Ulrike Franziska Steiof (* 24. Oktober 1962 in Offenbach; † 23. Januar 2014 in Kiel[1]) war eine deutsche Theaterregisseurin und -autorin, die sich insbesondere im Bereich Kinder- und Jugendtheater engagierte.
Ulrike Franziska Steiof studierte zunächst Jura und Pädagogik, später absolvierte sie ein Studium der Theaterpädagogik bei Peter Jochimsen. Nach Erhalt des Diploms begann sie 1989 ihre Theaterkarriere als Regieassistentin von Norbert Aust am Theater im Werftpark in Kiel.[2] In der Spielzeit 1993/94 inszenierte sie dort als zweite eigenständige Regiearbeit das Stück Sturmhöhe oder Die Nächte der Schwestern Bronté, das auch auf Festivals in Berlin, Wien und Zürich gezeigt wurde.[1] Es folgten Regiearbeiten unter anderem am Schauspiel Hannover, Schauspielhaus Kiel, Düsseldorfer Schauspielhaus, Theater im Zentrum Wien und Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
Ab 2000 führte Steiof regelmäßig Regie am Berliner Grips-Theater. Zu ihren größten Erfolgen gehörten Jugendstücke wie das Musical Baden gehn und die Rosa-Luxemburg-Biografie Rosa, die sie gemeinsam mit Volker Ludwig verfasste, sowie Nelly Goodbye und So lonely, die mit dem Ikarus-Theaterpreis 2006 bzw. 2011 ausgezeichnet wurden.[3] Steiofs Inszenierungen von Norway.today und Baden gehen am Grips-Theater wurden jeweils für den Friedrich-Luft-Preis nominiert.[4]
2001 inszenierte Steiof am Theater im Werftpark das von ihr verfasste Stück Noah und der große Regen, das seitdem an zahlreichen weiteren Kindertheatern aufgeführt wurde.
Gemeinsam mit ehemaligen Schauspielern des Werftpark-Theaters gründete sie 2003 die in der freien Szene Kiels agierende Theatergruppe DeichArt. Zu den bekanntesten Arbeiten der Gruppe gehört das musikalische Stück Schwitzende Männer im Schuhgeschäft.
Steiofs Theaterstück Undine, die kleine Meerjungfrau, dessen Uraufführung 2010 am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf stattfand, wurde im gleichen Jahr für den Deutschen Kindertheaterpreis und den Mülheimer Kinderstückepreis nominiert.[4]
Zuletzt inszenierte Steiof im November 2013 Die Regentrude nach dem gleichnamigen Märchen von Theodor Storm am Werftpark-Theater.[1]
Neben ihrer Arbeit als Theaterregisseurin und -autorin war Steiof auch als Personal- und Managementtrainerin für Unternehmen tätig.
Am 23. Januar 2014 beging Steiof Suizid. Die laufenden Proben ihres neuen Stücks Würmer am Jungen Schauspielhaus Hamburg, dessen Premiere für den 22. Februar geplant war, wurden daraufhin abgesagt.
Franziska Steiof wurde am 7. Februar 2014 in Kiel beigesetzt[5].
Volker Ludwig: Das gebrochene Versprechen. Zum Tod der Grips-Autorin und -Regisseurin Franziska Steiof. In: Theater heute, Jahrgang 55, Heft 3, 2014, ISSN 0040-5507, S. 71.
Personendaten | |
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NAME | Steiof, Franziska |
ALTERNATIVNAMEN | Steiof, Ulrike Franziska (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Theaterregisseurin und -autorin |
GEBURTSDATUM | 24. Oktober 1962 |
GEBURTSORT | Offenbach |
STERBEDATUM | 23. Januar 2014 |
STERBEORT | Kiel |