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Ayşe Polat (* 19. November 1970 in Malatya) ist eine türkisch-deutsche Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin und Autorin der Berliner Schule. In ihren Filmen behandelt die Kurdin die Themen Identitätssuche und Identitätsverlust.


Leben und Werk


Polat wurde 1970 in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Malatya in der Türkei geboren. 1978 siedelte sie mit ihren Eltern in die Hansestadt Hamburg. Mit 15 Jahren begann sie auf Super 8 und mit der Videokamera zu filmen. 1991 erhielt sie für ihre Milieustudie Entfremdet beim Bundeswettbewerb Jugend und Video den Förderpreis. Von 1990 bis 1995 studierte sie Philosophie, Kulturwissenschaften und Germanistik an der FU Berlin und der Bremer Universität. 2014/15 wurde sie von der Kulturakademie Tarabya in Istanbul als Artist-in-Residence eingeladen. 2017/18 folgte eine weitere Artist-Residency an der FU Berlin in der Kolleg-Forschungsgruppe Cinepoetics — Poetologien audiovisueller Bilder.

1992 entstand der Kurzfilm „Fremdennacht“, der vom Hamburger Filmbüro gefördert wurde. 1994 folget der mehrfach ausgezeichnete Kurzfilm Ein Fest für Beyhan. Auch „Gräfin Sophia Hatun“ (1997) wurde auf mehreren internationale Festivals vorgestellt. Ihr Langspielfilmdebüt feiert Ayşe Polat mit Auslandstournee (1999) und wurde auf Filmfestivals in Karlovy Vary, Tokio und Ankara gezeigt. Ihr zweiter Langfilm En Garde (2004) eröffnete das Filmfestival von Locarno und erhielt den Silbernen Leoparden für den besten Film und die beste Hauptdarstellerinnen. 2005 erhielt Polat für En Garde den Deutschen Kritikerpreis.

2006 inszenierte Polat am Berliner Theater Hebbel am Ufer das Stück Otobüs, das die Entführung einer Gruppe deutscher Pauschaltouristen in der Türkei behandelt. Bei ihrem dritten Spielfilm Luks Glück wirkte Polat als Co-Produzentin mit. Die Tragikomödie erzählt die Geschichte einer türkischen Familie zwischen Hamburg und Istanbul, deren Leben durch einen Lottogewinn aus den Fugen gerät. Ihr Film Die Erbin, den sie u. a. auch produzierte, wurde auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam gezeigt. Der Film behandelt die Rückkehr einer jungen Frau aus Deutschland zurück in die Heimat des verstorbenen Vaters.   Ihr erster Dokumentarfilm Die Anderen feierte auf dem DOK Leipzig seine Premiere. Seit 2018 führt Polat Regie bei der ZDF-Krimiserie Der Staatsanwalt. 2020 führt sie Regie bei dem Dortmunder Tatort.


Rezeption


Polat gehörte Ende der neunziger Jahre zur ersten Welle junger türkischer Filmemacher.[1] Ihre kurdische Herkunft erlaubte ihr einen eigenen Zugang zu Themen von Heimat und Herkunft.[2] Sie war als eine der wenigen deutschen Filmemacherinnen mit Migrationsgeschichte[3] auf der Retrospektive der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin vertreten, die das Filmschaffen von Regisseurinnen in der Zeit von 1968 bis 1999 zum Thema macht.[4]


Filmografie (Auswahl)



Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. Christian Buß: "Luks Glück": Komödie von Ayse Polat über türkische Lottogewinner. In: Der Spiegel. 28. Juni 2012, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 31. März 2022]).
  2. Christian Buß: Halbmond über Altona. In: Die Tageszeitung: taz. 31. Dezember 1998, ISSN 0931-9085, S. 26–27 (taz.de [abgerufen am 31. März 2022]).
  3. Fabian Tietke: Kaum Töchter zweier Welten. In: Die Tageszeitung: taz. 7. Februar 2019, ISSN 0931-9085, S. 23 ePaper,Berlin 17 Alle,Nord (taz.de [abgerufen am 31. März 2022]).
  4. Retrospektive 2019: „Selbstbestimmt. Perspektiven von Filmemacherinnen“. Abgerufen am 31. März 2022.
Personendaten
NAME Polat, Ayşe
KURZBESCHREIBUNG deutsche Filmregisseurin und Autorin kurdischer Herkunft
GEBURTSDATUM 19. November 1970
GEBURTSORT Malatya, Türkei

На других языках


- [de] Ayşe Polat

[en] Ayşe Polat

Ayşe Polat (* 19.10.1970 in Malatya) is a German-Kurdish film director, screenwriter and film producer.



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