Johannes Rosenberger (* 8. Jänner 1965 in Schwaz) ist ein österreichischer Filmproduzent.
Johannes Rosenberger – 2016
Leben
Der 1965 geborene Johannes Rosenberger übersiedelte 1969 mit seiner Familie von Tirol in die Josefstadt in Wien. Dort besuchte er die Piaristen-Volksschule Maria Treu und den humanistischen Zweig des Bundesgymnasiums Wien 8, an dem er 1983 maturierte.[1] Noch in seiner Schulzeit begann er sich künstlerisch zu betätigen, insbesondere in den Bereichen Fotografie, Prosa und Lyrik.[2] Nach dem Präsenzdienst war er 1984 und 1985 als Volontär beim Kameramann Walter Kindler tätig, wobei er erste Erfahrungen bei der Produktion von Spielfilmen, Werbespots und Fernsehfilmen machte.[1] Rosenberger wurde 1985 an der Filmakademie Wien aufgenommen. Dort spezialisierte er sich 1987 auf das Fach Regie, das Axel Corti unterrichtete. Er machte ab 1988 Videoaufzeichnungen für das Burgtheater, das Akademietheater und das Volkstheater.[2] 1991 wurde er Mitglied der Austria Filmmakers Cooperative[1] und begann als freischaffender Filmemacher zu arbeiten.[2] Rosenberger wurde 1992 von der Filmakademie exmatrikuliert.
Im selben Jahr gründete er mit den Filmemachern Constantin Wulff, Johannes Holzhausen, Johannes Hammel, Michael Palm, Goran Rebić und Virgil Widrich den Verein Navigator Film.[1] Mit dem Verein bezweckten die Künstler die eigenen Filmprojekte zu fördern und sich allgemein für Kurzfilme und Dokumentarfilme einzusetzen. Rosenberger wirkte von 1993 bis 1999 für den Verein Navigator Film und die Austria Filmmakers Cooperative als (Ko-)Kurator von Avantgarde-, Dokumentar- und Kurzfilmprogrammen,[3] unter anderem gemeinsam mit Thomas Korschil im Kulturzentrum WUK.[2] Er entwickelte sich in diesen Jahren zunehmend vom Filmemacher zum Filmproduzenten. 1996 gründete Johannes Rosenberger als Gesellschafter und Geschäftsführer gemeinsam mit Johannes Holzhausen und Constantin Wulff das Filmproduktionsunternehmen Navigator Film. Das Unternehmen spezialisierte sich auf Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen, darunter überwiegend internationale Koproduktionen.[3] Rosenberger gehörte im Jahr 2000 zu den Mitbegründern von dok.at, der Interessensgemeinschaft österreichischer Dokumentarfilmer, deren Vorstand er bis 2007 angehörte. Seit 2003 ist er Obmann des Trägervereins des Filmfestivals Diagonale. Mit der Amour Fou Filmproduktion und der Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion schuf die Navigator Film 2004 einen gemeinsamen Weltvertrieb mit Sitz in Wien, Autlook Filmsales,[1] dem Rosenberger als Gesellschafter angehört.[4] Von 2005 bis 2009 unterrichtete er im Filmlehrgang der Donau-Universität Krems Dokumentarfilmproduktion mit Schwerpunkt auf internationale Koproduktionen.[1] Er ist ferner Vertreter der Grünen Wirtschaft im Fachverband der Film- und Musikindustrie sowie Mitglied der Europäischen Filmakademie[4] und der Akademie des Österreichischen Films.[5]
Johannes Rosenberger ist Vater von zwei 2007 und 2009 geborenen Söhnen.[1] Er lebt mit seiner Familie in Wien.[4]
Filmografie
1986: Montagmorden (auch Regie)
1987: Schmutz (zweite Kamera)
1987: Vergiss Sneider! (Assistenz)
1988: I.L.U.V. – In Liebe und Verehrung (auch Regie)
1988: Subcutan (auch Regie, Drehbuch und Darsteller)
1989: Constant Instant Blue (auch Regie)
1990: Leichtsinnig – Walter Weer Material (auch Regie)
1991: Heldenplatz, 12. März 1988 (auch Regie und Drehbuch)
1992: Die schwarze Sonne (Drehbuch)
1993: Karma mécanique (auch Regie)
1993: Spaziergang nach Syrakus
1994: Günther 1939 (Heil Hitler) (Regie und Schnitt)
1995: Der Bildhauer Mathias Hietz
1995: Dear Fritz – Der Schriftsteller Fritz Habeck
1995: Hans Staudacher – ein Lebenslauf
1995: Das letzte Ufer
1995: Steinfeld – Beschreibung einer Landschaft
1997: Colette
1997: Johannes Koller – Mein schönes, böses, altes Haus
1998: Hermann Josef Painitz – Zwischen Natur, Wissenschaft & Kunst
1998: Pastry, Pain & Politics
1998: Zyklus von Kleinigkeiten
1999: Treid
1999: Verräumt
1999: Zyklus von Kleinigkeiten
2000: Ceija Stojka
2000: Wild Blue
2000: Zero Crossing
2001: Ein Leben mit den Göttern
2001: Moscouw
2001: SelfStorage
2001: Im Spiegel der Maya Deren (In the Mirror of Maya Deren)
2002: Auf allen Meeren
2002: Heldenplatz, 19. Februar 2000
2002: I Am From Nowhere
2002: Kronen Zeitung – Tag für Tag ein Boulevardstück
2003: Mazy
2005: Artikel 7 – Unser Recht!
2005: Carnets de Valse
2005: Unter den Brettern hellgrünes Gras
2005: Walzer-Tagebücher – Wien-Paris-Lima
2006: Zeit zu gehen
2007: Zuoz – Hinter Internatsmauern in der Schweiz
2008: Frauentag
2008: Herzausreißer – Neues vom Wienerlied
2009: In die Welt
2009: Die verborgene Stadt
2009: Zum Vergleich
2010: David Wants to Fly
2010: Herbstgold
2010: Himmelwärts
2011: Empire Me – Der Staat bin ich!
2011: Hot Spot
2011: Das Weiterleben der Ruth Klüger
2014: Das große Museum
2014: Krieg der Bilder
2014: Ulrich Seidl und die bösen Buben
2015: Wie die Anderen
2022: Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien
Auszeichnungen
3sat-Preis für besten deutschsprachigen Dokumentarfilm, Duisburger Filmwoche 2007 (für Zuoz)
3sat-Preis für besten deutschsprachigen Dokumentarfilm, Duisburger Filmwoche 2008 (für In die Welt)
ARTE-Dokumentarfilmpreis, Duisburger Filmwoche 2009 (für Zum Vergleich)
Großer Diagonale-Preis für den besten Dokumentarfilm, Diagonale 2009 (für In die Welt)
Bester Film, Message to Man Film Festival 2010 (für David Wants to Fly)
Filmmakers Award, Hot Docs Canadian International Documentary Festival 2010 (für Herbstgold)
Publikumspreis in der Kategorie Dokumentarfilm, Berlin and Beyond Festival 2010 (für Herbstgold)[3]
Hot Spot.(PDF-Datei)Presseheft.(Nicht mehr online verfügbar.)Polyfilm,2011,S.11,archiviertvomOriginalam14.Mai 2016;abgerufen am 14.Mai 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/verleih.polyfilm.at
Mitglieder.(Nicht mehr online verfügbar.)Akademie des Österreichischen Films,4.April 2016,archiviertvomOriginalam12.April 2017;abgerufen am 14.Mai 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesterreichische-filmakademie.at
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