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Jaromil Jireš (* 10. Dezember 1935 in Bratislava; † 24. Oktober 2001 in Prag) war ein tschechischer Regisseur und Drehbuchautor, der häufig mit der Tschechoslowakischen Neuen Welle in Verbindung gebracht wurde.[1]


Leben und Karriere


In den 1960ern wurde Jireš oft mit Zensoren konfrontiert, die seine Arbeit einschränkten.[2] Sein Film Der Schrei (Křik) wurde 1964 beim Cannes Film Festival gezeigt.[3] Der Schrei wurde oft als erster Film der Tschechoslowakischen Neue Welle bezeichnet. Diese Bewegung ist bekannt für ihren dunklen Humor, die Einstellung von nicht professionellen Schauspielern und den "Kunst-Kino Realismus".[4]

Ein weiterer erfolgreicher Film von Jireš ist Žert. Dieser ist eine Adaption des Romans Der Scherz von Milan Kundera.[5] Žert erzählt die Geschichte von Ludvik Jahn, einem Mann, der von der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei ausgeschlossen wurde, da er einen unangemessenen Witz gegenüber seiner Freundin machte. Als Heranwachsender wollte sich der Mann dafür rächen. Der Film wurde während der politischen Liberalisierungsbewegung während des Prager Frühlings produziert und enthielt viele Szenen, welche die kommunistische Führung kritisierten. Der Film wurde nach dem Einmarsch der Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten veröffentlicht. Er hatte Erfolg in den Kinos, wurde aber von der kommunistischen Partei schnell aus selbigen verbannt. Amos Vogel schrieb, dass der Film wahrscheinlich die größte und erschütterndste Anklage des Totalitarismus aus einem kommunistischen Land sei.[2]

Valerie – Eine Woche voller Wunder, spielt im frühen 19. Jahrhundert und basiert auf einem Roman von Vítězslav Nezval. Der Film wurde 1970 veröffentlicht. Es ist ein Film im Gothic Stil, der sich mit der Menstruation und dem sexuellen Erwachen eines 13-jährigen Mädchens befasst.[6] Jireš Film Mladý muž a bílá velryba wurde auf dem elften Internationalen Filmfestival in Moskau gezeigt.[7]

Nachdem die Sowjetunion die Tschechoslowakei besetzte, führte Jireš seine Arbeit im Land weiter, allerdings weniger kontrovers. 1971 war er Regisseur des Films My Love to the Swallows, in dem es um einen tschechischen Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg ging.[2] Sein Film Unvollständige Finsternis wurde auf den 33. Internationalen Filmfestspielen in Berlin gezeigt.[8] In den 80er und 90er Jahren drehte Jireš weitere Filme, inklusive Ballet- und Oper-Dokumentationen fürs Fernsehen.[2]


Filmografie





Einzelnachweise


  1. Leonard Quart: 'The Joke'. In: Cineaste. Herbst 2003, S. 60–1.
  2. Michael Koresky: Eclipse Series 32: Pearls of the Czech New Wave. The Criterion Collection. Archiviert vom Original am 29. Oktober 2012. Abgerufen am 28. Oktober 2012.Vorlage:Cite web/temporär
  3. Festival de Cannes: The Cry. In: festival-cannes.com. Abgerufen am 28. Februar 2009.Vorlage:Cite web/temporär
  4. Kristin Thompson and David Bordwell: Film History: An Introduction. McGraw-Hill, 1994, ISBN 0-07-006445-8, S. 541.
  5. Francisco López: Jaromil Jires, The Joke, 1969. Abgerufen am 6. Februar 2007.Vorlage:Cite web/temporär
  6. Tanya Krzywinska: Transgression, transformation and titillation. Abgerufen am 21. Oktober 2014.Vorlage:Cite web/temporär
  7. 11th Moscow International Film Festival (1979). In: MIFF. Archiviert vom Original am 3. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moscowfilmfestival.ru Abgerufen am 19. Januar 2013.Vorlage:Cite web/temporär
  8. Berlinale: 1983 Programme. berlinale.de. Abgerufen am 20. November 2010.
Personendaten
NAME Jireš, Jaromil
KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Regisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 10. Dezember 1935
GEBURTSORT Bratislava, Tschechoslowakei
STERBEDATUM 24. Oktober 2001
STERBEORT Prag, Tschechien

На других языках


- [de] Jaromil Jireš

[en] Jaromil Jireš

Jaromil Jireš (10 December 1935 – 24 October 2001) was a director associated with the Czechoslovak New Wave movement.[1]

[ru] Йиреш, Яромил

Яромил Йиреш (чеш. Jaromil Jireš; 10 декабря 1935 , Братислава, Чехословакия — 24 октября 2001[7], Прага, Чехия) — чешский режиссёр и сценарист, один из представителей Чехословацкой новой волны[8].



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