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Katsuhiro Otomo (jap. 大友 克洋, Ōtomo Katsuhiro; * 14. April 1954 in der Präfektur Miyagi) ist ein japanischer Manga-Zeichner, Drehbuchautor und Regisseur. Sein längstes und bekanntestes Werk Akira war ein Meilenstein für die Verbreitung von japanischen Comics (Manga) und japanischen Zeichentrickfilmen (Anime) in westlichen Ländern.

Katsushiro Otomo
Katsushiro Otomo

Biografie



Erfolge als Mangaka


Otomo wuchs etwa 400 Kilometer nördlich von Tokio in Hasama (seit 2005 Stadtteil von Tome) in der Präfektur Miyagi auf, einer von Fischerei und Ackerbau geprägten Landschaft. Dort besuchte er die Sanuma-Oberschule, die er 1973 abschloss. Danach widmete er sich dem Zeichnen von Mangas und zog nach Tokyo. Seinen ersten Manga als professioneller Zeichner veröffentlichte er noch 1973 mit der auf einem Werk des französischen Schriftstellers Prosper Mérimée (1803–1870) basierenden, 23-seitigen Kurzgeschichte Jūsei in einer Sonderausgabe des Manga-Magazins Manga Action. Für dieses Magazin, in dem unter anderem auch Kazuo Koikes und Gōseki Kojimas Lone Wolf & Cub erschien, zeichnete er in den folgenden Jahren zahlreiche weitere, ungefähr 20-seitige Comics, die meist der Science Fiction verschrieben waren.

Ein erster Erfolg als Manga-Zeichner gelang ihm mit Das Selbstmordparadies, das von 1980 bis 1981 in vier Kapiteln im Action Deluxe, einem Schwestermagazin des Manga Action, veröffentlicht wurde. Darin geht es um ein kleines Mädchen mit übernatürlichen Kräften, das in eine Wohnhaussiedlung zieht, wo ein alter Mann, ebenfalls mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, verantwortlich für Selbstmorde oder tödliche Unfälle einiger Mieter ist. Der Filmfanatiker Otomo gewann für den Manga, der über 220 Seiten umfasst und sich bereits über 500.000 mal verkaufte[1], 1983 den Nihon SF Taishō, einen bis dahin nur für Romane verliehenen Preis für herausragende Science-Fiction-Erzählungen. 1984 wurde der Manga mit einer weiteren Auszeichnung für herausragende Science-Fiction-Werke ausgezeichnet, dem Seiun-Preis. Seit Das Selbstmordparadies war Otomo Einfluss für viele junge Manga-Zeichner; so etwa Akimi Yoshida, Jirō Taniguchi[2] und Taiyō Matsumoto.

Animiert durch den großen kommerziellen Erfolg von Das Selbstmordparadies begann Otomo 1982 mit dem Zeichnen von Akira für das Young Magazine, für das zu dieser Zeit unter anderem auch Masamune Shirow an Ghost in the Shell arbeitete. Akira ist in einem Tokio des Jahres 2030 angesiedelt, das 38 Jahre zuvor durch einen dritten Weltkrieg zerstört wurde. Man versucht, das Erwachen von Akira, einem Jungen mit enormen, übernatürlichen Kräften, zu verhindern, da dies die Vernichtung der Erde bedeuten würde. Die Manga-Serie, die sich wie die meisten Comics des Zeichners dem Seinen-Genre zuordnen lässt, erhielt 1984 den Kōdansha-Manga-Preis. Akira endete 1990 nach über 2.000 Seiten und bedeutete für Otomo den endgültigen Durchbruch in Japan. Der Manga wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und in Europa und den USA sehr positiv aufgenommen.


Aufstieg als Regisseur


1986 wurde der Anime-Film Meikyu Monogatari im japanischen Fernsehen erstausgestrahlt, der aus drei Teilen besteht. Bei einem dieser drei Teile, Kojichu yame meirei, führte Otomo Regie, schrieb das Drehbuch und fungierte außerdem als Charakterdesigner und Animator. Erste Erfahrungen in der Anime-Branche hatte er schon gegen Anfang der 1980er-Jahre gesammelt, als er beispielsweise als Animator und Charakterdesigner beim über zweistündigen Zeichentrickfilm Genma Taisen tätig gewesen war. Es folgten weitere Regiearbeiten, so inszenierte er die Anfangs- und die Schlusssequenz von Robot Carnival, einem Film von neun bekannten japanischen Animatoren über das Zusammenleben von Roboter und Mensch.

Im Juli 1988 kam mit Akira eine Anime-Verfilmung des Mangas in die japanischen Kinos, bei der Otomo selbst Regie führte und das Drehbuch schrieb. Der Film war der bis dahin teuerste japanische Zeichentrickfilm und spielte in Japan mehr als das sechsfache seiner Produktionskosten wieder ein.

Mit der 1991 uraufgeführten Horror-Komödie World Apartment Horror, die auf einer Geschichte von Satoshi Kon basiert, wagte Otomo, der sich zu dieser Zeit endgültig vom Manga-Zeichnen abwandte, den Schritt zum Realfilm, kehrte jedoch wieder zu Zeichentrickfilmen zurück. So war er an zwei von drei Teilen von Memories maßgeblich beteiligt und schrieb das Drehbuch zu Robotic Angel, der Verfilmung von Osamu Tezukas Manga Metropolis. Im Juli 2004 kam Steamboy in die japanischen Kinos. Otomo hatte bereits 1995 mit der Arbeit an dem Film, der mit einem Budget von über 2,4 Milliarden Yen wie auch Akira der bis dahin teuerste Anime-Film war, begonnen.

Erneut versuchte sich Otomo an einem Realfilm, einer Verfilmung von Yuki Urushibaras Manga-Serie Mushishi, in der es um einen weißhaarigen Mann geht, der durch ein altes Japan zieht, um den Menschen bei ihren Problemen mit Mushi zu helfen, weder tierischen noch pflanzlichen Wesen. Der Film mit Joe Odagiri in der Hauptrolle hatte seine Premiere im September 2006 im Wettbewerb der 63. Filmfestspiele von Venedig.


Auszeichnungen (Auswahl)


Im Jahr 2005 wurde Katsuhiro Otomo der Ordre des Arts et des Lettres auf der Stufe Chevalier[3] und 2014 der Offizier verliehen. Er wurde 2012 in die Eisner Award Hall of Fame aufgenommen.[4] Sein Manga Akira wurde bereits 2002 mit zwei Eisner Awards ausgezeichnet. Am 3. November 2013 erhielt er die japanische Ehrenmedaille am Violetten Band.[5]


Werke (Auswahl)



Manga



Filme





Einzelnachweise


  1. http://www.akira2019.com/katsuhiro-otomo.htm
  2. Jaqueline Berndt: Phänomen Manga. S. 72.
  3. Fête de la Bande Dessinee. Discours de Renaud Donnedieu de Vabres. Remise des insignes de Chevalier dans l’ordre des Arts et des lettres à Katsuhiro Otomo, mardi 31 mai 2005 (französisch)
  4. ANIME NEWS: Katsuhiro Otomo inducted into Eisner's Hall of Fame. (Memento des Originals vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ajw.asahi.com The Asahi Shimbun, 14. August 2012 (englisch).
  5. Katsuhiro Otomo Receives Japan Medal with Purple Ribbon. Anime News Network, 1. November 2013 (englisch)
Personendaten
NAME Otomo, Katsuhiro
ALTERNATIVNAMEN 大友克洋 (japanisch)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Manga-Zeichner, Drehbuchautor und Regisseur
GEBURTSDATUM 14. April 1954
GEBURTSORT Miyagi

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- [de] Katsuhiro Otomo

[en] Katsuhiro Otomo

Katsuhiro Otomo (大友 克洋, Ōtomo Katsuhiro, born April 14, 1954) is a Japanese manga artist, screenwriter, animator and film director. He is best known as the creator of Akira, in terms of both the original 1982 manga series and the 1988 animated film adaptation. He was decorated a Chevalier of the French Ordre des Arts et des Lettres in 2005,[1] promoted to Officier of the order in 2014,[2] became the fourth manga artist ever inducted into the American Eisner Award Hall of Fame in 2012,[3] and was awarded the Purple Medal of Honor from the Japanese government in 2013.[4] Otomo later received the Winsor McCay Award at the 41st Annie Awards in 2014 and the 2015 Grand Prix de la ville d'Angoulême, the first manga artist to receive the award.[5][6] Otomo is married to Yoko Otomo. Together they have one child, a son named Shohei Otomo, who is also an artist.[7]



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