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Oleksandr Juchymowytsch Rodnjanskyj (ukrainisch Олександр Юхимович Роднянський; * 6. Juli 1961 in Kiew, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Regisseur, Produzent und Medienmanager, Gründer des Fernsehsenders 1+1 und Verdienter Künstler der Ukraine (1998). Seit Juni 2016 ist er Mitglied der American Academy of Cinematographic Arts and Sciences.[1]

Oleksandr Rodnjanskyj (2013)
Oleksandr Rodnjanskyj (2013)

Leben


Oleksandr Rodnjanskyj wurde in einer Familie von Filmemachern geboren. Sein Großvater, der Drehbuchautor Sinowi Rodnjanskyj war Chefredakteur des Studios für Dokumentarfilme; sein Vater Jefim Friedman war Chefingenieur, seine Mutter, Larissa Rodnjanska leitete das Filmstudio “Kontakt” des Verbandes der Filmschaffenden der Ukraine.[2]

Oleksandr Rodnjanskyj studierte an der Kiewer Nationalen Karpenko-Karyj-Universität für Theater, Film und Fernsehen Filmregie bei Felix Sobolew. 1983 kam er als Filmregisseur zum Studio „Kiewnautschfilm“ (Kiewer Studio für Wissenschaftsfilm). Rodnjanskyjs Dokumentarfilme erhielten zahlreiche russische und internationale Preise, so z. B. Müde Städte (Ustalye goroda), Die Mission des Raoul Wallenberg, Rendezvous mit dem Vater (Svidanye s otsom), Adieu, UdSSR. Film I Persönliches (Prostshai, SSSR. Film I. Lichnyi), Adieu, UdSSR. Film II. (Prostshai, SSSR. Film II. ). Von 1990 bis 1994 war Rodnjanskyj als Produzent und Regisseur für das ZDF tätig.

Nach seiner Rückkehr in die Ukraine gründete Rodnjanskyj 1995 auf der Basis des früheren staatlichen „Ersten Kanals“ den ersten unabhängigen ukrainischsprachigen Fernsehkanal „1+1“. Auf „1+1“ wurden zum ersten Mal in der Geschichte des ukrainischen Fernsehens neue Genres und Formate präsentiert, so z. B. das internationale Fernsehmagazin „Telemania“, die politische Talkshow „Tabu“, das politische Debattierformat „5 gegen 5“ und die humoristische Talkshow „SV-Show“. Der Sender zeigte Filme von Martin Scorsese, Sergio Leone, Peter Greenaway, Jim Jarmusch und anderen Klassikern sowie die amerikanischen Serien „Dynasty“, „Melrose Place“, „Beverly Hills 90210“ und „Nash Bridges“, und bereits einige Monate nach dem Start des Senders stiegen die Einschaltquoten bei Zuschauern ab vier Jahren auf über 35 %. Kurz darauf startete die Spielshow „Die erste Million“ – die ukrainische Version von „Wer wird Millionär?“ sowie die Show „Tanz mit den Sternen“.

1997 verkaufte Rodnjanskyj 30 % an dem Sender für 22 Millionen US-Dollar an Central European Media Enterprises.[3]

1998 produzierte der Sender „1+1“ zusammen mit „NTV-Profit“ die Serie „Der Geburtstag des Bourgeois“ (Den‘ rozhdenia burzhua), (Drehbuch: Juri Rogosa, Regie: Anatoli Mateschko), die erste TV-Serie über das postsowjetische Leben während der 90er Jahre. Die Serie war ein erster Versuch einer aktuellen Widerspiegelung des „neuen Lebens“; die Einschaltquoten stiegen auf 60 %.

2002 verließ Rodnjanskyj seinen Posten als CEO des Senders, blieb jedoch Eigentümer. 2008 verkaufte er seine Anteile an die amerikanische Gesellschaft CME (Central European Media Enterprises) für 220 Millionen US-Dollar.

2002 übersiedelte er nach Moskau und übernahm die Leitung des Senders. Seit 2004 leitete Rodnjanskyj die gesamte Holding „STS Media“.

Nach Angaben von TNS/Gallup Media erreichte STS unter Rodnjanskyjs Leitung 2006 einen Zuschaueranteil von durchschnittlich 10,6 %.[3] Besonders erfolgreich waren die Serien Arme Nastja, Nicht hübsch geboren und My Fair Nanny – sie machten STS zum wichtigsten Unterhaltungssender des Landes.[3][4] 2005 startete der Sender „Domaschni“. 2006 wurde STS Media zum ersten russischen Unternehmen, dessen Aktien an der NASDAQ gehandelt wurden.[5] Die Zeit des konstanten Wachstums endete im Herbst 2006, die Quote des Kanals sank.[6] 2007 startete die Sitcom Papas Töchter, die Spitzeneinschaltquoten erreichte.

2008 verließ Rodnjanskyj das Management der Holding, blieb jedoch in der Position des Unternehmenspräsidenten. Bis 2009 blieb er Miteigentümer und Mitglied des Aufsichtsrates. Als Rodnjanskyj „STS Media“ verließ, war es mit fünf Fernsehsendern in drei Ländern und einer Marktkapitalisierung von über 4 Milliarden US-Dollar eine der größten Medienholdings Europas.[7]

2010 und 2011 war Rodnjanskyj Vorsitzender des Expertenrates der „National Media Group“. Unter seiner Leitung erfolgte 2010 ein Neustart der Sender REN TV und „Fünfter Kanal“. Seit 2011 konzentriert sich Rodnjanskyj auf die Produktion von Filmen und Fernsehformaten.

Rodnjanskyj ist Produzent von mehr als 30 Spielfilmen und 20 Serien. 2004 erwarb Rodnjanskyj das Filmfestival „Kinotawr“ und trat an die Spitze des Kuratoriums. 2008 wurde Rodnjanskyj in die Jury der Berliner Filmfestspiele berufen.

Rodnjanskyj ist Mitbegründer und Vorsitzender der Deutsch-Russischen Filmakademie, Mitglied der Europäischen Filmakademie, der Nationalen Russischen Akademie für Filmkunst und Filmwissenschaft „Goldener Adler“, der Russischen Filmakademie „Nika“, des Vorstands der Akademie des Russischen Fernsehens, assoziiertes Mitglied des Internationalen Rates der National Academy of Television Arts (USA), verdienter Künstler der Ukraine, Juryvorsitzender der Filmfestivals von Tallinn und Jerewan sowie des Festivals Artdocfest, Moskau.

Rodnjanskyjs Produktionen 1001 Rezepte eines verliebten Kochs (Regie: Nana Georgadze, 1996), Ost-West (Regie: Regis Varnier, 2000) und Leviathan (Regie: Andrei Swjagintsew, 2015) wurden für einen Oscar in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ nominiert.

2009 gründete Rodnjanskyj die Managementgesellschaft A.R. Films, die die Filmproduktionsfirma „Non-Stop Production“, den Entwickler und Betreiber der GameNet-Spieleplattform und Herausgeber russischsprachiger Computerspiele Syncopate,[8] den größten unabhängigen Filmverleih „Kino ohne Grenzen“ und das russische Filmfestival „Kinotawr“ vereint.

Im Jahr 2013 kam der neue Film des Regisseurs Fjodor Bondartschuk und des Produzenten Rodnjanskyj Stalingrad in die Kinos, spielte in Russland 51,76 Millionen US-Dollar ein und wurde er zum umsatzstärksten russischen Film des Jahrzehnts. Stalingrad ist der erste russische Film in IMAX 3D.[9] Weltweit spielte der Film nach Angaben von „KinoPoisk“ 68,2 Millionen US-Dollar ein. Die internationale Premiere des Films fand im Rahmen des Internationalen Filmfestivals in Rom statt. Am 31. Oktober 2013 startete Stalingrad in China und erreichte einen Kassenrekord als ausländischer Film (nicht in den USA oder Europa produziert).[10] Insgesamt spielte „Stalingrad“ 11,5 Millionen US-Dollar ein.[11]

2013 erschien im Verlag „Mann, Ivanov und Ferber“ Oleksandr Rodnjanskyj Buch Auftritt des Produzenten. Im Dezember 2015 gab der Verlag „Mann, Ivanov und Ferber“ die zweite ergänzte Auflage des Buches heraus.[12]

2014 fand im Wettbewerbsprogramm des 67. Internationalen Filmfestivals von Cannes die Uraufführung des Films Leviathan unter Regie von Andrei Swjagintsew statt. Der Film gewann den Preis für das „Beste Drehbuch“. Im Januar 2015 wurde der Film mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Leviathan wurde für den Academy Award Oscar nominiert, verlor jedoch gegen Pawel Pawlikowskis Ida.

Seit 2015 ist Rodnjanskyj Kurator der Fakultät für Filmproduktion der Moskauer Filmhochschule.[13]

Sein Sohn, Alexander Rodnyansky jr., hat zehn Jahre bis zum Abitur in Düsseldorf gelebt. Er hat in Princeton promoviert, ist Ökonom und gehört als Wirtschaftsberater zum engsten Beraterkreis des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.[14]


Fernsehproduktionen


TV-Sendungen (Auswahl)
TV-Musikfilme
Fernsehfilme
Fernsehserien (Auswahl)

Dokumentarfilme


Produzent
Regie
Drehbuch

Filmregie



Filmproduzent (Auswahl)



Preise und Auszeichnungen (Auswahl)


Oleksandr Rodnjanskyj erhielt über 50 nationale und internationale Preise für Film und Fernsehen, darunter:



Commons: Oleksandr Rodnjanskyj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Продюсер Роднянский вошел в состав Американской киноакадемии, РИА Новости (30 июня 2016)
  2. Ксения Болецкая. Почему ушел Роднянский?. Ведомости (25 июня 2009). Проверено 3 апреля 2017.
  3. Александр Роднянский. Комсомольская правда.
  4. Deutsche UFG. Deutsche UFG: "СТС Медиа" увеличивает долю аудитории (Memento des Originals vom 26. Juni 2012 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/quote.rbc.ru. Ведомости (11.10.2006). Проверено 26 мая 2012. Архивировано 26 июня 2012 года.
  5. А. Бородина, С. Соболев, Ю. Куликова, Т. Бордюг. Рекламодатели пересмотрят «СТС-Медиа». Коммерсантъ (26 января 2007). Проверено 26 мая 2012. Архивировано 26 июня 2012 года.
  6. Deutsche UFG. Deutsche UFG: "СТС Медиа" увеличивает долю аудитории (Memento des Originals vom 26. Juni 2012 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/quote.rbc.ru. Ведомости (11.10.2006). Проверено 26 мая 2012. Архивировано 26 июня 2012 года.
  7. Kramer, Andrew E. As China Makes Strides, Russia Stumbles Out of the Stock Offering Gate. The New York Times (6 июня 2006). Проверено 26 мая 2012. Архивировано 26 июня 2012 года.
  8. Александр Роднянский купил 25% разработчика компьютерных игр Syncopate, Sostav.ru (10.08.2011).
  9. Кирилл Шамсутдинов. В окопах IMAX, Lenta.ru (23.09.2013).
  10. «Сталинград» покорил китайский прокат, Lenta.ru.
  11. Stalingrad (2014). BoxOfficeMojo.com.
  12. «В Голливуде многие приносят справки!»: Интервью продюсера Александра Роднянского «Медузе» — Meduza. Meduza. Проверено 29 декабря 2015.
  13. Александр Роднянский стал куратором факультета «Продюсирование» в Московской школе кино (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
  14. »Wir werden keine Gebiete aufgeben«, DIE ZEIT Nr. 13 vom 24. März 2022
  15. Непал форева
  16. Мировая премьера фильма Бориса Юхананова и Александра Шейна (Memento vom 4. September 2017 im Internet Archive)
  17. Марш живых (Memento vom 5. September 2017 im Internet Archive). Энциклопедия отечественного кино.
Personendaten
NAME Rodnjanskyj, Oleksandr
ALTERNATIVNAMEN Роднянський, Олександр Юхимович (ukrainisch); Rodnjanskyj, Oleksandr Juchymowytsch (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Regisseur, Produzent und Medienmanager, Gründer des Fernsehsenders „1 + 1“
GEBURTSDATUM 6. Juli 1961
GEBURTSORT Kiew, Ukrainische SSR

На других языках


- [de] Oleksandr Rodnjanskyj

[en] Alexander Rodnyansky

Alexander Yefymovych Rodnyansky (Ukrainian: Олекса́ндр Юхи́мович Родня́нський, romanized: Oleksandr Yukhymovych Rodnianskyi; born July 2, 1961) is a Ukrainian[1][2][3] film director, film producer, television executive and businessman. As a media-manager Rodnyansky founded the first Ukrainian independent television network 1+1 and ran Russian CTC Media, which under his management became the first Russian media company to publicly trade on NASDAQ.[4]

[ru] Роднянский, Александр Ефимович

Алекса́ндр Ефи́мович Родня́нский (род. 2 июля 1961, Киев, УССР, СССР) — советский, украинский и российский режиссёр, продюсер и медиа-менеджер, основатель телеканала «1+1». Возглавлял корпорацию «СТС Медиа» и вывел её на американскую биржу NASDAQ. Четырёхкратный номинант на премию Американской киноакадемии «Оскар». Многократный призер Каннского кинофестиваля, обладатель американской премии «Золотой глобус» и национальной кинопремии Франции «Сезар». Трёхкратный лауреат премии Российской академии кинематографических искусств «Ника»; лауреат 15 премий Академии российского телевидения «ТЭФИ»; четырёхкратный лауреат премии российской академии кинематографических искусств «Золотой орёл». Трёхкратный обладатель премии «GQ Человек года» (в номинации «Продюсер года»). Заслуженный деятель искусств Украины (1998)[3]. Член Европейской киноакадемии[4], член Азиатско-Тихоокеанской киноакадемии[5]. Член Американской академии кинематографических искусств и наук с июня 2016 года[6]. Входит в рейтинг 500 наиболее влиятельных людей мировой киноиндустрии по версии международного издания Variety[7].



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