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Dietrich Hilsdorf (* 1948 in Darmstadt) ist ein deutscher Schauspiel-, Musical-, Operetten und Opern-Regisseur.


Wirken


Mit über 100 Inszenierungen im Bereich Schauspiel, Oper und Musical war Hilsdorf bundesweit, aber auch im europäischen Ausland (Catania und Wien) präsent. Die Theaterkritik feierte ihn als einen der wichtigen Klassiker-Regisseure Deutschlands.[1] 1999 wurde er mit „Jekyll und Hyde“ am Musical Theater Bremen Musical-Regisseur des Jahres. 2007 erhielt er in München in der Kategorie „Beste Regie Musiktheater“ den Deutschen Theaterpreis DER FAUST verliehen.[2] Auch in der Oper feierte Hilsdorf mit Mozart, Verdi und Händel große Erfolge. Mittlerweile hat sich Hilsdorf auch dem Operettenfach zugewandt.


Werdegang



Theater


Hilsdorf studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (unter anderem bei Günther Rühle). Er ging ans Frankfurter Schauspiel und wurde Regieassistent bei Peter Palitzsch und Hans Neuenfels. Später wechselte Hilsdorf zu Paul Hager ans Theater Dortmund und anschließend als Hausregisseur und Oberspielleiter ans Ulmer Theater. Seine Ulmer-Zeit zwischen 1981 und 1984 verzeichnet insgesamt 17 Inszenierungen, darunter waren Stücke von Schiller, Shakespeare, Tschechow, Wedekind, Kleist, Miller, Kroetz und Vitrac.

1985 holte ihn Rühle wiederum ans Frankfurter Schauspiel, als dieser dort die Leitung übernahm. Es folgten zahllose Hilsdorf-Inszenierungen, darunter Niebergalls „Datterich“, Giraudoux’ „Die Irre von Chaillot“, Kuhlmanns „Wünsche und Krankheiten der Nomaden“, Harald Muellers „Totenfloß“, aber auch Klassiker wie Goethe, Kleist, Hauptmann und Sophokles. Allein das Fassbinder-Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ führte zu Kontroversen.


Oper


Bereits 1981 wechselte Hilsdorf, entdeckt durch Intendant Claus Leininger, am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier mit Eugen Onegin ins Opernfach. Mit seinem Gelsenkirchener Mozart-Zyklus, seinen Verdi-Opern am Aalto-Theater in Essen und seiner Reihe Bonner Händel-Inszenierungen setzte er Maßstäbe für das Musiktheater. Jüngst inszenierte Hilsdorf in Leipzig „Die Entführung aus dem Serail“ und in Wiesbaden – als Weiterentwicklung derselben Produktion aus der Saison 2003/04 in Münster – Verdis „Don Carlos“. Diese gefielen Publikum und Kritikern gleichermaßen.

Hatten seine provokanten Neudeutungen von Klassikern früher noch für Zuschauerproteste gesorgt, so werden Hilsdorf-Inszenierungen mittlerweile problemlos akzeptiert. Dietrich Hilsdorf inszeniert mitreißendes Musiktheater, aber fast ausschließlich jenseits der großen Opernhäuser.[3] Auch im Bereich Schauspiel, Operette und Musical zählt Hilsdorf mittlerweile zu den Großen seines Fachs. Die Wahl seiner Mittel ist souveräner geworden und bei der Inszenierung von Opernchören – für viele Opernregisseure ein Problem – „kenne“ Hilsdorf jedes Chormitglied und jeden Statisten mit Namen und somit die im sozialen Kontext vordefinierte Rolle. Mit Naturalismus, so Hilsdorf, könne er nichts anfangen, mit Realismus schon.[3]

In den Spielzeiten 2016/2017 und 2017/2018 sowie 2019 führte die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf eine Neuproduktion von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen in der Regie von Dietrich Hilsdorf auf.[4][5]


Regiearbeiten im Musiktheater (Auswahl)



Persönliches


Hilsdorf war verheiratet mit Gabi Dauenhauer, Schauspielerin und künstlerische Leiterin des Theater Courage in Essen.


Einzelnachweise


  1. Theater Chemnitz (Memento vom 23. August 2007 im Internet Archive)
  2. Der Faust 2007
  3. Stefan Keim: Dietrich Hilsdorfs Regie begeistert Opernkenner wie Laien. In: Die Welt. 26. Januar 2006, abgerufen am 12. September 2019.
  4. Der neue Ring am Rhein 2017–2019 (Memento vom 24. August 2016 im Internet Archive)
  5. Der Ring am Rhein (Memento vom 26. März 2019 im Internet Archive)

Literatur




Personendaten
NAME Hilsdorf, Dietrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Regisseur
GEBURTSDATUM 1948
GEBURTSORT Darmstadt



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