fiction.wikisort.org - Regisseur

Search / Calendar

Jean Boué (* 1961 in Hamburg) ist ein deutscher Autor, Regisseur und Produzent von Dokumentarfilmen. Er hat hugenottische Wurzeln und lebt in der Prignitz in Brandenburg.


Leben


Boué studierte in Hamburg Betriebswirtschaftslehre, Kunstgeschichte sowie Afrikanistik. Mitte der 1980er Jahre reiste Jean Boué als Handelsreisender durch die Comecon-Staaten. In Bulgarien verliebte er sich in das Land und in die Menschen. Auf dem Red-Cross-Filmfestival in der bulgarischen Hafenstadt Warna begegnete er Filmschaffenden aus Osteuropa, unter anderem dem Filmautor Angel Wagenstein. Boués Eindrücke Osteuropas vor der Wende haben ihn und sein Schaffen stark geprägt.

Seit 1989 ist er als Autor, Regisseur und Produzent von Dokumentarfilmen vorwiegend bei ARD, ZDF und Arte tätig.

Anfang der 1990er Jahre arbeitete Boué als freier Mitarbeiter in der Redaktion der Satiresendung Extra Drei beim NDR. Hier lernte er den Dokumentarfilmer Klaus Wildenhahn kennen, der als Redakteur die dokumentarischen Filmreihen Der dokumentarische Blick und Augenblicke beim NDR betreute. Er inspirierte Boué dazu, erste eigene 16-mm-Kurzfilme beim NDR zu verwirklichen.

In den 1990er Jahren entstanden Filme, die den Mauerfall und das Verschwinden des Eisernen Vorhangs zum Thema hatten. Mit den Folgen der neuen Verhältnisse beschäftigte sich Boué etwa in Willkommen in Deutschland, Kurz vor Deutschland und Deutschland im Bus. Vor allem am Beispiel des Landes Bulgariens hielt er die Veränderungen in Osteuropa fest. In seinem ersten langen Dokumentarfilm In Spanien wird man brauner werden die Zuschauer auf tragikomische Weise mit der Verzweiflung der Menschen angesichts ihrer neuen Lebensrealitäten konfrontiert. Gemeinsam mit dem bulgarischen Filmemacher Georgi „Jacky“ Stoev begleitete Jean Boué 1996 die Rückkehr des bulgarischen Königs Simeon II. nach 50 Jahren Exil in seine Heimat.

Im Jahr 2000 rief Boué die Produktionsfirma JABfilm ins Leben. Für die ARTE-Reihe Ma Vie/Mein Leben entstanden zahlreiche dokumentarische Filmportraits bekannter Persönlichkeiten, darunter Richard Branson, Niki Lauda, Joe Jackson, Fritz Stern, Cornelia Funke und Iggy Pop. 2011 gründete Jean Boué gemeinsam mit Antje Boehmert und Christian Popp in Berlin die Produktionsfirma Docdays Productions, in der er bis 2017 als Geschäftsführer und Gesellschafter wirkte.

Musikalisch durchzieht das Werk von Jean Boué die Musik des Komponisten Hans-Jörn Brandenburg, mit dem er seit 1990 zusammenarbeitet.

Boué war Stipendiat der DEFA und Grenzgänger der Robert-Bosch-Stiftung. Seit 2013 ist er als Lehrbeauftragter an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf tätig.[1] Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm und der Deutschen Filmakademie. Viele seiner Filme wurden auf Festivals gezeigt und international ausgestrahlt. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mehrfach mit dem Grimme-Preis[2] und dem Civis-Preis.[3]


Filme (Auswahl)



Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. Kurzbio NDR
  2. Grimme Preis - Preisträger 2020. Abgerufen am 7. Januar 2022.
  3. CIVIS-Medienpreis für WDR 5 Radiofeature und TV-Dokumentation. 7. Juni 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018.
Personendaten
NAME Boué, Jean
KURZBESCHREIBUNG deutscher Produzent, Autor und Filmemacher
GEBURTSDATUM 1961
GEBURTSORT Hamburg



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии