Pierre Franckh (* 1. Mai 1953 in Heilbronn) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur, Unternehmer und Autor.
Biografie
Bereits als Sechsjähriger stand Franckh auf der Bühne. Mit zehn Jahren gab er sein Filmdebüt in dem Kinofilm Das Haus in Montevideo (1963) von Helmut Käutner. In Pepe, der Paukerschreck (1969) spielte er einen von seinem Onkel und Direktor (Theo Lingen) ans Mommsen-Gymnasium eingeschleusten Schüler-Spion, der sich aber schließlich anpasst. Seitdem wirkte er in vielen Kinofilmen mit, stand häufig auf Theaterbühnen wie dem Residenztheater München, dem Renaissance-Theater Berlin und trat in Stuttgart und Frankfurt am Main auf.
Im Fernsehen war er in über 350 Fernsehproduktionen zu sehen. In Serien wie Derrick oder Der Alte übernahm er Charakterrollen und komödiantische Rollen in zahlreichen Fernsehspielen (Der Tannenzweig, Weißblaue Geschichten, beide im ZDF). Von 1976 bis 1978 moderierte er Hit-Kwiss, die erste Popmusik-Quiz-Sendung für Jugendliche, mit Hits und Stars aus internationalen Hitparaden, die über drei Jahre erfolgreich im Ersten lief, ein Novum in der deutschen Fernsehgeschichte.[1] 1986 wirkte er in einer seinerzeit umstrittenen Folge Gewalt im Spiel der Erfolgsserie Die Schwarzwaldklinik mit, in der das Thema Vergewaltigung thematisiert wurde.[2]
In einigen Episoden der Fernsehreihe Tatort spielte er den Assistenten des Kommissars (z.B. Acht, neun – aus oder Verdeckte Ermittlung), und bei RTL auch den Kommissar selbst (Immer wenn sie Krimis liest). In der RTL-Serie Der Mann ohne Schatten war er neben Hans Peter Hallwachs als Ermittler zu sehen. Als Synchronsprecher lieh Franckh u.a. Martin Short in ¡Drei Amigos!, Steve Zahn in National Security und Chow Yun-Fat in Bulletproof Monk – Der kugelsichere Mönch seine Stimme.
1995 spielte er in dem preisgekrönten Film Der Totmacher von Romuald Karmakar an der Seite von Götz George und Jürgen Hentsch. Seit 1996 widmet sich Pierre Franckh verstärkt der Autorentätigkeit. Im April 1998 gründete er zusammen mit seiner Ehefrau Michaela Merten die Talking Stick Film Productions. Im Jahr 2000 gab er mit dem Kinofilm Und das ist erst der Anfang sein Debüt als Autor und Regisseur. Im Jahr 2002 lief Costa-Gavras’ Film Der Stellvertreter, in dem Franckh die Rolle des Pastor Wehr spielte, auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin im Wettbewerb.
Seit 2015 ist Pierre Franckh mit seiner Ehefrau Michaela Merten und ihrer gemeinsamen Tochter Julia Franckh selbständig im Bereich Persönlichkeitsentwicklung.
Familie
Pierre Franckh ist seit 1992 mit Michaela Merten verheiratet und lebt in München. 1993 kam eine gemeinsame Tochter auf die Welt.
Filmografie (Auswahl)
1962: Peter Pan
1963: Südfrüchte
1963: Das Haus in Montevideo
1964: Lausbubengeschichten
1966: Spielplatz
1968: Sie schreiben mit – Die Chauffeursmütze
1969: Die Lümmel von der ersten Bank – Pepe, der Paukerschreck
1969: Die Lümmel von der ersten Bank – Hurra, die Schule brennt!
1970: Frisch, fromm, fröhlich, frei
1970: Der Kommissar – ...wie die Wölfe
1972: Cabaret
1972: Der Kommissar – Tod eines Schulmädchens
1972: Der Kommissar – Blinde Spiele
1973: Der Kommissar – Tod eines Buchhändlers
1974: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit (Fernsehreihe)
1974: Unser Walter (7 Episoden)
1975: Verbrechen nach Schulschluß
1975: Derrick – Hoffmanns Höllenfahrt
1976: Derrick – Pecko
1976: Bier und Spiele (Fernsehserie, 14 Folgen)
1976–1978: HIT KWISS – (Moderation, SDR 45-minütiges Musikquiz)
1996: Der Alte – Folge 222: Der Tod schreibt das Ende
1997: Derrick – Pornoccio (die Hauptrolle spielt seine Frau Michaela Merten)
1997: Rosenzweigs Freiheit
1998: Frankfurter Kreuz
1998: Derrick – Anna Lakowski
1998: Derrick – Das Abschiedsgeschenk (weibl. Hauptr. Michaela Merten)
1998: Medicopter 117 – Jedes Leben zählt
1999: The Heart and the Sword
2000: Und das ist erst der Anfang (Buch und Regie)
2001: Zwei Brüder – Abschied – TV – ZDF
2001: Im Namen des Gesetzes
2002: Der Stellvertreter
2003: SOKO 5113 – Match over
2003: Edel & Starck – Knastbruder Felix
2004: Unser Charly – Gewagter Einsatz (TV-Serie)
Synchronrollen (Auswahl)
Filme
1974: Ekkehardt Belle als Pauli in Es war nicht die Nachtigall
1980: Christopher Atkins als Richard in Die blaue Lagune
1990: Michael Biehn als Lt. James Curran in Navy Seals – Die härteste Elitetruppe der Welt
1992: Tim Curry als Hector, Hotelconcierge in Kevin – Allein in New York
1993: Michael Jeter als Pater Ignatius in Sister Act 2 – In göttlicher Mission
2005: Bill Bailey als Wal in Per Anhalter durch die Galaxis
Serien
1981: als Verkehrspolizist in Die Märchenbraut
1983: Michael Bowen als Bill Reed in Falcon Crest
1987: Michael Bowen als Jack Harm in Ein Engel auf Erden
1993–1994: als Wusel (1. Stimme) in Als die Tiere den Wald verließen
1995: Harry Anderson als Harry „The Hat“ Gittes in Cheers
Werke
Glücksregeln für die Liebe. Koha, Burgrain 2004 (NA. 2010), ISBN 978-3-936862-50-8:
Erfolgreich wünschen: 7 Regeln wie Träume wahr werden. Koha, Burgrain 2005, ISBN 978-3-936862-66-9.
Papa, erklär mir die Welt … ich erkläre dir meine mit Julia Franckh, illustriert von Eugen Stross, Pattloch, München 2005, ISBN 978-3-629-01359-0.
mit Michaela Merten: Der ganz alltägliche Beziehungswahnsinn. Ariston, München 2007, ISBN 978-3-7205-4000-1.
Einfach glücklich sein! 7 Schlüssel zur Leichtigkeit des Seins. Goldmann, München 2008, ISBN 978-3-442-33793-4.
365 Tage erfolgreich wünschen. arsEdition, München 2009, ISBN 978-3-7607-4970-9.
365 Tage einfach glücklich sein! arsEdition, München 2010, ISBN 978-3-7607-4411-7.
Wünsch Dich schlank: 11 Schlüssel zum idealen Wunschgewicht. Koha, Burgrain 2010, ISBN 978-3-86728-114-0.
Heute ist ein guter Tag, weil … Mein Glücks-Tagebuch. Südwest, München 2010, ISBN 978-3-517-08686-6.
Das Geheimnis der Wunschkraft. 49 Schlüssel zur Wunschverstärkung. Königsfurt-Urania, Krummwisch 2010, ISBN 978-3-86826-716-7.
Heute ist ein guter Tag – Kalender 2013. Irisiana, München 2011, ISBN 978-3-424-15153-4.
Einfach erfolgreich sein – Lebe deinen Traum. Arkana, München 2011, ISBN 978-3-442-33890-0.
Die 77 erfolgreichsten Wunschregeln. Koha, Burgrain 2011, ISBN 978-3-86728-143-0.
21 Wege, die Liebe zu finden Knaur, München 2011, ISBN 978-3-426-87586-5.
mit Michaela Merten: Nicht ohne meinen Rettungsring: Glücksmomente für den Alltag. Südwest, München 2012, ISBN 978-3-517-08783-2.
7 Glücksregeln für die Wunschfigur. Mit 30 Schlankrezepten. Gräfe und Unzer, München 2012, ISBN 978-3-8338-2402-9.
Erfülle deine Herzenswünsche. Korsch, Gilching 2018, ISBN 978-3-7827-9480-0.
Finde deinen Seelenpartner: wie du dich für die Liebe deines Lebens öffnest. Gräfe und Unzer, München 2021, ISBN 978-3-8338-7792-6.
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München, Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S.254.
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