Jenny Marba, geborene Abramsohn, auch Jenny Borée-Marba und Jenny Borre (* 18. Mai 1869 in Wilna, Russland; † 1. November 1942 im Ghetto Theresienstadt) war eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin.
Jenny Marba in Die Lustigen Weiber von Kyritz, Lustspielhaus Berlin (1905)
Leben
Jenny Marba war die Schwester von Hillel Hermann Abramsohn, der als Hausarzt der Familie des Widerstandskämpfers Walter Caro in die Literatur eingegangen ist.[1] Als Theaterschauspielerin galt sie als vielbeschäftigt, wie ihre Kolleginnen Elsa Wagner und Ida Wüst nach 1945 bestätigten. Sie trat in ganz Europa auf, belegt sind insbesondere Rollen in Stücken von Henrik Ibsen, so spielte sie 1895 sowohl in München wie in Amsterdam die Rita Allmers in Klein Eyolf, 1913 in Hamburg die Juliane Tesmann in Hedda Gabler und 1919 in Berlin die Mrs Bernick in Die Stützen der Gesellschaft.[2]
Ihr hauptsächlicher Wirkungsort war Berlin.[3] Dort hatte sie bis in die 1930er Jahre Engagements auf bekannten Bühnen wie dem Lustspielhaus, dem Theater am Schiffbauerdamm und der Volksbühne.[4] Jenny Marba war in der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger engagiert und gründete am 2. April 1910, unter anderem gemeinsam mit Helene Riechers, das Frauen-Komitée dieses Berufsverbandes. Überliefert ist ein Rundschreiben aus dem Mai 1911 an ausgesuchte Kollegen, mit Bitte um Unterstützung für ein im Aufbau befindliches Kinderheim.[5]
Ab 1916 spielte sie in mehr als dreißig Stummfilmen, so zum Beispiel 1922 neben Pola Negri und unter der Regie von Ernst Lubitsch in Die Flamme. Für 1931 ist ihre Mitwirkung in einer Jacques-Offenbach-Inszenierung durch Karl Kraus für die Funk-Stunde Berlin belegt, sie sprach die Königin Clementine in Blaubart.[6]
Verheiratet war sie mit dem Schauspieler Albert Borée.[7]
Jenny Marba wurde Opfer des Holocaust.[8] Mit dem Transport I/46 Zug Da 502 deportierte man sie am 17. August 1942 aus dem Berliner Altersheim Gerlachstraße 18–21 in das Ghetto Theresienstadt.[9] Dort starb sie am 1. November 1942, laut amtsärztlich bestätigter Todesfallanzeige an Herzschwäche.[10]
Filmografie
1916: Der Sumpf
1917: Durchlaucht Hypochonder
1917: Baroneßchen auf Strafurlaub
1918: Gänseliesel
1918: Liebe und Leben. 1. Die Seele des Kindes
1918: Liebe und Leben. 2. Die Tochter des Senators
1918: Liebesopfer
1919: Der Ehestifter
1919: Der Kampf um die Ehe. 1. Wenn in der Ehe die Liebe stirbt
Eva Züchner: Der verbrannte Koffer. Eine jüdische Familie in Berlin. Berlin 2012, ISBN 978-3-8270-1050-6, S. 129.
Jenny Marba bei The Ibsen Stage Performance Database der Universität Oslo
Jenny Marba in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Volksbühne Spielzeitchronik 1930 bis 1940 (Mementodes Originals vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.volksbuehne-berlin.de
Holocaust Document Theresienstadt (Mementodes Originals vom 16. April 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/holocaust.cz
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