Julia Ann „Julie“ Harris (* 2. Dezember 1925 in Grosse Pointe Park, Wayne County, Michigan; † 24. August 2013 in West Chatham, Massachusetts[1][2]) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
Dieser Artikel behandelt die US-amerikanische Schauspielerin. Für die gleichnamige britische Kostümbildnerin siehe Julie Harris (Kostümbildnerin).
Leben
Als Tochter eines Bankiers erlernte Julie Harris ihr Handwerk auf der renommierten Yale Drama School. Harris war die erste Frau, die für diese Schule ein Stipendium erhielt (die zweite war ihre spätere Schauspielkollegin und Freundin Joan Van Ark). Außerdem besuchte sie das Actors Studio und gehörte zu der Generation von Schauspielern, die von Lee Strasberg das Method Acting erlernten.
Nachdem sie ihre Schauspielausbildung mit Bravour beendet hatte, war es für Julie Harris nicht besonders schwer, an Engagements zu kommen – war sie in Fachkreisen als äußerst talentiert, wandelbar und energisch bekannt. Überdies interpretierte sie ihre Rollen-Profile, egal ob es sich um tragende oder kleinere Rollen handelte, subtil und stets mit „Tiefgang“. Der Broadway wurde auf die zierliche Schauspielerin aufmerksam– und so debütierte sie hier 1945 als 19-Jährige in dem Stück It’s A Gift(Das Haus in Montevideo) von Curt Goetz.
Sieben Jahre später gab sie ihr Leinwand-Debüt im Film The Member of the Wedding (deutscher Titel „Das Mädchen Frankie“), eine Rolle, die sie bereits kurz zuvor am Broadway gespielt hatte. Hier verkörperte die 27-jährige glaubhaft ein 12-jähriges Mädchen. Die 50er Jahre bedeuteten einen Karriere-Schub, wurde sie 1955 doch als Hauptrolle in Jenseits von Eden von Regisseur Elia Kazan neben James Dean besetzt– und durch ihre Rolle als einfühlsame „Abra“ weltberühmt.
Weitere Kinofilme mit Kultstatus folgten und bestärkten ihren Ruf als wandelbare und vielfältig einsetzbare Schauspielerin des „großen“ Kinos der 1950er, 60er und 70er Jahre nachhaltig. So wirkte sie in den Filmen Die Faust im Gesicht, Bis das Blut gefriert, Spiegelbild im goldenen Auge neben Marlon Brando und Elizabeth Taylor, Bullen– Wie lange wollt ihr leben?, Die Zuflucht oder Reise der Verdammten neben Maria Schell und Oskar Werner mit.
Im Fernsehen konnte man Harris unter anderem in Serien wie Columbo, Weißes Haus, Hintereingang, Unter der Sonne Kaliforniens und in diversen Fernsehfilmen sehen.
Trotz aller Film- und Fernsehrollen blieb Julie Harris ihrer Leidenschaft als Theaterschauspielerin treu und trat nebenbei immer wieder am Broadway auf. Hier konnte man sie unter anderem als Jeanne d’Arc oder auch als Sängerin im Musical Skyscraper bewundern.
Nach einer längeren Schauspiel-Abstinenz, die durch einen Schlaganfall im Jahr 2001[1] hervorgerufen worden war, trat Julie Harris erstmals 2006 wieder in dem Film The Way Back Home auf. 2008 spielte sie mit in „The Golden Boys“. Nachdem sie 2010 einen zweiten Schlaganfall erlitten hatte, zog sie sich von der Schauspielerei zurück.[1]
Familie
Julie Harris war dreimal verheiratet– mit Walter Carroll, Manning Gurian und mit Jay Julian. Alle drei Ehen wurden geschieden, aus der zweiten Ehe ging ein Sohn hervor.
1997: Ellen Foster – Ein Kind kämpft um sein Glück (Ellen Foster, Fernsehfilm)
1998: Passaggio per il paradiso
1999: Eine Liebe auf ewig (Love Is Strange, Fernsehfilm)
1999: The First of May
2006: The Way Back Home
2008: The Golden Boys
2009: The Lightkeepers
Auszeichnungen
Im Laufe ihrer Karriere erhielt Julie Harris zahlreiche Preise und Schauspiel-Auszeichnungen. Bereits ihr Mitwirken im Film Das Mädchen Frankie verhalf ihr bei der Oscarverleihung 1953 zu einer Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin.
Harris erhielt fünfmal den Tony Award, die höchste Auszeichnung für Theaterschauspieler. Außerdem hält sie den Rekord für die meisten Tony-Award-Nominierungen (10).
Tony Awards
1952: I Am A Camera
1956: The Lark
1969: Forty Carats
1973: The Last of Mrs. Lincoln
1977: The Belle of Amherst
Harris erhielt dreimal den Emmy Award und wurde für diesen insgesamt elf Mal nominiert.
Emmy Awards
1959: Hallmark Hall of Fame
1962: Victoria Regina
2000: Not for Ourselves Alone: The Story of Elizabeth Cady Stanton & Susan B. Anthony
Daneben wurde sie 1966 mit dem Sarah Siddons Award für ihre Arbeit im Chicagoer Theater ausgezeichnet. 1994 wurde sie vom National Endowment for the Arts mit dem Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.[3] 2005 erhielt Harris den Kennedy-Preis.
Lifetime Honors (Mementodes Originals vom 21. Juli 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nea.gov bei nea.org, abgerufen am 25. August 2013
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