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Jack Arnold, geboren als John Arnold Waks (* 14. Oktober 1916[1] in New Haven, Connecticut; † 17. März 1992 in Woodland Hills, Kalifornien), war ein US-amerikanischer Filmregisseur. In den 1950er Jahren schuf er eine Reihe von Science-Fiction- und Horrorfilmen wie Gefahr aus dem Weltall, Der Schrecken vom Amazonas und Tarantula, die heute als Klassiker ihrer Genres gelten.

Jack Arnold (r.) beim Dreh zu Der Schrecken vom Amazonas
Jack Arnold (r.) beim Dreh zu Der Schrecken vom Amazonas

Frühe Jahre


Jack Arnold wurde als Kind von Matthew Waks, einem russisch-jüdischen Emigranten, und Edith Pagovitch in New Haven, Connecticut, geboren. Nach frühen Engagements als Theaterschauspieler trat er mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs dem Air Corps bei, wo er als Kameramann für den namhaften Dokumentarfilmer Robert Flaherty erste Erfahrungen im Filmemachen sammelte. Nach dem Krieg gründete er mit Lee Goodman die Produktionsgesellschaft Promotional Film Company, die sich auf Industriefilme spezialisierte.[1]


Karriere


Im Jahr 1950 debütierte Arnold mit dem dokumentarischen Spielfilm With These Hands, der für den Oscar nominiert wurde und in dem er selber eine Nebenrolle als kommunistischer Agitator spielte. Der Film brachte ihm in der Folge einen Siebenjahresvertrag mit dem Produktionsstudio Universal ein.[1]

Im Jahr 1953 drehte Arnold mit Gefahr aus dem Weltall seinen ersten Science-Fiction-Film und gleichzeitig den ersten 3D-Film von Universal.[2][3] Produzent des Films war William Alland, mit dem Arnold bis Tarantula eine erfolgreiche Zusammenarbeit verband.[4] Einen großen kommerziellen Erfolg verzeichnete er mit dem im nächsten Jahr entstandenen Horrorfilm Der Schrecken vom Amazonas, der von vielen Kritikern und Filmhistorikern wie Georg Seeßlen als stellvertretend für das Subgenre des Monsterfilms und als wichtiger Einfluss auf Filme wie Steven Spielbergs Der weiße Hai (1975) betrachtet wird.[5][6][7]

Neben der Fortsetzung Die Rache des Ungeheuers (1955) inszenierte Arnold noch zwei weitere wichtige Genrefilme in den 1950er Jahren, Tarantula (1955) und Die unglaubliche Geschichte des Mr. C. (1957) nach einem Drehbuch von Richard Matheson. Für Metaluna IV antwortet nicht (1955, Regie: Joseph M. Newman) drehte er Szenen nach, wurde jedoch nicht in den Titeln genannt.

Im Jahr 1957 endete Arnolds Vertrag mit Universal. Seine späteren Science-Fiction-Filme, darunter die für Paramount entstandene William Alland-Produktion The Space Children (1958), wie auch seine Ausflüge in andere Filmgenres gelten retrospektiv als weniger bedeutend. Größere Bekanntheit erlangte dagegen die in Großbritannien gedrehte Satire Die Maus, die brüllte (1959), die Arnold – neben Die unglaubliche Geschichte des Mr. C. – zu seinen persönlichen Favoriten zählte.[1]

In den 1960er Jahren verlagerte Arnold seinen Arbeitsbereich zusehends auf Fernsehserien wie Dr. Kildare (1961), Gilligans Insel (1964), Immer wenn er Pillen nahm (1967), Ihr Auftritt, Al Mundy (1968), Drei Mädchen und drei Jungen (1969) und Ein Sheriff in New York (1970).

Ab den 1970er Jahren verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends, doch bis 1984 drehte er noch Folgen für Serien wie Love Boat (1979) und Ein Colt für alle Fälle (1981).[1] Im Jahr 1984 absolvierte er noch einen Kurzauftritt in John Landis’ Komödie Kopfüber in die Nacht.


Themen


„Gaben die Science-fiction/Monster-Filme den Zeitgeist der fünfziger Jahre am besten wieder, so waren innerhalb dieses Genres die Filme von Jack Arnold am signifikantesten für die Traumen und Neurosen der Dekade. […] bis 1958 entstanden unter seiner Regie und seiner Mitautorenschaft bei Universal eine Reihe von Science-fiction-Filmen, deren mythopoetische Qualitäten sie weit über die allmählich immer formelhafter werdenden Monster-Filme hinausheben. Während in den meisten Filmen des Genres die Gefühle und Bewegungen der Charaktere völlig zweitrangig gegenüber den Erscheinungen sind, sind in Arnolds Filmen eher «die Gestalten eine – etwas verfremdete – Inszenierung von Gefühlen» […] Sein Gesamtwerk im Genre lässt sich in einer fortschreitenden Linie als die melancholische Abhandlung der verschiedenen Stadien der erotischen Domestizierung bezeichnen: die erste, unbewußte erotische Attacke, die erste, ebenso unbewußte Verführung («Creature from the Black Lagoon»), das violente Aufbrechen einer Zweierbeziehung und die Wiederherstellung des Status quo («Revenge of the Creature»), die beginnende Angst des Mannes vor der Macht der Frau («Tarantula!»), die Ehe und ihre Folgen für den Mann («The Incredible Shrinking Man»), der Aufstand der Kinder («The Space Children») und schließlich die unguten Nebeneffekte der akademisch-wissenschaftlichen Sozialisationsinstanz («Monster on the Campus»). […] Seine Filme sind die mythopoetische Beschreibung der amerikanischen Familie und ihrer Genesis.“ – Georg Seeßlen[8]


Filmografie (Auswahl)


Regie
andere Funktionen

Literatur





Einzelnachweise


  1. Ron Ford: Jack Arnold: Life Beyond the Camera. A Conversation with Betty Arnold in Filmfax No. 37, Februar/März 1993, Evanston (Illinois) 1993.
  2. Artikel auf Widescreenmovies.org, abgerufen am 5. März 2012.
  3. Artikel auf All-about-3dtv.com, abgerufen am 5. März 2012.
  4. Interview mit Jack Arnold von Frank McGee für das US-Fanzine „Photon“, 1979, online auf Monsters411.com, abgerufen am 5. März 2012.
  5. Georg Seeßlen: Die Filme von Jack Arnold in Kino des Utopischen. Geschichte und Mythologie des Science-fiction-Films, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1980.
  6. Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films, 5. Auflage, Wilhelm Heyne Verlag, München 1992.
  7. Phil Hardy (Hrsg.): The Aurum Film Encyclopedia – Science Fiction, Aurum Press, London 1991.
  8. Georg Seeßlen: Die Filme von Jack Arnold in Kino des Utopischen. Geschichte und Mythologie des Science-fiction-Films, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1980, unter Zuhilfenahme eines Zitats aus Fernand Jung, Claudius Weil, Georg Seeßlen: Der Horror-Film: Regisseure, Stars, Autoren, Spezialisten, Themen u. Filme von A - Z. Enzyklopädie des populären Films Band 2., München 1978.
Personendaten
NAME Arnold, Jack
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Filmregisseur
GEBURTSDATUM 14. Oktober 1916
GEBURTSORT New Haven, Connecticut, USA
STERBEDATUM 17. März 1992
STERBEORT Woodland Hills, Kalifornien, USA

На других языках


- [de] Jack Arnold

[en] Jack Arnold (director)

Jack Arnold (born John Arnold Waks;[2] October 14, 1916 – March 17, 1992) was an American actor and film and television director, best known as one of the leading filmmakers of 1950s science fiction films. His most notable films are It Came from Outer Space (1953), Creature from the Black Lagoon (1954), Tarantula (1955), and The Incredible Shrinking Man (1957).

[es] Jack Arnold

Jack Arnold Waks (14 de octubre de 1916 – 19 de noviembre de 1992) fue un director de cine estadounidense.

[ru] Арнольд, Джек

Джек Арнольд (англ. Jack Arnold), имя при рождении Джон Арнольд Уэкс (англ.  John Arnold Waks; 14 октября 1916 — 17 марта 1992) — американский режиссёр кино и телевидения 1940—1980-х годов.



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