fiction.wikisort.org - Schauspieler

Search / Calendar

Miki Malör (* 29. August 1957 in Wien) ist eine österreichische Theatermacherin, Regisseurin und Performerin.

Miki Malör (2007)
Miki Malör (2007)

Leben


Miki Malör studierte Musik am Konservatorium und an der Musikhochschule in Wien (Mag. art. 1981). Zusätzlich absolvierte sie im Lauf der Jahre folgende Ausbildungen: Massagediplom (1994), Tauchlehrerin (PADI–Instructor 1995) und Höhlentaucherin (NACD Full Cave 1997).

Nach Anfängen als Pianistin und Bühnenmusikerin in Kabarett- und Theaterveranstaltungen und als clowneske Sängerin bei der Rocktheatergruppe Hallucination Company (1982/83) folgten zwölf Jahre Solo-Tourneen durch Europa.[1] Kennzeichnend für diese Periode ist die Bezeichnung Komisches Theater[2] für ihre Arbeiten und die Ablehnung der Etikettierung als Kabarettistin.[3][4] 1986 erhielt sie den Förderpreis der Stadt Mainz zum Deutschen Kleinkunstpreis.

Seit 1995 Abwendung von der Kleinkunst und Radikalisierung der Arbeiten. In der Folge entstehen Performances, Installationen sowie postdramatische Theater. Neben der Arbeit an eigenen Stücken führt sie auch immer wieder Regie für Off-Theater-Produktionen. Miki Malör produziert regelmäßig in Wien.


Werke


Miki Malörs Arbeiten entziehen sich einseitigen Zuordnungen: sie sind inspiriert von den Avantgarden des 20. Jahrhunderts, postmodern, dekonstruktivistisch, subversiv, alternativ, experimentell, postdramatisch, feministisch, rhizomatisch, sinnlich, absurd, hochkomisch, intim, tabuüberschreitend, exzessiv u. v. m. Ihren Arbeiten liegen keine Dramen zugrunde, keine Metaerzählungen und es gibt keine Schauspieler, die Rollen verkörpern. Sie realisiert ausschließlich eigene Stücke, wobei sie vorzugsweise mit Performern, Tänzern und Laien arbeitet. Kennzeichnend ist ferner ihr spezieller Einsatz von Musik; ihr Umgang mit Objekten verweist auf ein Naheverhältnis zur bildenden Kunst.

Die Bandbreite ihrer Themen ist umfangreich: ein Unterwasserstück („Vampyroteuthis Infernalis“), zwei Schubertzyklen („Transit“, „Beute“), „Verschleierung. Ein Gesellschaftsspiel“, „Hysterie“, „nationalHYMNEN“ (zusammen mit der Gruppe monochrom) und das Kultfilm-Remake „The Attack of the 50 Foot Woman“.

Schwerpunkt vieler ihrer Stücke ist das weibliche Begehren[5] (etwa „Das Begehren als Wille zur Falle“, sowie der fortlaufende Performancezyklus „Anima“). Genreübergreifend entstehen daraus vermehrt filmische Arbeiten („Interior Design“).

Miki Malörs Theater nährt sich von philosophischen und tiefenpsychologischen Theorien, woraus zuletzt einige Arbeiten zu Deleuze/Guattari zum Thema Wunschmaschinen entstanden sind („Die Frau die hundert Kuchen aß“, „Tigerbalsam“, „100 Objects to Represent Theatre“). Diese Arbeiten können als Versuch gelesen werden, das Unbewusste als Modell der ununterbrochenen und unbegrenzten Produktivität zu interpretieren. Daraus entstehen „Maschinen“, Gefüge, Tableaux des Begehrens, Junggesellinnenmaschinen der Subversion, bei denen Miki Malörs analytischer Hintergrund in Leidenschaft, Risiko und Berührung eingebettet ist.[6] Anstelle von Repräsentation, der Darstellung auf der Bühne, tritt das Tun, die reine Produktivität, die das psychologische Spiel durch eine radikale und für Assoziationen freie Bildsprache ersetzt.[7][8]

Miki Malör arbeitet seit Jahren mit dem Regisseur Miguel Ángel Gaspar zusammen.


Theater / Performance (Auswahl)



Film





Einzelnachweise


  1. Karl Weidinger: Miki Malör, die Aktörin. In: Wiener Zeitung. 4. September 1998 wienerzeitung.at
  2. Angelika Zach: Die Inszenierung des Seins. Porträt der freien Theatermacherin Miki Malör. In: STICHWORT Newsletter. Nr. 17, Wien 2004, S. 4–8.
  3. Helmut Ploebst: Ich erwäge Schleierzwang. In: FALTER. Nr. 8, Wien 1998, S. 60.
  4. Brigitte Suchan: Ich habe mehrere Leben. In: Wiener Zeitung. 7. September 2007 WZ–Archiv (Memento vom 23. Mai 2008 im Internet Archive)
  5. Katharina Pewny: Der Körper der Hysterie. In: AUF. Nr. 140, Juni 2008, ISSN 1810-0244, S. 6–9.
  6. Ulrike Moschen: Stadt der Frauen. In: SIMsKultur.net, Nr. 3, Wien 2007, S. 17–18.
  7. Daniela Fohn: Malör radikal. In: an.schläge. Wien November 2004, Nr. 11/2004, S. 34–35.
  8. Angela Heide: Was ich von dir weiß, was ich von dir höre. Nachtgespräch mit Miki Malör und Claudia Bosse. (PDF) In. gift. zeitschrift für freies theater, Wien, 2007, S. 15–21, abgerufen am 28. Februar 2009.
Personendaten
NAME Malör, Miki
KURZBESCHREIBUNG österreichische Theatermacherin, Regisseurin und Performerin
GEBURTSDATUM 29. August 1957
GEBURTSORT Wien

На других языках


- [de] Miki Malör

[en] Miki Malör

Miki Malör (born 29 August 1957) is an Austrian theatre creator, director and performance artist.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии