kleinen Stadt errichtet. Ihr Blick ist auf die Insel Dannholmen gerichtet, und die Büste ist umgeben von der Anpflanzung einer Rosensorte, die an diesem Tag ihren Namen erhielt.


Filmografie



Deutsche Synchronstimmen


Zu den deutschen Schauspielerinnen, die Ingrid Bergman in ihren Filmen synchronisiert haben, zählen:[10]


Bühnenauftritte



Auszeichnungen (Auswahl)


Rosensorte „Ingrid Bergman“
Rosensorte „Ingrid Bergman“

Als Hommage wurden die Rosensorte „Ingrid Bergman“ sowie eine Passagiermaschine der KLM vom Typ MD-11 (MD-11 mittlerweile ausgemustert) nach ihr benannt.


Veröffentlichungen



Literatur


Deutsche Ausgabe: Ingrid Bergman und ihre Filme. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Marie Margarete Giese. Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10214-6.

Filmdokumentationen




Commons: Ingrid Bergman – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Vgl. afi.com (American Film Institute)
  2. Lutz Kühnl: Friedel Bergman, geb. Adler, die Mutter Ingrid Bergmans. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde. 90. Jahrgang, Heft 3: […]. Der Vater Christian Adler (* 1846) war Kaufmann in Kiel und ab 1894 in Hamburg-Harvestehude, die Mutter Adele Schneider (* 1860), beide evangelisch-lutherisch aus Lütjenburg.
  3. Tod der Friedel Bergman, geb. Adler am 19. Januar 1918 an Cholämie im Krankenhaus ‚Sophiahemmet‘; Begräbnisbuch Hedvig-Eleonora-församling Bd. 22/121.
  4. Friedel Adler Bergman in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 1. Oktober 2020 (englisch).
  5. Standesamt Hamburg 3, 1907 Nr. 173.
  6. Wolfgang Saxon: Petter Lindstrom, 93, Surgeon and Bergman’s Spouse in ’50 Scandal. In: The New York Times, 9. Juni 2000.
  7. Die Ehe wurde als Handschuhehe in Mexiko geschlossen. Vgl. Aussage Isabella Rossellinis in der Dokumentation Ingrid Bergman – zum Gedenken über ihre Mutter Ingrid Bergman auf der DVD Indiskret.
  8. Vgl. Aussage Isabella Rossellinis in der Dokumentation Ingrid Bergman – zum Gedenken über ihre Mutter Ingrid Bergman auf der DVD Indiskret.
  9. Das Grab von Ingrid Bergman auf knerger.de
  10. Ingrid Bergman in Synchrondatenbank.de, abgerufen am 17. Juli 2021
Personendaten
NAME Bergman, Ingrid
KURZBESCHREIBUNG schwedische Schauspielerin
GEBURTSDATUM 29. August 1915
GEBURTSORT Stockholm, Schweden
STERBEDATUM 29. August 1982
STERBEORT London, England, Vereinigtes Königreich

На других языках


- [de] Ingrid Bergman

[en] Ingrid Bergman

Ingrid Bergman[lower-alpha 1] (29 August 1915 – 29 August 1982) was a Swedish actress who starred in a variety of European and American films, television movies, and plays.[1] With a career spanning five decades,[2] she is often regarded as one of the most influential screen figures in cinematic history.[3] She won numerous accolades, including three Academy Awards, two Primetime Emmy Awards, a Tony Award, four Golden Globe Awards, BAFTA Award and a Volpi Cup. She is one of only three actresses to have received three acting Academy Awards (only Katharine Hepburn has four).

[es] Ingrid Bergman

Ingrid Bergman (Estocolmo, 29 de agosto de 1915-Londres, 29 de agosto de 1982)[1] fue una actriz sueca galardonada con 3 premios Óscar —igualada por Meryl Streep en 2012, Frances McDormand en 2021 y solo superada por Katharine Hepburn con cuatro estatuillas— y cinco Globos de Oro, además fue la primera ganadora del Premio Tony como mejor actriz. Considerada uno de los mitos del séptimo arte, según la lista realizada por el American Film Institute es la cuarta estrella más importante en la historia del cine. Es probablemente una de las actrices más prolíficas del siglo XX, debido en parte a que desarrolló su carrera en cinco idiomas (sueco, alemán, inglés, italiano y francés) y actuó en cine, teatro y televisión en Suecia, Alemania, Estados Unidos, Canadá, Inglaterra, Italia, Francia, España e Israel. Falleció el día de su 67.º cumpleaños, tras librar una larga batalla contra el cáncer de mama.

[ru] Бергман, Ингрид

И́нгрид Бе́ргман (швед. Ingrid Bergman; 29 августа 1915, Стокгольм, Швеция — 29 августа 1982, Лондон, Великобритания) — шведская[5][6][7] актриса, снимавшаяся в европейском и американском кинематографе. В рейтинге Американского института киноискусства — 100 величайших звёзд кино за 100 лет по версии AFI — занимает 4-е место. Трижды лауреат премий «Оскар» и «Давид ди Донателло», четырежды — премии «Золотой глобус», дважды — премии «Эмми», первый лауреат премии «Тони» (1947). Наиболее известные фильмы с её участием: «Касабланка» (1942), «По ком звонит колокол» (1943), «Газовый свет» (1944), «Дурная слава» (1946), «Анастасия» (1956), «Убийство в „Восточном экспрессе“» (1974), «Осенняя соната» (1978).



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