Bonisile John Kani (* 30. August 1943[1] in New Brighton, Südafrika) ist ein südafrikanischer Schauspieler, Theaterregisseur und Dramatiker.
John Kani im Gefängnis von Pollsmoor, Südafrika, bei den Dreharbeiten zum Film Jail Caesar (2007)
Leben
John Kani wurde in New Brighton, einem Township bei Port Elizabeth, geboren. Nach dem Besuch einer High School wurde er 1965 Mitglied der Theatergruppe The Serpent Players in Port Elizabeth. In den frühen 1970er Jahren schrieb er mit Athol Fugard und seinem Schulfreund Winston Ntshona die Theaterstücke Sizwe Banzi Is Dead und The Island – The Island spielt auf der Gefängnisinsel Robben Island. Für seine Rolle in dem Stück My Children My Africa! wurde er für den Laurence Olivier Award nominiert.
Kani trat mit seinen Stücken auch international auf, so ab 1974 in New York, wo er 1975 mit Ntshona einen Tony Award als bester Hauptdarsteller für Sizwe Banzi Is Dead und The Island erhielt.[2] Nach seiner Rückkehr wurde er kurzzeitig inhaftiert.[2] 1976 unternahm er eine Tournee nach Australien und arbeitete in mehreren Städten mit Theatergruppen der Aborigines zusammen. 1977 begann seine Zusammenarbeit mit dem Market Theatre in Johannesburg.[1] 1982 spielte er in Kapstadt das Stück Miss Julie, in dem er eine Weiße küsste. Im Südafrika der Apartheid-Ära war dies ein Tabu – die Hälfte der Zuschauer verließ den Saal.[3] Kani erhielt Morddrohungen, wurde überfallen und durch elf Messerstiche verletzt.[2] Sein jüngerer Bruder wurde 1985 von der südafrikanischen Polizei erschossen, als er bei einer Grabrede für ein junges Mädchen ein Gedicht vortrug.[2] 1987 spielte Kani in seinem Heimatland in William Shakespeares Stück Othello die Titelrolle.
Nothing But the Truth war Kanis erstes allein verfasstes Theaterstück. Es wurde beim National Festival of the Arts in Grahamstown uraufgeführt und handelt von zwei Brüdern und ihrem Schicksal während der Apartheid. Das Stück war Kanis totem Bruder gewidmet. Das Stück wurde 2003 mit drei Fleur du Cap Awards für den besten Schauspieler, das beste einheimische Buch und das beste neue südafrikanische Stück ausgezeichnet.[3] Im selben Jahr erhielten Kani und Ntshona in den USA eine „besondere Erwähnung“ bei den Obie Awards.[2]
Kani ist Treuhänder der Market Theatre Foundation, Gründer und Direktor des 1990 gegründeten Market Theatre Laboratory und Vorsitzender des National Arts Council of South Africa.[2] 2013 gehörte er dem Council der Witwatersrand University an.[4]
Kanis Sohn Atandwa Kani ist ebenfalls Schauspieler. Er debütierte in der US-amerikanischen Fernsehserie Life Is Wild. Für die Filme The Suit und Black Panther standen sie gemeinsam vor der Kamera.[5]
Auszeichnungen
1975: Tony Award als bester Hauptdarsteller
2000: Hiroshima Peace Culture Foundation Award
2002: zwei Fleur du Cap Awards für Nothing but the Truth
2003: Obie Award zusammen mit Winston Ntshona für The Island (besondere Erwähnung, special citation)
2005: Olive Schreiner Prize
2005: Order of Ikhamanga in Silber
2006: Ehrendoktorwürde der Universität Kapstadt
2010: Life Time Award bei der Verleihung der South African Film and Television Awards (SAFTA)
2013: Ehrendoktorwürde in Philosophie der Nelson Mandela Metropolitan University
2014: Umbenennung des größten Saals des Market Theatre in John Kani Theatre[6]
Avanti Hall of Fame Award der südafrikanischen Film-, Fernseh- und Werbeindustrie
Clio Award, New York
Ehrendoktorwürde der University of Durban-Westville
Ehrendoktorwürde der Rhodes-Universität
Theaterstücke
1972: Sizwe Banzi is Dead (zusammen mit Athol Fugard and Winston Ntshona), deutsch als Sizwe Bansi ist tot
1972: Statements After an Arrest Under the Immorality Act (zusammen mit Athol Fugard and Winston Ntshona), deutsch als Aussagen nach einer Verhaftung auf Grund des Gesetzes gegen Unsittlichkeit
1973: The Island (zusammen mit Athol Fugard and Winston Ntshona), deutsch als Die Insel
2002: Nothing But the Truth (Autor), erschienen bei Witwatersrand University Press, Johannesburg 2002, ISBN 978-1-86814-389-4.
2019: Kunene and the King (Autor), uraufgeführt 2019 im Swan Theatre, Stratford-upon-Avon vor der Übernahme ans Ambassadors Theatre in London (Koproduktion mit dem Fugard Theatre Kapstadt)
Filmografie
1978: Die Wildgänse kommen (The Wild Geese), Großbritannien
1980: Ringelblumen im August (Marigolds in August), Südafrika
1981: Killing Heat
1981: The Grass Is Singing
1985: „Master Harold“...and the Boys (Fernsehfilm)
Kani bei Who’s Who (Mementodes Originals vom 3. Februar 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/whoswho.co.za (englisch), abgerufen am 22. Juni 2014
The Suit bei imdb.com, abgerufen am 8. Februar 2017
The main theatre is renamed to honour Dr. John Kani. (Mementodes Originals vom 10. Juni 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/markettheatre.co.za Website des Market Theatre (englisch), abgerufen am 17. Januar 2015
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