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Michael Verhoeven (* 13. Juli 1938 in Berlin) ist ein deutscher Filmregisseur und Schauspieler.

Michael Verhoeven beim Fernsehfilm-Festival Baden-Baden 2009
Michael Verhoeven beim Fernsehfilm-Festival Baden-Baden 2009
Mit Ehefrau Senta Berger, 2013
Mit Ehefrau Senta Berger, 2013

Leben


Verhoeven begann seine Karriere als jugendlicher Darsteller in Filmen der 1950er Jahre (so in Das fliegende Klassenzimmer, Der Jugendrichter und Der Pauker mit Heinz Rühmann), entschloss sich aber dann, Medizin zu studieren, promovierte 1969 über Psychiatrische Maskierung von Gehirntumoren unter besonderer Berücksichtigung irreführender Befunde und arbeitete einige Jahre als Arzt, unter anderem in Boston, wohin er seiner Frau Senta Berger gefolgt war. Ende der 1960er Jahre gründete er gemeinsam mit ihr die "Sentana Filmproduktion GmbH" und begann, als Regisseur Filme zu drehen.[1]

Sein experimenteller Anti-Vietnam-Kriegsfilm o.k. sorgte als Wettbewerbsbeitrag bei der Berlinale 1970 für einen großen Skandal, der dazu führte, dass der Wettbewerb abgebrochen wurde und ohne Preisverleihung blieb.[2]

1982 verfilmte er die Geschichte der Geschwister Scholl in Die weiße Rose. Für seinen Film Das schreckliche Mädchen (1990) erhielt er eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film. Diese beiden Filme und weitere, die sich mit der Geschichte des Dritten Reichs beschäftigen, sorgten dafür, dass Michael Verhoeven zu einem der wichtigsten politischen deutschen Filmregisseure wurde.

Dem Fernsehpublikum wurde er bekannt durch die Produktion der Serie Die schnelle Gerdi sowie der Fortsetzung Die schnelle Gerdi und die Hauptstadt.

Seit 1992 war Michael Verhoeven Eigentümer des Kino Toni am Antonplatz in Berlin, das er im Januar 2018 verkaufte. Nach langen Verhandlungen mit der Treuhand kaufte Verhoeven 1995 auch ein Gebäude im Stadtbezirk Prenzlauer Berg und errichtete in dem zuletzt leerstehenden Olympia-Filmtheater zusammen mit der Yorck Kino GmbH neue fünf Kinosäle des Filmtheater am Friedrichshain. Auch diese Immobilie hat er später verkauft.

Jeweils zusammen mit Senta Berger wurde er 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz und 2002 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. 2005 erhielt Michael Verhoeven den Marion-Samuel-Preis.

Im Jahr 2000 drehte Verhoeven seinen ersten Dokumentarfilm: Der Fall Liebl – Ein Bayer in Togo, über einen Spätaussiedler, der sich mit der deutschen Bürokratie nicht auskannte und dem drohte, abgeschoben zu werden. 2006 erschien nach siebenjähriger Arbeit sein zweiter Dokumentarfilm Der unbekannte Soldat über Reaktionen zur Wehrmachtsausstellung.[3] In seinem 2008 erschienenen Dokumentarfilm Menschliches Versagen befasste sich Verhoeven mit der Frage, in welchem Ausmaß die deutsche Zivilbevölkerung von der Entziehung von jüdischem Vermögen in der NS-Zeit profitierte.[4] In seinem 2011 in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk entstandenen Dokumentarfilm Die zweite Hinrichtung – Amerika und die Todesstrafe befasst sich Verhoeven mit dem vermeintlichen Schwerverbrecher afroamerikanischer Herkunft Romell Broom und dessen Hinrichtung am 15. September 2009 in Lucasville, Ohio, die 18-mal misslang und schließlich abgebrochen wurde.

Michael Verhoeven war 2003 eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie.


Privatleben


Er ist Sohn des Schauspielers und Regisseurs Paul Verhoeven (1901–1975) und der Schauspielerin Doris Kiesow (1902–1973), Bruder von Lis Verhoeven (1931–2019) und Onkel der Schauspielerin Stella Adorf. Seit 1966 ist er mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne: Simon Vincent (* 1972) und Luca Paul (* 1979).


Filmografie (Auswahl)



Schauspiel



Kino


Fernsehen


Regie



Kino


Fernsehen


Auszeichnungen


Michael Verhoeven (links) 1971 bei einem Empfang des deutschen Bundeskanzlers
Michael Verhoeven (links) 1971 bei einem Empfang des deutschen Bundeskanzlers

Literatur



Filmdokumentation




Commons: Michael Verhoeven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Deutschlandfunk: Zwischentöne - Der Filmregisseur Michael Verhoeven im Gespräch mit Klaus Pilger, 31. Januar 2016
  2. Bayerischer Rundfunk: Filmregisseur Michael Verhoeven im Porträt, 26. Juni 2012
  3. Der unbekannte Soldat. Dokumentarfilm von Michael Verhoeven. 3sat, August 2009, abgerufen am 21. Juni 2018.
  4. Menschliches Versagen. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 5. Oktober 2016.
Personendaten
NAME Verhoeven, Michael
KURZBESCHREIBUNG deutscher Filmregisseur
GEBURTSDATUM 13. Juli 1938
GEBURTSORT Berlin

На других языках


- [de] Michael Verhoeven

[en] Michael Verhoeven

Michael Verhoeven (born 13 July 1938) is a German film director.

[ru] Ферхёвен, Михаэль

Михаэль Ферхёвен (нем. Michael Verhoeven), в нидерландской транскрипции Верху́вен[4] (нидерл. Verhoeven, [vər'ɦuvə(n)]; род. 13 июля 1938, Берлин) — немецкий кинорежиссёр, актёр и сценарист. Сын Пауля Ферхёвена, отец режиссёра, актёра, сценариста, кинокомпозитора Симона Ферхёвена[de] и актёра Луки Ферхёвена[de].



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