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Christian Spuck (* 28. September 1969 in Marburg) ist ein deutscher Choreograph und Regisseur. Er leitet seit 2012 das Ballett am Zürcher Opernhaus. Zur Spielzeit 2023/24 wird er Intendant des Berliner Staatsballetts.[1]


Künstlerischer Werdegang


Christian Spuck stammt aus Marburg und wuchs als Sohn eines Arztes und einer Juristin in einer musischen Familie in Kassel auf (alle Kinder der Familie durften ein Instrument lernen, sein Vater spielte Klavier, seine Mutter stellte Keramiken her). Er wurde an der John Cranko Schule in Stuttgart ausgebildet. Dies, nachdem er seinen zweijährigen Zivildienst im psychiatrischen Spital von Frankfurt geleistet hatte. Seine tänzerische Laufbahn begann er in Jan Lauwers’ Needcompany und Anne Teresa de Keersmaekers Ensemble «Rosas». 1994 begann er beim Stuttgarter Ballett in der letzten Spielzeit von Marcia Haydee. 1995 wurde er Mitglied des dortigen Balletts, nachdem sein Vertrag in Stuttgart zunächst nicht verlängert worden war. Spuck nutzte dies dazu, eine neue Herausforderung anzunehmen und sich bei Anne Teresa De Keersmaeker in Brüssel mit verschiedenen Elementen des zeitgenössischen Tanzes vertraut zu machen. Er empfand dies als extrem schwierig, aber letztlich als große Bereicherung. Darauf kehrte er zum Stuttgarter Ballett zurück und wirkte später von 2001 bis 2012 als Hauschoreograf der Compagnie. (1998 hörte er selber mit tanzen auf, um sich ausschließlich aufs Choreografieren konzentrieren zu können, und dies europaweit.) In Stuttgart kreierte er fünfzehn Uraufführungen, darunter die Handlungsballette Lulu. Eine Monstretragödie nach Frank Wedekind, Der Sandmann und Das Fräulein von S. nach E.T.A. Hoffmann.

Darüber hinaus hat Christian Spuck mit zahlreichen namhaften Ballettcompagnien in Europa und den USA gearbeitet. Für das Königliche Ballett Flandern entstand The Return of Ulysses (Gastspiel beim Edinburgh Festival), beim Norwegischen Nationalballett Oslo wurde Woyzeck nach Georg Büchner uraufgeführt. Das Ballett Die Kinder beim Aalto Ballett Theater Essen wurde für den «Prix Benois de la Danse» nominiert, das ebenfalls in Essen uraufgeführte Ballett Leonce und Lena nach Georg Büchner wurde von den Grands Ballets Canadiens de Montreal und vom Stuttgarter Ballett übernommen. Die Uraufführung von Poppea//Poppea für Gauthier Dance am Theaterhaus Stuttgart wurde 2010 von der Zeitschrift Dance Europe zu den zehn erfolgreichsten Tanzproduktionen weltweit gewählt sowie mit dem deutschen Theaterpreis Der Faust 2011 und dem italienischen Danza/Danza-Award ausgezeichnet. Immer häufiger ist Christian Spuck in jüngster Zeit im Bereich Oper tätig. Auf Glucks Orphée et Euridice an der Staatsoper Stuttgart folgten Verdis Falstaff am Staatstheater Wiesbaden sowie Berlioz’ La Damnation de Faust und Wagners Fliegender Holländer an der Deutschen Oper Berlin.

Zürich

Seit der Saison 2012/13 ist Christian Spuck Direktor des Balletts Zürich. Hier waren bislang seine Choreografien Romeo und Julia, Leonce und Lena, Woyzeck, Der Sandmann, Messa da Requiem (als Koproduktion von Oper und Ballett Zürich) sowie Nussknacker und Mausekönig zu sehen. Das 2014 in Zürich uraufgeführte Ballett Anna Karenina nach Lew Tolstoi wurde 2016 in Oslo und am Moskauer Stanislawski-Theater sowie 2017 vom Koreanischen Nationalballett in Seoul und vom Bayerischen Staatsballett ins Repertoire übernommen. 2018 hatte in Zürich Christian Spucks Ballett Winterreise Premiere, für das er mit dem «Prix Benois de la Danse 2019» ausgezeichnet wurde.[2][3] 2019 folgte beim Ballett Zürich Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (Auszeichnung als «Produktion des Jahres» durch die Zeitschrift tanz[4]). Im Herbst 2020 feierte beim Ballett Zürich Dornröschen in der Inszenierung von Christian Spuck Premiere. Mit einer Besucherauslastung von über 99 Prozent und mehreren Preisen für seine Zürcher und internationalen Produktionen zählt er zu den erfolgreichsten und gefragtesten Choreografen weltweit.[5]

Berlin

Christian Spuck wird ab der Spielzeit 2023/2024 Intendant des Staatsballetts Berlin. Bereits in der Spielzeit 2022/2023 wird er der kommissarischen Intendantin Christiane Theobald künstlerisch beratend zur Seite stehen[6] und kann deren Errungenschaften beim Staatsballett würdigen.


Werke (Auswahl)



Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. Staatsballett Berlin: Choreograph Christian Spuck neuer Intendant. In: Neue Musikzeitung. 16. Juni 2021, abgerufen am 16. Juni 2021.
  2. Prix Benois de la Danse 2019 awarded, danceforyou-magazine.com, abgerufen am 19. Februar 2021
  3. Erstarrung in Bewegung, auf tanznetz.de, abgerufen am 19. Februar 2021
  4. Produktion des Jahres: «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» von Christian Spuck, auf der-theaterverlag.de
  5. Christoph Heim: „Das Publikum soll mit den Ohren sehen und den Augen hören“, in: Das Magazin Nr.03-22. Januar 2022, S. 23-27, hier S.24, https://www.opernhaus.ch/presse/pressedownloads/christian-spuck/
  6. Ulrich Seidler: Christian Spuck wird Intendant des Berliner Staatsballetts. In: Berliner Zeitung. 15. Juni 2021, abgerufen am 16. Juni 2021.
Personendaten
NAME Spuck, Christian
KURZBESCHREIBUNG deutscher Choreograph und Regisseur
GEBURTSDATUM 28. September 1969
GEBURTSORT Marburg



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