Karl Huszár-Puffy, auch Charles Puffy (* 3. November 1884 in Budapest; † Juni 1943 im Lager Spassk bei Karaganda/Sowjetunion; gebürtig Károly Huszár), war ein ungarischer Schauspieler.
Karl Huszár-Puffy (um 1930/1935)
Leben
Er gab sein Debüt 1905 in Ungarn und gehörte seit 1910 zu dem Kabarett von Endre Nagy, wo er die Kunstfigur Pufi schuf. Jahre später wurde diese Kreation auch in Deutschland als Puffi bekannt, worauf Huszar sich den Künstlernamen Karl Huszar-Puffy gab.
Seine frühesten Filme entstanden in Ungarn noch vor dem Ersten Weltkrieg. Nach Kriegsende ließ er sich in Berlin nieder, wo er sowohl auf der Bühne als auch beim Film meist komische dicke Männer verkörperte. In Fritz Langs Der müde Tod war er als Kaiser zu sehen. Von 1924 bis 1928 filmte er in Hollywood unter dem Namen Charles Puffy.
Zurück in Deutschland stand er häufig als Nebendarsteller vor der Kamera, unter anderem in Der blaue Engel als Wirt der titelgebenden Spelunke. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten verließ er Deutschland und kehrte nach Ungarn zurück. In Budapest spielte er Theater und wirkte noch in einigen Filmen mit.
Bei Kriegsausbruch 1939 setzte er sich in die Sowjetunion ab. 1941 wurde er nahe Wladiwostok verhaftet, als er in die USA ausreisen wollte. Man brachte ihn in das Arbeitslager Kokusek in Kasachstan, später in das Lager Spassk in Kasachstan, wo er umkam.
Filmografie
1917: Das Meeresungeheuer (auch Drehbuch)
1921: Der müde Tod
1921: Mann ohne Namen (6 Teile)
1921: Hazard
1921: Der Roman eines Dienstmädchens
1921: Die drei Tanten
1922: Dr. Mabuse, der Spieler
1922: Der Graf von Essex
1922: Lebenshunger
1922: Sie und die Drei
1922: Bardame
1922: Das Weib auf dem Panther
1923: Die Frau mit den Millionen
1927: Das Liebesleben der schönen Helena (The Private Life of Helen of Troy)
1927: Mockery
1927: Lieb' mich und die Welt ist mein (Love Me and the World Is Mine)
1928: The Man who Laughs
1929: Ich küsse Ihre Hand, Madame
1929: Meine Schwester und ich
1929: Mein Herz ist eine Jazzband
1929: Das Land ohne Frauen
1929: Der Held aller Mädchensträume
1929: Vater und Sohn
1929: Der lustige Witwer
1929: Der Erzieher meiner Tochter
1930: Der blaue Engel
1930: Der König von Paris
1930: Die große Sehnsucht
1930: Zweimal Hochzeit
1930: Der Nächste, bitte!
1930: Polizeispionin 77
1930: Mach’ mir die Welt zum Paradies
1931: Die Männer um Lucie
1931: Das gelbe Haus des King-Fu
1931: Ein ausgekochter Junge
1931: Meine Cousine aus Warschau
1931: Die Abenteurerin von Tunis
1932: Der tolle Bomberg
1932: Fünf von der Jazzband
1933: Skandal in Budapest
1933: Pardon, tévedtem
1933: Rakoczy-Marsch
1934: Kleine Mutti
1934: Ende schlecht, alles gut
1934: Helyet az öregeknek
1935: 4½ Musketiere
1937: Az ember néha téved
1937: Segitség orokoltem
1938: Nehéz apának lenni
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.131.
Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 255 f., ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8
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