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Barbara Jean Hammer (* 15. Mai 1939 in Hollywood, Los Angeles, Kalifornien; † 16. März 2019 in Manhattan, New York City, New York)[1] war eine US-amerikanische Filmemacherin, Performance- und Medienkünstlerin.[2]

Barbara Hammer beim 2014 Art+Feminism Wikipedia Editathon
Barbara Hammer beim 2014 Art+Feminism Wikipedia Editathon

Leben


Barbara Hammer ist in Los Angeles, Kalifornien als Tochter von Marian Kusz and John Wilber Hammer geboren und in Inglewood aufgewachsen. Sie war schon früh mit der Filmindustrie vertraut, da ihr Großvater als Koch für den amerikanischen Regisseur David Wark Griffith arbeitete.[3] Ihre Großeltern mütterlicherseits kamen aus der Ukraine.[4] Nach ihrer Schulzeit studierte sie an der University of California in Los Angeles Psychologie. Sie schloss mit dem Bachelor im Jahr 1961 ab. Ein Studium der englischen Literatur schloss sich an, welches sie 1963 mit dem Master beendete. In den frühen 1970er Jahren war sie zusätzlich in das Fach Film an der San Francisco State University eingeschrieben. Dort lernte sie Maya Derens Film Meshes of the Afternoon kennen, was sie dazu inspirierte, selbst experimentelle autobiografische Filme zu drehen.[5]

1974 war Hammer verheiratet und unterrichtete an einem Community College in Santa Rosa (Kalifornien). Etwa zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihr lesbisches Coming-out. Sie verließ ihre Ehe „auf einem Motorrad mit einer Super-8-Kamera im Gepäck“[3], wie sie im Interview gegenüber Tina DiFeliciantino erzählte. Im selben Jahr schuf sie den Film Dyketactics, der allgemein als einer der ersten lesbischen Filme weltweit gilt. Sie schloss darüber hinaus ihr Filmstudium mit dem Master ab.

In den Jahren 1996 bis 1997 besuchte sie am American Film Institute in Los Angeles den Lehrgang Multi-Media Digital Studies, wofür sie ein Post-Masters-Zertifikat erhielt.


Werk


Barbara Hammer gilt als Pionierin des Queer Cinema und eine der ersten Filmemacherinnen, die sich explizit filmisch mit lesbischen Lebensrealitäten auseinandersetzte. Sie ist bekannt für zahlreiche experimentelle filmische Annäherungen an Geschlechterrollen, lesbische Beziehungen und die Beschäftigung mit Alter und Familie.[6]

2006 wurde bei Barbara Hammer Eierstockkrebs diagnostiziert, womit sie sich wiederholt in künstlerischen Arbeiten – Filmen und Performances – auseinandersetzte. 2010 veröffentlichte sie ihre Autobiographie Hammer! Making Movies Out of Sex and Life,[7] für die sie 2011 mit dem Lambda Literary Award in der Kategorie Lesbian Memoir/Biography ausgezeichnet wurde.[8] Sie erlag der Krankheit im März 2019.[9]

Ihr Nachlass, der Originalkopien von Filmen, Prints, Outtakes und weiteres Material umfasst, wird vom Academy Film Archive in Los Angeles verwaltet, wo sich ein Projekt damit beschäftigt, ihr komplettes filmisches Werk aufzubereiten.[10]


Auszeichnungen


Für die mehr als 80 Bewegtbildwerke, die Barbara Hammer im Laufe ihres Lebens schuf, erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Ihr erster Langfilm, der experimentelle Dokumentarfilm Nitrate Kisses war 1993 für den Grand Jury Prize beim Sundance Film Festival nominiert. Er wurde im selben Jahr mit dem Polar Bear Award des ILGCN (International Gay and Lesbian Network) zur Zeit der Teddy-Verleihungen in Berlin und als beste Dokumentation beim Festival Internacional de Cine Realizado por Mujeres in Madrid ausgezeichnet.[11]

Im Jahr 2006 wurde ihr der erstmals verliehene Shirley Clarke Avant-Garde Filmmaker Award der New York Women in Film and Television zuerkannt, ebenso wie der Women in Film Award des St. Louis International Film Festival. 2008 erhielt sie den Leo Award des Flaherty Film Seminars. Ihr Film A Horse Is Not A Metaphor wurde 2009 mit dem Teddy Award als bester Kurzfilm ausgezeichnet und darüber hinaus Zweitplatzierter beim Black Maria Film Festival in Princeton, USA.

Für ihre Filme Generations und Maya Deren’s Sink gewann sie 2011 ebenfalls den Teddy Award in der Kategorie Bester Kurzfilm. Der Film wurde auf zahlreichen Festivals gezeigt, z. B. beim Torino Gay and Lesbian Film Festival, Punta de Vista Film Festival, dem Festival de Films des Femmes Créteil, und dem Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln.

Im Jahr 2013 wurde ihr ein Guggenheim-Stipendium für den Film Waking Up Together über die Dichterin Elizabeth Bishop zugesprochen. Im selben Jahr erhielt sie einen Marie Walsh Sharpe Artist Studioplatz, um an Performance-Projektionen zu arbeiten.


Förderpreis


Im Jahr 2017 wurde erstmals der mit 5.000 Dollar dotierte Barbara Hammer Lesbian Experimental Filmmaking Grant durch die Nonprofit-Organisation Queer Art in New York verliehen. Der Preis wurde von Barbara Hammer gestiftet. Die Jury setzte sich zusammen aus Cheryl Dunye, Su Friedrich und Dani Restack (früher: Leventhal).[12]


Bisherige Preisträgerinnen



Filmografie (Auswahl)



Performances



Installationen




Commons: Barbara Hammer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Richard Sandomir: Barbara Hammer, Filmmaker of Lesbian Sexuality, Dies at 79. In: The New York Times, 20. März 2019. Abgerufen am 25. März 2019 (englisch).
  2. Ausführlicher Nachruf in: Maximilíano Durón und Alex Greenberger: Barbara Hammer, Pioneering Queer Experimental Filmmaker, Dead at 79. In: artnews.com. 16. März 2019, abgerufen am 18. März 2019 (englisch).
  3. Tina DiFeliciantino: Barbara Hammer. In: Bomb Magazine. 1. April 1993, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).
  4. Jarrett Earnest: Time is an Emotional Muscle. Barbara Hammer with Jarrett Earnest. In: brooklynrail.org. 10. Dezember 2012, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).
  5. Sally Berger: Maya Deren's Legacy. In: Connie Butler, Alexandra Schwartz u. a. (Hrsg.): Modern Women: Women Artists at The Museum of Modern Art. Museum of Modern Art, New York 2010, ISBN 978-0-87070-771-1, S. 309.
  6. Greg Youmans: Performing Essentialism: Reassessing Barbara Hammer’s Films of the 1970s. In: headlands.org. Headlands Center for the Arts, 1. Januar 2016, abgerufen am 7. April 2019 (englisch).
  7. Barbara Hammer: HAMMER! Making Movies Out of Sex and Life. The Feminist Press at CUNY, New York 2010, ISBN 978-1-55861-612-7.
  8. Jenn Reese: 23rd Annual Lambda Literary Award Finalists and Winners. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Lambda Literary. 15. März 2012, archiviert vom Original am 27. März 2019; abgerufen am 27. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lambdaliterary.org
  9. Nadine Lange: Das Streben nach Sichtbarkeit. In: tagesspiegel.de. 17. März 2019, abgerufen am 19. März 2019.
  10. Hinweis auf der Webseite des Academy Film Archive
  11. Nitrate Kisses. In: berlinale.de. 2016, abgerufen am 7. April 2019.
  12. Maximilíano Durón: Queer-Art Names Inaugural Recipient of Barbara Hammer Lesbian Experimental Filmmaking Grant. In: artnews.com. 5. Dezember 2017, abgerufen am 13. April 2019 (englisch).
Personendaten
NAME Hammer, Barbara
ALTERNATIVNAMEN Hammer, Barbara Jean
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Filmemacherin, Performance- und Medienkünstlerin
GEBURTSDATUM 15. Mai 1939
GEBURTSORT Los Angeles, Kalifornien
STERBEDATUM 16. März 2019
STERBEORT New York City, New York

На других языках


- [de] Barbara Hammer (Filmemacherin)

[en] Barbara Hammer

Barbara Jean Hammer (May 15, 1939 – March 16, 2019) was an American feminist film director, producer, writer, and cinematographer. She is known for being one of the pioneers[1] of the lesbian film genre, and her career spanned over 50 years. Hammer is known for having created experimental films dealing with women's issues such as gender roles, lesbian relationships, coping with aging, and family life. She resided in New York City and Kerhonkson, New York, and taught each summer at the European Graduate School.[2]

[ru] Хаммер, Барбара

Барбара Джин Хаммер (15 мая 1939 — 16 марта 2019) — американский режиссёр документального кино и ЛГБТ-активистка, наиболее известная экспериментальными фильмами, исследующими лесбийскую сексуальность и историю репрезентации ЛГБТ-отношений в кино.



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