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Max Michaelis Ehrlich (* 7. Dezember 1892 in Berlin[2]; † 1. Oktober 1944 im KZ Auschwitz) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Filmregisseur.

Max Ehrlich (mit Blume am Revers) als Conférencier bei der Miss Germany Wahl in Berlin am 5. März 1927. Die Königin wurde Hildegard Kwandt. (Die Jurymitglieder konnten noch nicht zugeordnet werden)[1]
Max Ehrlich (mit Blume am Revers) als Conférencier bei der Miss Germany Wahl in Berlin am 5. März 1927. Die Königin wurde Hildegard Kwandt. (Die Jurymitglieder konnten noch nicht zugeordnet werden)[1]

Leben


Max Ehrlich erhielt seit 1911 seine Ausbildung bei Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin, wo er 1912 seinen ersten Auftritt hatte. Im Jahr 1913 und von 1916 bis 1920 war er in Breslau engagiert. Er entwickelte sich in den 1920er Jahren zu einem erfolgreichen Kabarettisten. Sein Filmdebüt folgte 1926 mit einer Nebenrolle in dem von Reinhold Schünzel produzierten Stummfilm In der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn! Nach 15 weiteren Filmen, für die er gelegentlich auch die Zwischentitel schrieb, folgte 1930 mit einer Nebenrolle in Richard Oswalds Wien, du Stadt der Lieder Ehrlichs erster Tonfilm. Durch den Tonfilm wurde er noch populärer, trat – außer in Kurzfilmen wie Kurt Gerrons Kabarett-Programm Nr. 2 und Nr. 6 (1931) und Heinz Hilles Wer zahlt heute noch? – allerdings niemals in tragender Rolle auf. Ab 1932 stand er als Kurzfilmregisseur häufig auch hinter der Kamera.

Als Jude wurde Max Ehrlich nach dem nationalsozialistischen Regierungsantritt nicht in die Reichsfachschaft Film aufgenommen und konnte damit in Deutschland nicht mehr arbeiten. Er ging nach Wien und, nachdem seine Auftritte auch dort gestört wurden, weiter in die Schweiz und nach Holland. Vom Heimweh getrieben, kehrte er 1935 jedoch nach Deutschland zurück, wo er im Rahmen des Jüdischen Kulturbundes unter eingeschränkten Bedingungen weiter auftreten konnte. Als die politische Situation sich mit den Novemberpogromen von 1938 jedoch weiter verschärfte, ging er im folgenden Frühjahr nach Amsterdam, wo er sich Willy Rosens jüdischem Theater anschloss.

Im Mai 1940 wurden die neutralen Niederlande von deutschen Truppen besetzt. Max Ehrlich wurde 1943 verhaftet und ins holländische Durchgangslager Westerbork deportiert. Als Leiter einer Gefangenentruppe konnte er hier mit zum Teil prominenten Mitgefangenen eine Reihe von Bühnenprogrammen aus Sketchen und Songs erarbeiten und aufführen:[3]

Bunter Abend, Juli 1943; Humor und Melodie, September 1943; Bravo! De Capo!, Oktober 1943; Bunter Abend (2), März 1944; Bunter Abend (3), April 1944; Total Verrückt, Juni 1944

Mit dem vorletzten Deportationszug wurde Ehrlich am 4. September 1944 in das Ghetto Theresienstadt und von dort nach Auschwitz gebracht, wo er in der Gaskammer ermordet wurde.

Max Ehrlich war seit 1920[4] mit der Schauspielerin und Sängerin Charlotte Cohn (1893–1978) verheiratet. Seine Ehefrau überlebte das Theresienstädter Ghetto und arbeitete später als Masseuse[5] in Hollywood.


Filmografie


als Darsteller, wenn nicht anders angegeben:


Ehrungen


Der italienische Komponist Francesco Lotoro dirigierte am 15. April 2018 in Jerusalem ein Konzert mit Werken jüdischer Komponisten, die in Konzentrationslagern entstanden.[5][6] Das Konzert fand anlässlich Jom haAtzma’ut und des 70. Jahrestages der Staatsgründung Israels statt und beinhaltete u. a. Werke von Max Ehrlich und Willy Rosen.


Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Einzelheiten zu dem Bild siehe Hildegard Kwandt
  2. Geburtsregister Standesamt Berlin 7a, Nr. 3229/1892
  3. Programmzettel, bei aufrichtigs.com
  4. Heiratsregister Standesamt Berlin 1–2, Nr. 497/1920
  5. Noga Tarnopolsky: Long forgotten, a star of prewar Germany is rediscovered more than 70 years after his death at Auschwitz. Los Angeles Times, 13. April 2018
  6. Videomitschnitt des Concerts "Notes of Hope", Jerusalem, 15. April 2018, mit englischen Untertiteln, Video auf YouTube (abgerufen am 16. April 2018)
Personendaten
NAME Ehrlich, Max
ALTERNATIVNAMEN Ehrlich, Max Michaelis (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kabarettist, Schauspieler und Filmregisseur
GEBURTSDATUM 7. Dezember 1892
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 1. Oktober 1944
STERBEORT KZ Auschwitz

На других языках


- [de] Max Ehrlich

[en] Max Ehrlich

Max Michaelis Ehrlich (7 December 1892 – 1 October 1944) was a German actor, screenwriter, and director on the German theater, comedy and cabaret scene of the 1930s.



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