fiction.wikisort.org - RegisseurBernhard Sinkel (* 19. Januar 1940 in Frankfurt am Main, Hessen) ist ein deutscher Regisseur, Autor und Produzent.
Leben
Bernhard Sinkel studierte nach dem Abitur Jura an der Universität München und absolvierte das 1. und 2. juristische Staatsexamen. Danach wurde er Rechtsanwalt. Von 1970 bis 1972 war er Leiter des Archivs und der Dokumentation des Magazins Der Spiegel.
Nachdem er bereits an der Studiobühne der Universität und von 1964 bis 1966 auch für die Kleinkunstbühne Rationaltheater aktiv war, gründete er 1971 mit Alf Brustellin, Edgar Reitz, Ula Stöckl, Nikos Perakis und Alexander Kluge in München die Filmwerkstatt U.L.M. (Unabhängige Lichtspiel-Manufaktur). Sinkel beteiligte sich als Autor und Koproduzent.
Sein erster von ihm inszenierter Spielfilm, die Komödie Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat erhielt 1975 als Bester Spielfilm den Deutschen Filmpreis in Silber.
In München hob Sinkel 1975 die ABS-Filmproduktion aus der Taufe und arbeitete weiter mit Alf Brustellin zusammen. Ihre Filme waren bis zu Brustellins Tod ausnahmslos gesellschaftskritisch orientiert.
1986 rief er mit Bodo Scriba die Alcor Film- und Fernsehproduktionsgemeinschaft ins Leben. Nach Meinungsverschiedenheiten mit anderen Koproduzenten über die Gestaltung des Fernsehfilms Hemingway zog sich Sinkel zurück. Er machte sich in den Jahren danach als Opernregisseur einen Namen.
Sein Archiv befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[1]
Sinkel ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und seit 2015 Direktor der Abteilung Film und Medienkunst. 2020 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.[2]
Filmografie
- 1973: Clinch oder Das Puppenhaus (Fernsehfilm)
- 1974: Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat – Bundesfilmpreis
- 1975: Berlinger – zusammen mit Alf Brustellin
- 1976: Der Mädchenkrieg – zusammen mit Alf Brustellin, Bundesfilmpreis und Silberne Muschel von San Sebastián
- 1977: Taugenichts – Bundesfilmpreis
- 1978: Deutschland im Herbst – zusammen mit Alexander Kluge, Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff und andere – Bundesfilmpreis
- 1978: Der Sturz
- 1980: Kaltgestellt
- 1981: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (fünfteilige Fernsehserie)
- 1986: Väter und Söhne (vierteilige Fernsehserie)
- 1987: Hemingway (vierteilige Fernsehserie) – Golden Globe Award für Stacy Keach für den besten Schauspieler
- 1992: Der Kinoerzähler – Preis der C.I.C.A.E.
Bücher
- Väter und Söhne. Eine deutsche Tragödie. Athenäum, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7610-8416-1.
- Bluff. Dt. Taschenbuch-Verlag, München 2003, ISBN 3-423-24373-2.
- Der dritte Sumpf. Dt. Taschenbuch-Verlag, München 2005, ISBN 3-423-24502-6.
- Augenblick der Ewigkeit. Knaus, München 2010, ISBN 978-3-8135-0371-5.
- Der Wachtelkönig oder Gewinne werden eingesackt, Verluste trägt die Allgemeinheit. cmz-Verlag, München 2017, ISBN 978-3-87062-198-8.
Operninszenierungen
Auszeichnungen
- 1975: Filmband in Silber (Produktion) für Lina Braake
- 1975: INTERFILM-Preis auf der Berlinale 1975 für Lina Braake
- 1976: Ernst-Lubitsch-Preis für Lina Braake
- 1977: Filmband in Silber (Produktion) für Der Mädchenkrieg
- 1978: Filmband in Silber (Produktion) für Taugenichts
- 1978: Filmband in Gold (Konzeption) für Deutschland im Herbst
- 1978: Gilde-Filmpreis (Bester deutscher Film) für Mädchenkrieg
Literatur
- Ute Schneider: Bernhard Sinkel – Regisseur. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 11, 1988.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bernhard-Sinkel-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.
- Bekanntgabe
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- [de] Bernhard Sinkel
[en] Bernhard Sinkel
Bernhard Sinkel (born 19 January 1940) is a German film director and screenwriter. He directed seven films between 1975 and 1993. He co-shared the Special Recognition award at the 28th Berlin International Film Festival for the film Germany in Autumn.[1] His film Put on Ice was entered into the 1980 Cannes Film Festival.[2] Bernhard Sinkel worked together with Alf Brustellin as a director and screenwriter team until Brustellin's death 1981.
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