Frank Hoffmann (* 23. Februar 1954 in Luxemburg) ist Regisseur und war bis zum 31. Juli 2018 Intendant der Ruhrfestspiele in Recklinghausen.[1]
Frank Hoffmann (2019)
Werdegang
Frank Hoffmann wurde in Luxemburg geboren. Er studierte von 1979 bis 1983 Romanistik, Germanistik und Philosophie in Luxemburg und Heidelberg, arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Heidelberg und machte seine ersten Schritte als Regieassistent von David Mouchtar-Samorai am Heidelberger Theater. 1979 gründete er die „Klammerspiele Heidelberg“, mit denen er seine ersten Inszenierungen im neu eröffneten Romanischen Keller in Heidelberg auf die Bühne brachte.
Nachdem er 1983 in Heidelberg über eine von Michel Foucault ausgehende Philosophie des Theaters promoviert worden war, folgte er dem Ruf an das Conservatoire de Luxembourg für eine Professur in Regie. Als freier Regisseur arbeitete er unter anderem in Berlin, Paris, Köln, Basel und Stockholm. 1994 fasste er mit Hoffmanns Erzählungen Fuß im Musiktheater. 1996 gründete Hoffmann mit Hilfe des Kulturministeriums des Großherzogtums Luxemburg das Théâtre National du Luxembourg, dessen Leitung er bis heute (2020) innehat. Im September 2004 übernahm er die Position als Intendant und Geschäftsführer der Ruhrfestspiele Recklinghausen von Frank Castorf, die er bis 2018 leitete und zu einem der größten und bedeutendsten europäischen Theaterfestivals ausbaute. Außerdem gründete er 1998 mit Texte den ersten europäischen Stückemarkt in Luxemburg.
Frank Hoffmann hat weit über hundert nationale und internationale Inszenierungen in mehr als zwanzig Städten herausgebracht, unter anderem in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich und in der Schweiz, u.a. am Burgtheater Wien, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Pariser Théâtre National de la Colline, am Basler Theater, am Kölner Schauspiel, am Schauspiel Bonn, am Schauspiel Frankfurt, an der Freien Volksbühne Berlin, am Bremer Theater und in Luxemburg am Kasematten- und am Kapuzinertheater.
Seine Inszenierungen gastierten an vielen europäischen Bühnen sowie in Asien und Nord- und Südamerika und wurden darüber hinaus eingeladen zu den Schillertagen nach Mannheim, den Mülheimer Theatertagen, zu der Bonner und der Wiesbadener Biennale, zum Heidelberger Stückemarkt, zum Ibsen-Festival nach Oslo und zum Strindberg-Festival nach Stockholm, zu den Festivals von Sibiu und Cluj (Rumänien), zum Kulturmonat nach Plovdiv (Bulgarien), zum Prager Theaterfestival deutscher Sprache, zum Festival des klassischen Theaters nach Almagro (Spanien) und nach Taipeh zum Taiwan International Festival of Arts.
Auszeichnungen und Preise
1990 Nachwuchsregisseur des Jahres: Auszeichnung der Zeitschrift Theater heute
1991 Preis der besten Regie für den Spielfilm Schako Klak beim Festival in Teheran
1993 Beste Inszenierung in NRW für Geschichten aus dem Wiener Wald am Schauspielhaus Bonn
2019 Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
Veröffentlichungen
Der Kitsch bei Max Frisch. Vorgeformte Realitätsvokabeln. Eine Kitschtopographie. Bad Honnef Keimer 1979. (Keimers Abhandlungen zur deutschen Sprache und Kultur. 2.)
Jean Genets Theater im Licht der Philosophie Michel Foucaults. 1984. (Dissertation 1983.)
Literatur
Frank Hoffmann, in: Internationales Biographisches Archiv 48/2013 vom 26. November 2013, im Munzinger-Archiv(Artikelanfang frei abrufbar)
Corina Mersch: Une histoire sans fin. Dialogues avec Frank Hoffmann. Echternach: PHI 2000.
Filme
1987ː Die Reise das Land, Regie und Drehbuch zusammen mit Paul Kieffer,[2]
1990ː Schacko Klak, Regie und Drehbuch, zusammen mit Paul Kieffer[3]
2015ː Die Räuber, eine Inszenierung des Schiller-Theaters, Berlin; Regie zusammen mit Pol Cruchten[4]
Inszenierungen
1979ː Jean Genet - Die Zofen, Heidelberg
1980ː Enquist - Die Nacht der Tribaden, Heidelberg
1981ː Brecht - Trommeln in der Nacht, Luxemburg
1982ː Hoffmann - Die Beteiltigten oder ein sauberes Land, Heidelberg
1982ː Fassbinder - Bremer Freiheit, Luxemburg
1983ː Pasolini - Calderon, Luxemburg
1983ː Schiller - Demetrius, Luxemburg einɡeladen zu Mannheimer Schillertagen
1984ː Rewenig / Vitrac - Mattzen am Wanter brennt den Äisbierg, Esch
1984ː Strauß - Gross und Klein, Kaiserslautern
1984ː Schiller - Demetrius, Basel
1985ː Rewenig - Fräi Nuecht oder den Ufank vum Enn, Esch
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