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Marie Prevost (* 8. November 1896[1] in Sarnia, Ontario, Kanada, als Mary Bickford Dunn; † 23. Januar 1937 in Hollywood, Kalifornien, USA) war eine kanadische Schauspielerin. Als Stummfilmstar erreichte sie in den 1920er Jahren den Höhepunkt ihrer Karriere. Marie Prevost starb im Alter von 40 Jahren an den Folgen von Alkoholmissbrauch.

Marie Prevost
Marie Prevost
Mack Sennets Bathing Beauties
Mack Sennets Bathing Beauties
Mit ihrem zweiten Mann, Kenneth Harlan (1922)
Mit ihrem zweiten Mann, Kenneth Harlan (1922)
Filmplakat zu Her Night of Nights (1922)
Filmplakat zu Her Night of Nights (1922)
undatierte Fotografie
undatierte Fotografie
Fotografiert von Nelson Evans, 1918
Fotografiert von Nelson Evans, 1918

Frühe Jahre


Marie Prevost wurde unter dem Namen Mary Bickford Dunn am 8. November 1896 geboren und in einem besuchte eine katholische Klosterschule. Nach dem Tod ihres Vaters zog ihre Mutter mit den beiden Töchtern nach Los Angeles, wo Prevost zunächst als Stenografin Arbeit fand. Auf der Suche nach Möglichkeiten ins Filmgeschäft einzusteigen, stellte sie sich bei dem Filmproduzenten Mack Sennett vor. Er verlieh ihr das Image einer Französin und gab ihr den Künstlernamen Marie Prevost. In seinen Keystone Studios produzierte er damals Slapstickfilme, die für viele spätere Stars wie Charlie Chaplin und Gloria Swanson, ebenso wie für Marie Prevost, lediglich den Einstieg ins Filmgeschäft boten. Prevost war zu Beginn eines der Mädchen, die als Bathing Beauties in Badeanzügen in komödiantischen Kurzfilmen auftraten und sich in provokanten Posen präsentierten.[2]

Bevor Marie Prevost sich voll im Filmgeschäft etablieren konnte, verdiente sie sich als Fotomodell, z. B. für den bekannten Starfotografen Nelson Evans, sowie als Pin-up-Model zusätzlich Geld. Im Juni 1918 heiratete sie Henry Charles „Sonny“ Gerke, von dem sie sich jedoch mit der Zeit immer mehr entfremdete, da sie sich immer mehr ihrer Karriere widmete. Als erstes bedeutendes Studio nahm Universal Studios sie unter Vertrag, so dass die anderen Branchengrößen auf sie aufmerksam wurden.


Weltruhm


1922 unterzeichnete Marie Prevost einen Vertrag mit Warner Bros., wo sie schnell zu einer der Lieblingsschauspielerinnen des Regisseurs Ernst Lubitsch wurde. Bei den Stummfilmen Die Ehe im Kreise (1924), Drei Frauen (1924) und Küß’ mich noch einmal (1925) führte Lubitsch Regie und machte Prevost zum Weltstar. Ihr Look entsprach dem damaligen Zeitgeist, sie arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Frank Capra, Cecil B. DeMille, Mervyn LeRoy und Malcolm St. Clair zusammen und hatte Co-Stars wie den Stummfilmdarsteller Harrison Ford an ihrer Seite. Auch privat ging es Marie Prevost in den frühen 1920er Jahren gut; ihr erster Mann, Sonny Gerke, hatte die Scheidung eingereicht und sie war bei den Dreharbeiten zu The Beautiful and the Dammed (1924) ihrem Schauspielerkollegen und Co-Star, Kenneth Harlan, näher gekommen. Die beiden heirateten im Herbst 1924 und standen 1925 für den Film Bobbed Hair ein zweites Mal gemeinsam vor der Kamera.

Als sie 1926 mit dem Produzenten und Drehbuchautoren Al Christie in Florida war, erreichte Prevost die Nachricht vom Tod ihrer Mutter. Sie war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Der Tod ihrer Mutter war ein Wendepunkt in Prevosts Leben. Auch in ihrer Ehe kriselte es, schließlich einigten Kenneth Harlan und sie sich auf eine Scheidung. Ihre Neigung zu Depressionen führte dazu, dass sie nun immer häufiger zur Flasche griff.[3]


Abstieg


Obwohl sie Depressionen und Alkoholprobleme hatte, arbeitete Marie Prevost weiter, so gut es ging. Sie wurde jedoch immer seltener gebucht, auch weil sie durch den Alkoholkonsum spätestens 1929 deutlich zugenommen hatte. Es wurde behauptet, sie hätte einfach keine geeignete Stimme für Tonaufnahmen, aber tatsächlich hatte sie nicht mehr die Figur einer weiblichen Heldin. In den 1930er Jahren gelang es ihr noch, Nebenrollen in Filmen, die mit Weltstars wie Jean Harlow, Joan Crawford und Clark Gable besetzt waren, zu bekommen, aber ihre beste Zeit war zu diesem Zeitpunkt bereits vorbei und ihr Kampf gegen Alkoholismus und Übergewicht machten ihr zunehmend zu schaffen. Die junge Frau, die noch vor kurzem Titelrollen gespielt hatte, wurde zur Randfigur, die nur ein paar Zeilen Text hatte. Sie versuchte verzweifelt abzunehmen, konnte jedoch nicht auf den Alkohol verzichten. Am Ende ihres Lebens war sie zwar nicht mehr übergewichtig, es war ihr jedoch nicht gelungen, ihr Alkoholproblem in den Griff zu bekommen.[4] Bis zum Jahr 1936 hatte sie in rund 120 Produktionen mitgewirkt und einen Stern auf dem Walk of Fame erhalten.


Tod


Am 23. Januar 1937 starb Marie Prevost mit nur 40 Jahren an der Kombination von Mangelernährung und übermäßigen Alkoholkonsum. Nach Angaben der Los Angeles Times waren zwei Tage vergangen, bevor sie bekleidet und auf dem Bauch liegend auf ihrem Bett gefunden wurde. Nachbarn waren durch das laute Bellen ihres Dackels „Maxi“ aufmerksam geworden, dessen Bissspuren darauf schließen ließen, dass er sich bemüht hatte sie aufzuwecken. Ihr trauriger Tod wurde unter anderem von Kenneth Anger in seinem Buch Hollywood Babylon, in dem er die Filmszene von Hollywood bis etwa 1950 behandelt, aufgegriffen. Seiner Darstellung nach hatte Prevost sich am Ende ihres Lebens nur noch gequält, bevor sie in ihrem versifften Apartment halb von ihrem Dackel gefressen worden sei, bis man sie endlich fand. Illustriert war das Ganze mit einem Foto der Toten und dem Untertitel Doggie’s Dinner. Diese Form der Darstellung sorgte auch über 20 Jahre nach ihrem Tod noch für wütende Reaktionen ihrer Fans.[5]

Wie dieser Todesfall einer Stummfilmgröße präsentiert wurde, weckte jedoch auch die Aufmerksamkeit von Nick Lowe, der ihr auf seinem ersten Album Jesus of Cool den Song Marie Provost widmete. Er nannte sie darin nicht nur einen Engel des Stummfilms (angel of the silent screen), sondern griff auch die Behauptung wieder auf, sie sei zum doggie’s dinner geworden und schrieb noch dazu ihren Namen falsch.[6]

Das Grab von Marie Prevost befindet sich auch dem Hollywood Forever Cemetery.


Filmografie (Auswahl)




Commons: Marie Prevost – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Family Search. Marie Vicford (sic) Dunn. Ontario Births, 1869–1911. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
  2. Fallen Star: The Story of Marie Prevost (auf Englisch) abgerufen am 23. April 2021.
  3. Fallen Star: The Story of Marie Prevost (auf Englisch) abgerufen am 23. April 2021.
  4. Fallen Star: The Story of Marie Prevost (auf Englisch) abgerufen am 23. April 2021.
  5. This Week in History: 1937 A Hollywood queen meets a grisly end (auf Englisch) Vancouver Sun, abgerufen am 23. April 2021.
  6. Marie Provost, Nick Lowe, Album: Jesus of Cool (auf Englisch) Genius, abgerufen am 23. April 2021.
Personendaten
NAME Prevost, Marie
ALTERNATIVNAMEN Bickford Dunn, Mary (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG kanadische Schauspielerin
GEBURTSDATUM 8. November 1896
GEBURTSORT Sarnia, Ontario, Kanada
STERBEDATUM 23. Januar 1937
STERBEORT Hollywood, Kalifornien, USA

На других языках


- [de] Marie Prevost

[en] Marie Prevost

Marie Prevost (born Marie Bickford Dunn; November 8, 1898[1] – January 21, 1937) was a Canadian-born film actress. During her 20-year career, she made 121 silent and sound films.

[ru] Мари Прево

Мари́ Прево́ (англ. Marie Prevost), настоящее имя — Мэ́ри Би́кфорд Данн (англ. Mary Bickford Dunn); 8 ноября 1896[1], Сарния, Онтарио, Канада — 21 января 1937, Голливуд, Калифорния, США) — американская актриса.



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