Sharon Yvonne Stone (* 10. März 1958 in Meadville, Pennsylvania) ist eine US-amerikanische Filmschauspielerin. Ihren Durchbruch als Hauptdarstellerin hatte sie 1992 in dem Erotikthriller Basic Instinct.
Leben
Die Tochter von Joseph und Dorothy Stone hat drei Geschwister: Kelly, Mike und Patrick. Sie verließ Meadville 1977 und ging nach New York, um als Model zu arbeiten.
Ihre Schauspielkarriere begann 1980 mit einer Rolle in Woody Allens Stardust Memories. Danach gab sie die „schöne Frau an der Seite des Helden“ in Filmen wie Police Academy 4, Action Jackson und 1990 in Die totale Erinnerung – Total Recall mit Arnold Schwarzenegger. Berühmt wurde sie 1992 durch ihre Rolle in Paul Verhoevens Erotikthriller Basic Instinct, für die sie eine Nominierung für den Golden Globe, aber auch für die Goldene Himbeere erhielt. Die US-Kulturwissenschaftlerin Camille Paglia preist ihre Figur dagegen als „großartigen Vamp, wie Mona Lisa, eine Art heidnische Göttin“ („a great vamp figure, like Mona Lisa herself, like a pagan goddess“).[1]
Anschließend versuchte sie vergeblich, diesen Erfolg mit weiteren erotischen Rollen in Sliver und The Specialist zu wiederholen. Für ihre Leistung in Martin ScorsesesCasino erhielt sie schließlich einen Golden Globe und eine Nominierung für den Oscar. Weitere Golden-Globe-Nominierungen erhielt sie für The Mighty und für Die Muse. Trotz ihrer Auftritte in Casino, The Mighty, Last Dance und Gloria galt sie bald als Kassengift.
Sharon Stone erlitt Ende September 2001 eine massive Hirnblutung, neun Tage lang schwebte sie auf der Intensivstation in Lebensgefahr. Zwei Jahre brauchte sie danach, um wieder laufen, sehen, sprechen und lesen zu lernen und ins Leben zurückzufinden. Seither nahm sie meist nur Gastauftritte an.[2]
2004 versuchte sie mit dem Film Catwoman an der Seite von Halle Berry ein Comeback. Der Film floppte bei Kritik und Publikum gleichermaßen. Ende Dezember 2005 wirkte sie in zwei Folgen der türkischen Serie Kurtlar Vadisi mit; ihre Gage spendete sie Tsunami-Opfern. 2006 kam unter dem Titel Basic Instinct – Neues Spiel für Catherine Tramell eine Fortsetzung von Basic Instinct in die Kinos. Während Stone für ihre Darstellung durchaus Lob erntete, konnte der Film die in ihn gesteckten kommerziellen Erwartungen nicht erfüllen.
Neben Filmen wirkte sie auch als Gaststar in verschiedenen Serien mit. 1984 hatte sie einen Auftritt in der Serie Magnum, wo sie zu Beginn der 5. Staffel in der Doppelfolge Schwarzer Spiegel (O: Echos of the mind) mitspielte. 2003 war sie für drei Folgen in der Serie Practice – Die Anwälte zu sehen. 2010 gehörte sie für vier Folgen zum Ensemble von Law & Order: Special Victims Unit. Im Jahr 2012 sollte sie unter der Regie von Tony Kaye in dem Erotic-Thriller Attachment ein weiteres Mal die Femme fatale spielen;[3] eine Veröffentlichung des Films steht jedoch aus (Stand März 2015).
Von 1984 bis 1987 war sie mit dem Fernsehproduzenten Michael Greenburg verheiratet.[4] Ihre 1998 geschlossene Ehe mit dem Journalisten Phil Bronstein wurde 2004 geschieden. 2000 adoptierte das Paar einen Neugeborenen,[5] zwei weitere neugeborene Söhne adoptierte Stone als Single 2005 und 2006.[6]
Stone betätigt sich auch als Songwriterin. Sie schrieb beispielsweise den Text für das Stück For you des Musikprojektes Schiller.[7][8]
Erdbeben-Kontroverse
Nach dem Erdbeben in China im Mai 2008 sagte Sharon Stone beim Filmfestival von Cannes vor Journalisten:
„Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie wir mit den Olympischen Spielen umgehen sollen, denn die sind nicht nett zum Dalai Lama, der ein guter Freund von mir ist. Und dann war da dieses Erdbeben und alles andere, und da dachte ich: Ist das Karma? Wenn man nicht nett ist, passieren einem schlimme Dinge.“
– Sharon Stone
Die Bemerkung löste teilweise heftige Kritik aus. Der Verband der Filmschaffenden von Hongkong protestierte, der Kino-Betreiber UME Cineplex wollte Filme mit Stone nicht mehr zeigen, und die von Christian Dior beauftragte Werbefirma ließ in China Plakate entfernen, auf denen Stone abgebildet war.[9] Dior veröffentlichte in ihrem Namen schließlich eine Entschuldigung.[10]
Filmografie (Auswahl)
1980: Stardust Memories
1981: Tödlicher Segen (Deadly Blessing)
1983: Remington Steele (Fernsehserie, Folge Phantasten und Terroristen)
1984: Triple Trouble (Irreconcilable Differences)
1984: Magnum (Magnum, p.i., Fernsehserie, Doppelfolge: Schwarzer Spiegel)
1984: Mike Hammer (Mickey Spillane’s Mike Hammer, Fernsehserie, Folge Spione)
1985: T.J. Hooker (Fernsehserie, Folge Verbrechen im Filmstudio)
1985: Quatermain – Auf der Suche nach dem Schatz der Könige (King Solomon’s Mines)
1987: Quatermain II – Auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt (Allan Quatermain and the Lost City of Gold)
1987: Police Academy 4 – Und jetzt geht’s rund (Police Academy 4: Citizens on Patrol)
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