Irène Marie Jacob (* 15. Juli 1966 in Suresnes bei Paris) ist eine schweizerisch-französische Film- und Theaterschauspielerin, die durch ihre Hauptrollen in zwei Filmen von Krzysztof Kieślowski, Die zwei Leben der Veronika und Drei Farben: Rot, international bekannt wurde.
Leben
Jacob wurde 1966 als Tochter des Physikers Maurice Jacob und der Psychologin Lise Jacob in Suresnes bei Paris geboren. Sie hat drei ältere Brüder. Im Alter von drei Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Genf, wo sie das Conservatoire de Musique de Genève besuchte und lebte dort bis zum Jahr 1984. Danach übersiedelte sie nach Frankreich, als sie in das Pariser Conservatoire national supérieur d’art dramatique aufgenommen wurde. Nach der Schulzeit wohnte sie zunächst in Lyon, zog aber wieder nach Paris, als ihre Filmkarriere begann. Ihren ersten Auftritt in einem Film hatte sie als Klavierlehrerin in Louis Malles Auf Wiedersehen, Kinder. Durch diesen Film entdeckte sie Kieślowski, der ihr dann die Hauptrolle in seinem Film Die zwei Leben der Veronika gab, da die eigentlich vorgesehene Darstellerin Juliette Binoche aus Termingründen absagen musste. Die Rolle als Weronika/Veronique machte Jacob weithin bekannt, 1991 erhielt sie dafür auch den Preis für die Beste Darstellerin bei den Filmfestspielen von Cannes. 1998 spielte sie in einer großen Hollywoodproduktion mit: Sie stellte die Freundin von Wesley Snipes in Auf der Jagd dar.
Neben ihrer Schauspielerarbeit hat Jacob auch gesungen, etwa in der französischen Rockgruppe Weepers Circus und mit Vincent Delerm.
Filmografie (Auswahl)
1987: Auf Wiedersehen, Kinder (Au revoir les enfants) – Regie: Louis Malle
1991: Die zwei Leben der Veronika (La double vie de Véronique) – Regie: Krzysztof Kieślowski
1992: Enak – Regie: Slawomir Idziak
1993: Der geheime Garten (The Secret Garden) – Regie: Agnieszka Holland
1994: Drei Farben: Rot (Trois couleurs: Rouge) – Regie: Krzysztof Kieślowski
1995: Othello – Regie: Oliver Parker
1995: Jenseits der Wolken (Al di là delle nuvole) – Regie: Michelangelo Antonioni, Wim Wenders
1996: Victory – Das Große Abenteuer (Victory) – Regie: Mark Peploe
1997: Incognito – Regie: John Badham
1998: Auf der Jagd (U.S. Marshals) – Regie: Stuart Baird
1998: American Cuisine (Cuisine américaine) – Regie: Jean-Yves Pitoun
1999: Die Akte Romero (The big brass ring) – Regie: George Hickenlooper
1999: SpyGames – Agenten der Nacht (History is made at night) – Regie: Ilkka Järvi-Laturi
2001: Love Affairs – Nimm am besten was Du kriegst (Londinium) – Regie: Mike Binder
2001: Brief einer Unbekannten (Lettre d'une inconnue, Fernsehfilm) – Regie: Jacques Deray
2003: Die Mutter der Welt (Nés de la mère du monde, Fernsehfilm) – Regie: Denise Chalem
2004: The Pornographer: A Love Story – Regie: Alan Wade
2004: Nouvelle-France – Regie: Jean Beaudin
2006: La educación de las hadas – Regie: José Luis Cuerda
2007: The Inner Life of Martin Frost – Regie: Paul Auster
2008: The Dust of Time (Trilogia II: I skoni tou chronou) – Regie: Theo Angelopoulos
2009: Frau und frei! (Déchaînées) – Regie: Raymond Vouillamoz
2009: Jungs bleiben Jungs (Les beaux gosses)
2014: Dying of the Light – Jede Minute zählt (Dying of the Light)
2020: Guida romantica a posti perduti – Regie: Giorgia Farina
2022: The Fear Index (Fernsehserie, 1 Folge)
Auszeichnungen
1991 – Internationale Filmfestspiele von Cannes: Beste Darstellerin für ihre Rolle in Die zwei Leben der Veronika. Für diese Rolle wurde sie auch für den César nominiert.
1993 – Sant Jordi des Radio Nacional de España für die beste ausländische Schauspielerin für Die zwei Leben der Veronika.
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