Matthias Drawe (* 4. Februar 1963 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Journalist, Autor, Regisseur und Schauspieler.
Matthias Drawe in New York, 2012
Leben
Drawe wuchs in einem Gebäude der DEFA in Potsdam-Babelsberg auf, im Grenzgebiet zu West-Berlin. Zusammen mit seiner Mutter und seinem Vater, Hans Drawe, einem damaligen DEFA-Dramaturgen gelang ihm 1970 eine spektakuläre Flucht nach West-Berlin. Mit einer ungesicherten Leiter kletterten sie über die Berliner Mauer und riskierten dabei ihr Leben.
Anfang der 1980er Jahre lebte Drawe in einem besetzten Haus in Berlin-Kreuzberg, eine Erfahrung, die er in seinem Roman Wilde Jahre in West-Berlin[1] verarbeitet hat.
Durch einen gemeinsamen Freund lernte Drawe 1987 den türkischen Regisseur Şerif Gören kennen, der Anfang der achtziger Jahre die Regie des Films Yol – Der Weg (1982) für den inhaftierten Yilmaz Güney übernommen hatte. Gören war in Kreuzberg, um die Komödie Polizei (1988) mit dem türkischen Schauspieler Kemal Sunal zu drehen. Gören besetzte Drawe als Kleinkriminellen.
Inspiriert durch Gören, drehte Drawe Die Kunst, ein Mann zu sein[2] (1989) auf russischem schwarz-weiß Material, das Freunde aus der DDR geschmuggelt hatten. 1990 gründete er zusammen mit anderen unabhängigen Filmemachern das Kellerkino[3] in Kreuzberg. Unter anderem wurden dort die frühen Kurzfilme des damals noch unbekannten Florian Henckel von Donnersmarck gezeigt, der später einen Oscar für Das Leben der Anderen gewann.
Nachdem Drawe die Spielfilme Der König von Kreuzberg (1990) und Der Elfenbeinturm (1992) gedreht hatte, schrieb er den Pilotfilm und die erste Folge der ZDF-Serie Lutz & Hardy mit Karl Lieffen und Hans Korte in den Hauptrollen.
1995 zog Drawe nach New York City und arbeitete dort als Journalist für Deutschlandradio Kultur. Das Gros von Drawes Radioreportagen wurde von Schauspieler Christian Brückner zum Leben erweckt, der offiziellen Synchronstimme von Robert De Niro. Beim deutschen Hörer konnte so der Eindruck entstehen, dass es De Niro war, der hier aus aller Welt berichtete.
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