Ivan Fíla, auch Ivan Fila, (* am 24. Dezember 1956 in Prag) ist ein tschechischer Regisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Fotograf.
Ivan Fíla, 2020
Leben
Fíla, der 1977 aus der Tschechoslowakei in die Bundesrepublik Deutschland kam, studierte zunächst Regie und Drehbuch in Köln. Anschließend begann er Dokumentar- und Kurzfilme zu drehen, bevor er 1996 mit dem Film Lea sein Spielfilmdebüt gab. Lea hatte beim Filmfestival Venedig Premiere und gewann dort den OCIC-Award. Neben weiteren internationalen Filmpreisen, darunter auch zwei Böhmischen Löwen, war Lea als Bester fremdsprachiger Film für die Golden Globe Awards nominiert, sowie als bester Nachwuchsfilm beim Europäischen Filmpreis. Lea öffnete Fíla die Tür zu Hollywood, wo er im Auftrag von Steven Spielberg das Drehbuch für The Betty Schimmel Story neu verfasste.[1]
Sein Kinofilm König der Diebe hatte 2004 beim Moskauer Filmfestival Premiere und gewann unter anderem den Prix d´Or für das Beste Europäische Drehbuch, sowie insgesamt vier böhmische Löwen. König der Diebe war außerdem die Oscar-Nominierung der Slowakei für den besten fremdsprachigen Film.
Neben Spielfilmen drehte Fíla auch Dokumentarfilme wie "Vaclav Havel – Ein böhmisches Märchen", "Hitler – Der Erpresser" oder "Joschka Fischer", die unter anderem im ZDF und auf ARTE ausgestrahlt wurden. Derzeit arbeitet er an seinem englischsprachigen Kinoprojekt "Bella Luna", einer romantischen Komödie.[2]
Im August 2018 erschien sein Roman „Der Mann, der im Weg stand“ ("Muž, který stál v cestě"). Das Werk, das zum 50. Jahrestag des Prager Frühlings erschien, handelt vom Leben des Arztes und Politikers František Kriegel und wurde in Tschechien zum Bestseller.[3] Es soll im Jahr 2022 im Mitteldeutschen Verlag in deutscher Sprache erscheinen.[4]
2019 erschien in Tschechien sein zweiter Roman „Der Kameengraveur“ ("Rytec kamejí"), ein "magie- und phantasievolles Märchen für Erwachsene".[5] In seinem 2020 erschienenen fotoessayistischen Buch „Der Notstand – Aufzeichnungen eines Reisenden durch die Zeit“ ("Nouzový stav – Zápisky cestovatele časem") beschreibt Fíla 66 Tage im menschenleeren Prag während des ersten coronabedingten Lockdowns im Frühjahr 2020.[6] In seinem neuesten, 2021 erschienenen Buch „Das Altvatergebirge – Zeit, das bewegliche Bild der Ewigkeit“ ("Čas, ten pohyblivý obraz věčnosti") präsentiert er 40 Kurzgeschichten und 160 Schwarzweiß-Fotografien.[7]
2013: Bella Luna, Buch und Regie (in Vorbereitung)
2013: Buddy Bull, Buch und Regie (in Vorbereitung)
Dokumentarfilme
1982: Harley Heaven, Buch und Regie
1985: Salzige Träume, Buch und Regie
1987: Margarete Buber-Neumann – Ein deutsches Schicksal, Buch und Regie
1988: Die Paulskirche, Buch und Regie
1989: Im Namen der Revolution, Buch und Regie
1990: Schritte im Labyrinth, Buch und Regie
1991: Geschichten aus einer anderen Welt, Buch und Regie
1993: Vaclav Havel – Ein böhmisches Märchen, Buch und Regie
1994: Nebel, Buch und Regie
1995: Hitler – Der Erpresser, Buch und Regie
2007: Joschka Fischer – Geduld ist die Tugend des Jägers, Regie
Auszeichnungen (Auswahl)
Lea
1996: OCIC Award beim Filmfestival Venedig
1996: Nominierung für den Europäischen Filmpreis als Bester europäischer Nachwuchsfilm
1997: Satyajit Ray Award beim London Film Festival[8]
1997: Publikumspreis und Auszeichnung als Bester Spielfilm bei der Alpinale, Österreich
1997: Publikumspreis beim Filmfestival Brüssel, Belgien
1997: Crystal Star beim Filmfestival Brüssel, Belgien
1997: Publikumspreis, Prix C.I.C.A.E für den Besten Film und Prix du Jury etudiant, beim Premiers Plans Festival D´Angers, Frankreich
1997: Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Bester Spielfilm
1997: Grand Prix VESUVIO AWARD beim Napoli Filmfestival, Italien
1997: Opera Prima Award – Bester Film, beim Internationalen Filmfestival Montevideo, Uruguay
1997: Opera Prima Award – Bester Spielfilm, beim Puerto Rico International Filmfestival
1997: Preis für den Besten Spielfilm, beim Internationalen Filmfestival, Film Forum Bratislava, Slowakei
1997: FIPRECI-Award – Bester Film, beim Internationalen Filmfestival Sotschi, Russland
1998: Golden-Globe-Nominierung als Bester nicht-englischsprachiger Film
1998: Bestes Drama beim San Jose Filmfestival, USA
König der Diebe
2004: Oscar-Nominierung der Slowakei als Bester fremdsprachiger Film
2004: Silver Griphon – Publikumspreis für den Besten Film, Festival of Festivals St. Petersburg
2004: Bester Regisseur und Bestes Drehbuch bei der jährlichen Preisverleihung der tschechischen Fernseh- und Filmgesellschaft (TOLOBIT)
2004: Vier Böhmische Löwen und 10 Nominierungen (inklusive Bester Film, Bester Regisseur und Bestes Drehbuch) beim Tschechischen Filmpreis
2005: Publikumspreis – Bester Film beim Phoenix-Filmfestival
2006: Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis als Bester Spielfilm
Hitler – Der Erpresser
1995: Deutscher Fernsehpreis – Bester Film
1995: Bester Film – Festival international du film d´histoire, Frankreich
Einzelnachweise
Branagh verfilmt Ivan-Fila-Stoff (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reocities.com
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