Miroslav Nemec (* 26. Juni 1954 als Miroslav Strkanec in Zagreb) ist ein deutscher Schauspieler, Musiker und Autor. Seit 1991 ist er vor allem als Hauptkommissar Ivo Batic, Teil des Münchner Ermittlerduos Batic und Leitmayr, aus der Krimireihe Tatort bekannt.
Leben
Herkunft und Ausbildung
Miroslav Nemec wurde in einer kroatischen Familie als Sohn des Bankangestellten Milan Strkanec und dessen Frau Nina, einer Sekretärin, geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern wurde er mit zwölf Jahren von seiner Großtante Vinka und deren Mann Fritz Nemec adoptiert. Fritz Nemec betrieb in Freilassing ein Ingenieurbüro für Kleinstprofile und Eisenbahn-Modellbau. Miroslav Nemec besuchte das Gymnasium in Traunstein und gründete mit 15 Jahren die Schülerband Asphyxia, in der er noch heute als Leadsänger und Keyboarder mitwirkt.
Am Mozarteum in Salzburg studierte Nemec Musik mit dem Schwerpunkt klassisches Klavier. 1973 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an und machte schließlich seinen Abschluss als Fachlehrer für Musik. Anschließend besuchte er die Schauspielakademie in Zürich.
Schauspiel und Musik
Seit 1977 spielte Nemec Theater, u.a. an den Bühnen der Stadt Köln, am Bayerischen Staatsschauspiel in München, in Essen, an der Oper Frankfurt (Spielzeit 1992/93 als Puck in der Britten-Oper Ein Sommernachtstraum) und am Münchner Volkstheater.
Im Laufe der Zeit wandte er sich allerdings mehr und mehr der Arbeit vor der Fernsehkamera zu. So sah man ihn unter anderem in der Fernsehserie Die Wiesingers als Schwiegersohn der Münchner Brauereifamilie und in der Serie Liebling Kreuzberg als Staatsanwalt und Gegenspieler von Manfred Krug. In Gastrollen in Fernsehserien, wie u.a. Derrick, Der Alte und Denninger – Der Mann mit den zwei Gesichtern, trat er wiederholt als Bösewicht auf. Seit 1991 ist Nemec mehrmals im Jahr als Kriminalhauptkommissar Ivo Batic im Münchner BR-Tatort an der Seite von Udo Wachtveitl als sein Kollege Franz Leitmayr zu sehen.
In der Miro Nemec Band ist er Sänger, Gitarrist und Keyboarder. Mit beiden Gruppen spielte er für den Förderverein HAND IN HAND Freunde der Kriegswaisenkinder in Ex-Jugoslawien e.V. Diesen 2004 gelöschten Verein hatte er 1994 mit einigen Kollegen ins Leben gerufen.
Engagement
Nemec engagiert sich als ehrenamtlicher Botschafter der Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland Nordhausen e.V. in Tambach-Dietharz, ferner ist er Mitglied im Förderkreis der Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft und im Bundesverband Schauspiel (BFFS).[1]
Privates
In den frühen 1980er Jahren war Nemec mit der Schauspielerin Rita Russek liiert, in der ersten Hälfte der 1990er Jahre mit Janina Hartwig.[2] Miroslav Nemec hat zwei Töchter, eine aus seiner ersten Ehe, die nach einem Jahr geschieden wurde. 2013 heiratete er seine Lebensgefährtin Katrin Jäger, mit der er seit 2000 in München lebt; im Februar 2012 wurde ihre gemeinsame Tochter geboren.[3][4]
2011 legte er autobiografische Erzählungen unter dem Titel Miroslav – Jugoslav vor.[5]
Filmografie
Spielfilme
1987: Nichts ist wie es ist
1987: Dies Bildnis ist zum Morden schön
1991: Das serbische Mädchen
1992: Die Zeit danach
1992: Die Distel
1997: Herz über Kopf
1997: Joy Fieldings Mörderischer Sommer
1997: Der große Lacher
1997: Gefangene der Liebe
1997: Frucht der Gewalt
1998: Das Geheimnis der Ungehorsamen
1998: Tödliche Diamanten
1999: Lieber böser Weihnachtsmann
2000: Kein Weg zurück
2000: Einladung zum Mord
2001: Stern der Liebe
2002: Liebe darf alles
2002: Verliebt auf Bermuda
2003: Lottoschein ins Glück
2003: Ehespiele
2003: Ich leih’ dir meinen Mann
2004: Das unbezähmbare Herz
2005: Brücke zum Herzen
2007: Die Copiloten
2008: Letzte Ausfahrt Weiden-Ost
2010: Liebe ist nur ein Wort
2013: Der blinde Fleck
2015: Der Prinz im Bärenfell
2021: Eine Liebe später
Fernsehserien
1984: Die Wiesingers
1985: Aktenzeichen XY … ungelöst – Folge 174 (Mladen P., Filmfall 2), Folge 179 (Filmfall 1, Milan), Folge 182 (Filmfall 2, beklauter Autobesitzer)
2012: Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise nach Australien
2013: Lilly Schönauer – Liebe mit Familienanschluss
2014–2015: Dr. Klein (12 Folgen)
2015: Der Staatsanwalt (Folge Tödlicher Ehrgeiz)
2016: Der Kroatien-Krimi: Tod einer Legende
Hörbücher
In meinem kleinen Land (gemeinsam mit Jan Weiler und Udo Wachtveitl), der Hörverlag, ISBN 978-3-89940-955-0.
Die Toten von der Falkneralm (Autorenlesung), der Hörverlag, ISBN 978-3-8445-2330-0.
Werke
Miroslav – Jugoslav , Autobiografie, Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried, 2012, ISBN 978-3-87336-405-9.
Die Toten von der Falkneralm, Roman, Albrecht Knaus Verlag, München, 2016, ISBN 978-3-8135-0702-7.
Kroatisches Roulette, Roman, Penguin Verlag, München, 2018, ISBN 978-3-328-60007-7.
Auszeichnungen
1997: Goldener Löwe als „Bester Serien-Schauspieler“, gemeinsam mit Udo Wachtveitl
2001: Bayerischer Fernsehpreis für die Tatort-Folge Kleine Diebe, zusammen mit Udo Wachtveitl und Regisseurin Vivian Naefe
2002: Adolf-Grimme-Preis für die Tatort-Folge Im freien Fall, gemeinsam mit Alexander Adolph, Jobst Oetzmann, Silvia Koller und Udo Wachtveitl
2007: Brisant Brillant für sein soziales Engagement
2011: Grimme-Preis für Tatort – Nie wieder frei sein
2011: Bayerischer Verdienstorden
2012: Bayerischer Fernsehpreis, Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten, gemeinsam mit Udo Wachtveitl
2013: Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste
2014: Bayerischer Poetentaler
2017: Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.702.
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