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Marco Ferreri (* 11. Mai 1928 in Mailand; † 9. Mai 1997 in Paris) war ein italienischer Filmregisseur und Drehbuchautor. Einem breiteren Publikum bekannt wurde Ferreri im Jahr 1973 vor allem durch die Satire Das große Fressen. Mit vielen seiner Filme wie z. B. mit La carne (Das Fleisch), in dem ein Mann seine Geliebte verspeist, provozierte Ferreri bewusst sein Publikum.

Marco Ferreri in Cannes 1991
Marco Ferreri in Cannes 1991

Leben


Zunächst verdiente Ferreri sein Geld als Spirituosenvertreter und arbeitete für eine Werbeagentur. Ende der 1940er Jahre sammelte er hierbei erste Erfahrungen im Filmgeschäft, durch das mit Sergio Spina unternommene Drehen von Werbefilmen. Nach seinem Umzug nach Rom widmete er sich, zusammen mit Ricardo Ghione, der Produktion von Documento mensile, einer Wochenschau, die für bekannte Regisseure und Schriftsteller ein Forum sein sollte. Das Filmjournal musste jedoch nach der zweiten Ausgabe wieder schließen.

1952 arbeitete Marco Ferreri erstmals als Produktionsmanager beim Spielfilm Alberto Lattuadas Der Mantel. In den folgenden Jahren erhielt er weitere Aufgaben für Projekte von Cesare Zavattini und Ricardo Ghione, bei denen er unter anderem auch als Schauspieler auftrat. 1956 ging Ferreri nach Spanien, wo er den Romancier und Humoristen Rafael Azcona kennenlernte, mit dem er eine jahrelange Zusammenarbeit begann. Ihre erste gemeinsame Arbeit war das 1958 erschienene satirisch-groteske Spielfilmdebüt El pisito (Die kleine Wohnung). Zwei weitere in Spanien produzierte, realisierte und mehrfach ausgezeichnete Filme, auch sie sarkastisch und ironisch, folgten, bevor Ferreri in sein Heimatland zurückkehrte.

Wie sich schon in Ferreris ersten Filmen zeigte, provoziert er gerne sein Publikum durch seine selbstzerstörerischen, grotesken und pessimistische Sichten. So drehte er nach einer Episode in Cesare Zavattinis Film Le italiane e l'amore (Die Frauen klagen an) die antikonformistischen, oft kontrovers diskutierten und rezipierten Filme Die Bienenkönigin, La donna scimmia und Marcia nuziale. In diesen Filmen spielte er radikale Beziehungen von Mann und Frau durch, was Marco Ferreri endgültig den Ruf eines Provokateurs und Schockierers einbrachte.

Auch seine folgenden Filme sorgten für manchen Skandal. Durchgängige Themen seiner Werke waren pessimistische Sichten auf die Konfrontation von Einzelschicksalen mit gesellschaftlichen Normen, die er teilweise in krasser Form analysierte und in bitterböse Filme über die menschliche Befindlichkeit verwandelte. Doch nicht allein seine Themen, sondern auch die Art der Inszenierung bestürzten das Publikum. So wurde auch sein skandalträchtiger Film Das große Fressen (1973) ein durchschlagender Welterfolg, auch wenn es der Kritik in Cannes die Sprache verschlug. Einen derartigen Erfolg zu wiederholen gelang ihm danach nicht mehr.

Viele seiner späteren Filme wurden als bemühte Übungen in Grotesken und polemischer Provokation aufgenommen.[1] Ferreri wird als unklassifizierbarer und genialer Filmemacher bezeichnet.[2] Doch Ferreri gab sich in seinen Filmen auch als einfühlsamer Sensualist und Zeitgenosse mit unerschrockener Neugier zu erkennen, die oft in der allgemeinen Bewertung übersehen wurde.[3]


Filmografie (Auswahl)



Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Roberto Poppi: Dizionario del cinema italiano. I registi, Gremese 2002, S. 174.
  2. Kurzbiografie@1@2Vorlage:Toter Link/www.italica.rai.it (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei raiuno
  3. Vgl. Marco Ferreri im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Personendaten
NAME Ferreri, Marco
KURZBESCHREIBUNG italienischer Filmregisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 11. Mai 1928
GEBURTSORT Mailand, Italien
STERBEDATUM 9. Mai 1997
STERBEORT Paris, Frankreich

На других языках


- [de] Marco Ferreri

[en] Marco Ferreri

Marco Ferreri (11 May 1928 – 9 May 1997) was an Italian film director, screenwriter and actor, who began his career in the 1950s directing three films in Spain, followed by 24 Italian films before his death in 1997. He is considered one of the greatest European cinematic provocateurs of his time[1] and had a constant presence in prestigious festival circuit - including eight films in competition in Cannes Film Festival[2] and a Golden Bear win[3] in 1991 Berlin Film Festival. Three of his films are among 100 films selected for preservation for significant contribution to Italian cinema.[4]

[ru] Феррери, Марко

Ма́рко Ферре́ри (итал. Marco Ferreri; 11 мая 1928, Милан — 9 мая 1997, Париж) — итальянский кинорежиссёр, актёр, сценарист.



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