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Otto Schenk (* 12. Juni 1930 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Intendant.

Otto Schenk (2010)
Otto Schenk (2010)

Leben


Otto Schenk wurde als Sohn katholischer Eltern geboren. Sein Großvater war der Wiener Embryologe Samuel Leopold Schenk. Da seine Großeltern väterlicherseits getaufte Juden waren, wurde sein Vater nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 nach den Nürnberger Gesetzen diskriminiert. Daher verlor er seinen bisherigen Arbeitsplatz als Jurist. Eine weitere Verfolgung blieb ihm erspart, da er mit einer „Arierin“ verheiratet war und dadurch in einer „privilegierten Mischehe“ lebte. Otto Schenk wiederum musste vorübergehend dem „Deutschen Jungvolk“ beitreten, wurde aber wenig später, da von den Nationalsozialisten als „Mischling“ eingestuft, wieder ausgeschlossen.

Schenk wuchs mit seiner Schwester im ersten Wiener Gemeindebezirk auf und hat darüber in der ORF-Doku Meine Innere Stadt (2017) berichtet.[1]

Nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann er seine Karriere am Wiener Volkstheater und danach am Theater in der Josefstadt. Ab 1953 führte er bei verschiedenen Aufführungen in Wiener Theatern Regie. 1957 inszenierte er seine erste Oper (Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart) am Salzburger Landestheater. Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel- und Opernhäusern der Welt, darunter am Wiener Burgtheater, den Münchner Kammerspielen, der Wiener Staatsoper, der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und dem Royal Opera House in Covent Garden, London. Weitere Operninszenierungen erarbeitete er für die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper oder die Hamburgische Staatsoper.

1956 heiratete Schenk Renée Michaelis, die er am Reinhardt-Seminar kennengelernt hatte; 1957 wurde der gemeinsame Sohn Konstantin geboren.[2] Seine Frau starb am 7. April 2022 nach langer Krankheit im Alter von 96 Jahren.[3]

Von 1986 bis 1988 fungierte Schenk als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele, von 1988 bis 1997 war Otto Schenk Direktor des Theaters in der Josefstadt (gemeinsam mit Robert Jungbluth). Für seine ausdrucksstarken Wagner-Interpretationen erhielt er im Jahr 2009 den „Anton-Seidl-Preis“ (Anton-Seidl-Award) der „Wagner-Society of New York“.

Als Kabarettist trat Schenk schon in den 1950er-Jahren im Kabarett Simpl auf, begeisterte jedoch in den letzten Jahrzehnten sein Publikum im gesamten deutschen Sprachraum mit seinen Leseabenden unter dem Motto „Sachen zum Lachen“. Zahlreiche Schallplatten begleiten diese Tätigkeit, bei der er immer dieselbe Rolle spielt – den Schenk.

Im März 2021 gab er seinen Abschied von der Bühne bekannt, seine letzte Rolle war im November 2020 die des Dieners Firs in Der Kirschgarten am Theater in der Josefstadt.[4]


Theater (Auswahl)



Regiearbeiten


Folgend eine Auswahl von Inszenierungen an Opern- und Schauspielhäusern:


Schauspielrollen



Filmografie (Auswahl)



Synchronrollen



Bücher



DVDs (Auswahl)


Anlässlich des 75. Geburtstages von Otto Schenk erschien im Jahr 2005 die Jubiläumsausgabe 1: Ich habe den Humor immer sehr ernst genommen auf 6 DVDs.

Im Jahr 2010 erschien aus Anlass des 80. Geburtstages die Jubiläumsausgabe 2: Sternstunden und alte Hüte ebenfalls auf 6 DVDs.


Auszeichnungen



Comic-Hommage


Im Comicbuch Der Blöde und der Gscheite – Die besten Doppelconferencen. (Text: Hugo Wiener | Zeichnungen: Reinhard Trinkler | Amalthea Signum Verlag) ist die gezeichnete Hauptfigur des Würstelmannes Otto Schenk nachempfunden, eine Reminiszenz an dessen Rolle in der ORF-Fernsehserie Heiße am Samstag.[13]


Literatur




Commons: Otto Schenk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Otto Schenk, Paulus Manker, Brigitte Swoboda und Peter Rapp präsentieren am 16. Juli „Meine Innere Stadt“. apa.at abgerufen am 28. Juli 2017.
  2. Herbert Fechter, Franz Endler (Hrsg.): Otto Schenk: Nach aussen bin ich ja viel jünger. Mit Verzeichnissen der Theaterrollen und der Regiearbeiten für Schauspiel, Oper und Operette. Amalthea, Wien 2005, ISBN 3-85002-535-7, S. 271.
  3. Otto Schenks Ehefrau Renée mit 96 Jahren gestorben. In: kurier.at, 7. April 2022, abgerufen am 19. Mai 2022.
  4. Otto Schenks Abschied von der Bühne. In: ORF.at. 11. März 2021, abgerufen am 12. März 2021.
  5. Internet-Auftritt der Bayerischen Staatsoper, abgerufen am 23. Januar 2015
  6. Anthony Tommasini: „Don Pasquale“ in a New Production at the Met by Otto Schenk. In: The New York Times. 3. April 2006
  7. Theater in der Josefstadt: Archiv 1923/1924 – 1997/1998. In: josefstadt.org. 24. Dezember 2021, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  8. guido.tartarotti: Wenn der Tod auf die Blase drückt. (kurier.at [abgerufen am 24. März 2018]).
  9. Stücke. Abgerufen am 7. April 2020.
  10. Mailath überreicht Otto Schenk Bürgerurkunde von Wien Rathauskorrespondenz vom 11. Juni 2010 (Abgerufen am 11. Juni 2010)
  11. Die Buchlieblinge 2014 (Memento des Originals vom 9. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buchliebling.at. Abgerufen am 21. Mai 2015.
  12. Für Lebenswerk geehrt: Platin-Romy für Schenk. In: orf.at, 21. März 2016, abgerufen am 21. März 2016.
  13. Bücher. Abgerufen am 25. März 2017.
Personendaten
NAME Schenk, Otto
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Schauspieler, Kabarettist, Regisseur, Intendant und Autor
GEBURTSDATUM 12. Juni 1930
GEBURTSORT Wien

На других языках


- [de] Otto Schenk

[en] Otto Schenk

Otto Schenk (born 12 June 1930, in Vienna) is an Austrian actor, and theater and opera director.



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