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Carla Simón (* 22. Dezember 1986 in Barcelona als Carla Simón Pipó) ist eine spanische Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Internationale Bekanntheit brachte ihr das autobiografisch geprägte Spielfilmdebüt Fridas Sommer (2017) ein. Ihr zweiter Spielfilm Alcarràs – Die letzte Ernte (2022) gewann den Goldenen Bären der 72. Berlinale.

Carla Simón bei der Berlinale 2022
Carla Simón bei der Berlinale 2022

Leben und Karriere


Carla Simón wuchs in dem katalanischen Dorf Les Planes d’Hostoles (Provinz Girona, Garrotxa) auf, nachdem sie ihre leiblichen Eltern verloren hatte.[1] Sie ist Mitglied einer großen Familie, die sie als Inspiration für ihre Geschichten nutzt.[2]

Simón studierte ein Jahr an der University of California. Danach ging sie nach Spanien zurück und begann ein Studium der audiovisuellen Kommunikation an der Autonomen Universität Barcelona.[3] Dort nahm sie auch an einem Kurs in Fernsehregie und im Verfassen von Fernsehdrehbüchern teil.[2] Daran schlossen sich erste Regiearbeiten für TV-Serien sowie Reportagen beim katalanischen Fernsehen an.[3]

Nach dem Erhalt eines renommierten Stipendiums der Obra Social von la Caixa lebte Simón einige Zeit in London, wo sie an der privaten Filmhochschule LFS studierte. Dort entstanden der 18-minütige Dokumentarfilm Born Positive (2012) und der zehnminütige Kurzspielfilm Lipstick (2013), die ihr erste Einladungen auf internationalen Filmfestivals einbrachten.[3] Born Positive stellt drei junge Londoner in den Mittelpunkt, die alle mit HIV geboren wurden, während Lipstick von zwei Geschwistern handelt, die mit dem plötzlichen Tod ihrer Großmutter konfrontiert werden.

Simón bei der Verleihung des spanischen Filmpreises Goya (2018)
Simón bei der Verleihung des spanischen Filmpreises Goya (2018)

Im Jahr 2015 folgte der 27-minütige Kurzspielfilm Las pequeñas cosas über die schwierige Beziehung einer Mutter zu ihrer kleinwüchsigen Tochter. Für das Drama wurde Simón in den Wettbewerb des Angers European First Film Festival eingeladen. Ein Jahr später entstand der 14-minütige experimentelle Kurzfilm Llacunes (2016), in dem sie die Briefe ihrer toten Mutter Neus Pipó und die Orte entdeckte, an denen sie geschrieben wurden.[4]

Den internationalen Durchbruch als Filmemacherin brachte Simón ihr in katalanischer Sprache gedrehtes Spielfilmdebüt Fridas Sommer (2017) ein. Das Drama handelt von einem 6-jährigen Mädchen (dargestellt von Laia Artigas), das nach dem Tod der Mutter Barcelona verlassen und bei der Familie ihres Onkels auf dem Land aufwachsen muss. Das Werk, inspiriert von Simóns eigenen Kindheitserinnerungen,[5] wurde in der Sektion Generation der Internationalen Filmfestspiele Berlin uraufgeführt und gewann in der Folge über 30 internationale Film- und Festivalpreise.[6] Zu den gewonnenen Auszeichnungen zählten der spanische Filmpreis Goya in der Kategorie Beste Nachwuchsregie, während Fridas Sommer als spanischer Beitrag für eine Oscar-Nominierung als bester fremdsprachiger Film eingereicht wurde.

Nach dem Erfolg ihres ersten Spielfilms inszenierte Simón gemeinsam mit der chilenischen Filmemacherin Dominga Sotomayor den 19-minütigen Dokumentar-Kurzfilm Correspondencia (2020), der über ihre Leben und ihre Arbeit berichtete.

Im Jahr 2022 erhielt sie für ihren zweiten Spielfilm Alcarràs – Die letzte Ernte den Goldenen Bären der 72. Berlinale.[7] Auch dieses Werk drehte sie in katalanischer Sprache und besetzte es mit Laiendarstellern.


Filmografie



Auszeichnungen (Auswahl)


Simón mit dem gewonnenen Goldenen Bären (2022)
Simón mit dem gewonnenen Goldenen Bären (2022)

Darüber hinaus gewann ihr Spielfilm Alcarràs den Goldenen Bären der 72. Berlinale, der aber offiziell den Produzenten des Films zuerkannt wird.



Commons: Carla Simón – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Francesc Miró: “El cine me ha ayudado a entender el porqué de las cosas” (Kino hat mir geholfen, das Warum der Dinge zu verstehen). El Diario, 29. Juni 2017, abgerufen am 18. Februar 2022 (spanisch).
  2. Estiu 1993. In: berlinale.de (abgerufen am 25. Januar 2022).
  3. Presseheft zu Fridas Sommer bei grandfilm.de, S. 3 (PDF-Datei, 509 KiB; abgerufen am 25 .Januar 2022).
  4. Llacunes. In: iniciafilms.com (abgerufen am 25. Januar 2022).
  5. Presseheft zu Fridas Sommer bei grandfilm.de, S. 4 (PDF-Datei, 509 KiB; abgerufen am 25 .Januar 2022).
  6. Fridas Sommer (2017) – Awards. In: imdb.com (abgerufen am 25. Januar 2022).
  7. Die Preise der Internationalen Jury. In: berlinale.de, 16. Februar 2022 (abgerufen am 16. Februar 2022).
Personendaten
NAME Simón, Carla
ALTERNATIVNAMEN Simón Pipó, Carla (vollständiger Name) ; Simón i Pipó, Carla (katalanisch) ; Simon Pipó, Carla (Alternativname)
KURZBESCHREIBUNG spanische Filmregisseurin und Drehbuchautorin
GEBURTSDATUM 22. Dezember 1986
GEBURTSORT Barcelona

На других языках


- [de] Carla Simón

[en] Carla Simón

Carla Simón Pipó (born 22 December 1986) is a Spanish film director. Her 2017 Catalan-language debut film Summer 1993 (Catalan: Estiu 1993) became Spain's nominee for Best Foreign Film in the 90th Academy Awards. Her sophomore feature Alcarràs won the Golden Bear at the 72nd Berlinale and became the first Catalan-language film to receive this award.[1]

[es] Carla Simón

Carla Simón Pipó (1986, Barcelona) es una directora de cine y guionista española. En 2017 la Academia de las Artes y las Ciencias Cinematográficas de España eligió su primer largometraje, Estiu 1993 (2017), rodado en catalán, para representar a España en los Oscar. En 2022 ganó el Oso de Oro de la Berlinale por Alcarràs.[1]

[ru] Симон, Карла

Карла Симон (исп. Carla Simón; род. 22 декабря 1986, Барселона, Каталония, Испания) — испанский режиссёр и сценаристка. Её картина «Алькаррас» была удостоена «Золотого медведя» — главной награды 72-го Берлинского кинофестиваля.



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