Salma Hayek Pinault (* 2. September 1966 in Coatzacoalcos als Salma Valgarma Hayek Jiménez)[1][2] ist eine mexikanisch-US-amerikanische Schauspielerin und Produzentin.
Leben
Hayeks Vater, der Libanese Sami Hayek, war Politiker und Manager im Ölgeschäft. Ihre mexikanische Mutter Diana Jiménez war Opernsängerin. Im Alter von zwölf Jahren verließ Salma die Stadt Coatzacoalcos im Südosten Mexikos und ging auf ein katholisches Internat im US-Bundesstaat Louisiana. Hayek musste die Schule verlassen, nachdem sie durch schlechtes Benehmen auffällig geworden war. Sie zog zu ihrer Tante nach Houston und blieb dort bis zu ihrem 17.Lebensjahr. Nach ihrem Schulabschluss ging sie zurück in ihre Heimat und studierte in Mexiko-Stadt Internationale Beziehungen und Drama.
Das Studium brach sie zugunsten der Schauspielerei ab. Nach einigen Theaterauftritten bekam sie 1989 die Hauptrolle in der mexikanischen Telenovela Teresa. 125 Episoden (anfangs 41–44Minuten, dann 21Minuten) wurden gedreht. Die Telenovela wurde ein Erfolg, in über 20 Ländern ausgestrahlt und Hayek in ihrem Heimatland Mexiko zum Star.
1991 siedelte sie nach Los Angeles über, um in Hollywood Karriere zu machen. Sie verbesserte ihre Englischkenntnisse (die trotz der in den USA verbrachten Jugendjahre nicht ausreichten)[3] und nahm Schauspiel- und Sprechunterricht. In den ersten Jahren war sie von dem kümmerlichen Angebot an substanziellen Rollen für lateinamerikanische Frauen enttäuscht. Im Januar 1993 ergatterte sie eine Nebenrolle in dem Film Mi Vida Loca.
Nach ihrem eigenen Bekunden war es damals als „Libanesin“ einfacher denn als „Mexikanerin“, attraktive Filmrollen in Hollywood zu bekommen. Dann aber setzte ein „Latin“-Boom in den USA ein.
1995 spielte sie an der Seite von Antonio Banderas in dem Film Desperado; Regisseur Robert Rodriguez war durch Zufall auf sie aufmerksam geworden. 1996 arbeiteten Rodriguez und sie erneut zusammen, in From Dusk Till Dawn spielte sie eine Vampirin. Insbesondere die Szene mit ihrem Schlangentanz, der von Tito & Tarantulas Titel After Dark musikalisch begleitet wird, machte Hayek bekannter.
2002 wirkte sie am Film Frida als Koproduzentin und Darstellerin der Hauptfigur Frida Kahlo mit. 2003 war Hayek als beste Schauspielerin für ihre Rolle in dem Film Frida sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert. Der Film erhielt zwei Oscars.
Mit der Gründung ihrer eigenen Filmproduktionsfirma schuf sie sich ein zweites Standbein. Sie konnte sich Rollen nun selbst geben und zählte bald zu den Topverdienern der Branche.
Salma Hayek spricht fließend Spanisch, Arabisch, Portugiesisch und Englisch. Seit September 2007 ist sie Mutter eines Mädchens. Vater ist der französische Milliardär François-Henri Pinault, den sie am 14.Februar 2009 in Paris im kleinen Kreis heiratete, nachdem sie noch im Juli 2008 die Verlobung mit ihm gelöst hatte.
Zu Beginn des Jahres 2012 wurde Hayek von der französischen Regierung (Nicolas Sarkozy war damals Präsident) zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt.[4]
Am 13. Dezember 2017 warf Salma Hayek dem Filmproduzenten Harvey Weinstein vor, sie bei den Vor- und Dreharbeiten zum Film Frida im Jahr 2002 sexuell bedrängt und belästigt zu haben. Sie veröffentlichte einen Gastbeitrag in der New York Times.[5]
Weinstein hat die Vorwürfe dementiert.[6][7]
Hayek erkrankte 2020 zu Beginn der COVID-19-Pandemie schwer an Corona. Sie verbrachte laut eigenen Angaben sieben Wochen isoliert in einem Zimmer und wurde zeitweise mit Sauerstoff beatmet.[8]
In ihren Filmen wird sie zumeist von Christin Marquitan synchronisiert.[9]
Soziales Engagement
Hayek engagiert sich für karitative Zwecke. Unter anderem unterstützte sie die gemeinsame Initiative von Pampers und UNICEF, die sich zum Ziel gesetzt hatte, Tetanus mit Impfungen und begleitenden Maßnahmen bis zum Jahr 2012 auszurotten.[10]
Bei einem UNICEF-Besuch 2009 in einem Krankenhaus in dem westafrikanischen Land Sierra Leone, wo die Tetanus-Kindersterblichkeit weltweit am größten ist, stillte Hayek ein vor Hunger schreiendes Baby– dessen Mutter konnte das Kind mangels Milch nicht selbst ernähren. Hayek löste damit eine heftige Debatte in den USA aus.[11][12]
Sie ist die Sprecherin der Initiative Speak Out Against Domestic Violence („Aufbegehren gegen häusliche Gewalt“) und hat für Frauenhäuser in ihrer mexikanischen Heimatstadt Coatzacoalcos und einem Nachbarort mehr als 750.000US-Dollar gespendet. Für den Kampf gegen häusliche Gewalt gründete sie die Salma-Hayek-Stiftung. Sie forderte in einer Rede vor dem US-Senat im Jahr 2005 u.a. härtere Gesetze gegen Misshandlungen in der Ehe.[13] Hayek hatte schon in jungen Jahren mitansehen müssen, wie ein Mann auf offener Straße seine Frau verprügelte.[14]
Filmografie (Auswahl)
1988: Un nuevo amanecer (Fernsehserie, drei Folgen)
1989: Teresa (Fernsehserie, drei Folgen)
1992: Das Gesetz der Straße (Street Justice, Fernsehserie, Folge 1x12 Homecoming)
1993: Mi vida loca
1994: Bad Boys Never Die (Roadracers, Fernsehfilm)
1995: Midaq Alley (El Callejón de los Milagros)
1995: Fair Game
1995: Four Rooms
1995: Desperado
1996: Follow Me Home
1996: From Dusk Till Dawn
1996: Fled – Flucht nach Plan (Fled)
1997: Sistole Diastole (Kurzfilm)
1997: Der Glöckner von Notre Dame (The Hunchback, Fernsehfilm)
1997: Fools Rush In – Herz über Kopf (Fools Rush In)
1997: Breaking Up
1998: Studio 54 (54)
1998: Schrille Nächte in New York (The Velocity of Gary)
1998: The Faculty
1999: Dogma
1999: Keine Post für den Oberst (El Coronel no tiene quien le escriba)
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